Artist: Voyager
Herkunft: Perth, Australien
Album: Ghost Mile
Spiellänge: 44:27 Minuten
Genre: Melodic Progressive Metal, Melodic Progressive Rock, Djent
Release: 10.07.2020
Label: Season of Mist
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Bandmitglieder:
Gesang, Keyboard – Daniel Estrin
Gitarre – Simone Dow
Gitarre – Scott Kay
Bassgitarre, Gesang – Alex Canion
Schlagzeug – Ashley Doodkorte
Tracklist:
- Ascension
- Misery is Only Company
- Lifeline
- The Fragile Serene
- To The Riverside
- Ghost Mile
- What A Wonderful Day
- Disconnected
- This Gentle Earth (1981)
- As The City Takes The Night
- Ghost Mile (live)
- The Meaning Of I (live)
- Lost (live)
Nun, seit Beginn der Corona-Pandemie zu Beginn des Jahres, ist die gesamte Musik- und Veranstaltungsbranche ins künstliche Koma versetzt worden. Vorsichtige Lockerungen ermöglichen punktuell den einen oder anderen Schritt heraus aus der gezwungenen Lethargie.
Die Australier Voyager hatten eigentlich ganz andere Pläne und wollten ihr neuestes Album Colours In The Sun, welches am 01.11.2019 über Season Of Mist erschien, mit einer entsprechenden Tour ab Mai 2020 in die Welt hinaustragen. Daraus wurde bekanntlich nichts und so ist die Headline-Tour durch Australien zunächst auf Februar 2021 verschoben worden. Ob diese stattfinden wird, tja, das weiß von heute aus gesehen leider niemand. Hoffen wir das Beste für alle gleichermaßen.
Ghost Mile erschien am 12.05.2017 und war seinerzeit das sechste Studioalbum von Voyager. Der charismatische Sänger und Mastermind Daniel Estrin, der deutsche Wurzeln hat, gründete die Band bereits 1999 und seither mischt diese Band die Progszene durchaus auf. Ein unbeschriebenes Blatt sind Voyager beileibe nicht mehr und reihen sich sehr selbstbewusst zwischen den Genregrößen ein.
Um hier nicht in ein Track by Track Review abzugleiten, sei an dieser Stelle das Besondere von Voyager hervorgehoben. Musikalisch und im Hinblick auf die technische Darbietung ist Ghost Mile, ohne übertreiben zu wollen, ein progressiver Hochgenuss. Über allem schwebt die Stimme von Daniel Estrin und zugleich seine spezielle Art und Weise, die Vocals zu modulieren. Seine Klangfarbe erinnert dabei an diverse Sänger anderer Genres und diese hätten mit dem Begriff Metal auf den ersten Blick so rein gar nichts zu tun. Aber genau das ist eben das Besondere. Seine Melodien wirken nicht selten dissonant und gleichermaßen harmonisch. Man kann sich sowohl in die Vocals als auch in die Songstrukturen hineinfallen lassen und die Perfektion des Songwritings genießen.
Voyager bedienen sich neben ihrer üppig vorhandenen Fertigkeiten dabei auch verschiedener Einflüsse. Man hört progressiven Metal und Rock, Djent, Ambient, ein wenig Industrial und nicht zuletzt auch Einflüsse aus dem Pop. Die Mischung macht es dann am Ende aus. Das alles gießen Voyager dann in Songs, von denen jeder einzelne für sich gesehen Eigenständigkeit besitzt und kurzweilig erscheint. Reibungsfläche bietet das Album jedoch auch, sodass der Einfluss an Pop Elementen den einen oder anderen Hörer vielleicht zu sehr provoziert.
Ghost Mile setzte die Herangehensweise an das Songwriting nach dem 2014er Album V überwiegend fort, reicht meiner Meinung nach aber qualitativ nicht ganz an den 2011er Output The Meaning Of I heran, das ist aber Geschmackssache. Die drei Livesongs vom Prog Power Festival überraschen mit erstaunlich gutem Sound und zeigen auf, dass Voyager auch live überzeugen können.