“Weiter gereift!“
Artist: Hackneyed
Herkunft: Abtsgmuend, Deutschland
Album: Inhabitants Of Carcosa
Spiellänge: 45:26 Minuten
Genre: Death Metal
Release: 15.05.2015
Label: CoMa Tone Records, Soulfood Music
Link: https://www.facebook.com/hackneyed?fref=ts
Bandmitglieder:
Gesang – Phil
Gitarre – Philipp
Gitarre – Devin
Bassgitarre – Fabian
Schlagzeug – Tim
Tracklist:
1. The Flaw Of Flesh
2. God´s Own Creation
3. Now I Am Becomer Death
4. Re-Animator
5. Ashfall
6. In Carcosa (The Yellow King)
7. The Tightrope
8. Years In The Dark
9. Death Toll
10. Klown
Kaum ein Entwicklungsprozess ist in Deutschland so spannend wie der von Hackneyed. Die Gruppe hatte sich 2006 von jugendlichen Todesblei Versessenen in Abtsgmuend gründet. In den letzten neun Jahren wurde derart viel Erfahrung gesammelt, dass sie mit gerade einmal Anfang Zwanzig mehr auf der Haben-Seite stehen haben als die meisten Legenden des Genres. Mitte Mai wartet das vierte Langeisen Inhabitants Of Carcosa auf die interessierten Death Metal-Jünger. Für dieses haben sie sich im Schnitt deutlich mehr Zeit gelassen als noch bei ihren ersten drei Alben.
Der frische Sound von The Flaw Of Flesh eröffnet das fünfundvierzig minütige Werk. Schnell wird deutlich, dass Phil und Co. die letzten vier Jahre sinnvoll genutzt haben. Die Brechstange mit derben Beats bleibt vorerst eingepackt. Viel mehr konzentrieren sich Hackneyed darauf, einen noch dichteren Sound zu produzieren. Wo sonst fiese Keif-Vocals den Hörer ins Gehirn gebissen haben, setzt Phil auf Inhabitants Of Carcosa lieber einen gut abgeschmeckten Hall ein. Seine Growls sind noch gereifter als auf Carnival Cadavre und sorgen bei Stücken wie God´s Own Creation oder Re-Animator für Furore. Hackneyed sind eben nicht mehr die hochtalentierten Jung-Musiker, sondern dürfen schon jetzt als „altes Eisen“ bezeichnet werden. Ihr Einschlag wandert zwischen Old School und Modernem Death Metal flexibel hin und her. Der Groove sitzt, die Gitarrenarbeit von Philipp und Devin ist einfach nur tight, während Tim an den Fellen einen verdammt guten Job macht. Wichtigstes Kriterium von Inhabitants Of Carcosa ist der düstere Einschlag. Viel finsterer als in der Vergangenheit dürfen sich Fans auf Progressive Einschläge à la Disbelief freuen, die von Hackneyed liebevoll in ihr Schlachtfest integriert werden. Genau das macht die süddeutsche Gruppe im Jahre 2015 aus, abgebrüht, gar kaltschnäuzig versenken sie jeden Kritiker, bevor er nur ansatzweise etwas Negatives zu berichten hätte. Es ist immer schwierig zu schreiben, es sei die beste Platte, die aus den Händen der Band stammt, so ist es aber mit Inhabitants Of Carcosa, die, auch wenn es einige belächeln werden, auf Hypocrisy-Niveau kommt.