“Überragendes Debüt“
Artist: The Spirit Cabinet
Herkunft: Niederlande
Album: Hystero Epileptic Possessed
Spiellänge: 39:19 Minuten
Genre: Heavy Metal
Release: 14.08.2015
Label: Van Records
Link: http://www.facebook.com/thespiritcabinet
Bandmitglieder:
Schlagzeug – Cromwell Fleedwood
Gitarre – Johnny Hällström
Bassgitarre – Erich Vilsmeier
Gesang – Snake McRuffkin
Tracklist:
- The Black Lodge
- Credulity
- The Spirit Cabinet
- Hexenhaus
- Ramakrishna
- Convulsions
Nachdem ich mir in letzter Zeit eine Menge kalter und brutaler Alben angetan habe, dachte ich mir, ich müsse mal mein inneres Equilibrium wiederherstellen und zur Abwechslung mal ein Album nehmen, das erwartungsmäßig Melodien und klaren Gesang haben wird. Einfach mal so. Und da ich so ein flippiges, experimentierfreudiges Huhn bin, habe ich mir die Gruppe The Spirit Cabinet geschnappt, dessen Album Hystero Epileptic Possessed, dessen Name bei meiner Zunge einen epileptischen Anfall auslöst, eine Bewertung haben möchte.
Für mich bedeutet das Ganze einen Ausflug in fremde Gefilde, ich weiß nicht, wie lange es her ist, dass ich ein Album gehört habe, dass mit einem langen „ahaaaaahahaaaaa“ oder so ähnlich begann. Textloser Klargesang, puh, daran musste ich mich erst einmal wieder gewöhnen. The Black Lodge, das erste Lied des Albums, hat es dann nach ungefähr 10 Mal Hören geschafft, in meine Liste der „höre ich immer mal wieder“-Lieder zu schaffen. Es bietet einfach zu viel, um es zu ignorieren: Kraftvolle Gitarren, starken Gesang, starke Melodieläufe, Abwechslung und eine saubere Produktion, die dem Liedmaterial gerecht wird.
Wenn man die eigene Messlatte direkt so hoch legt, läuft man Gefahr, dass die anderen Lieder im direkten Vergleich blasser erscheinen, als sie eigentlich sind. Und Hystero Epileptic Possessed ist ein Paradebeispiel für genau diesen Effekt. Jedes einzelne Lied ist professionell geschrieben, gespielt und aufgenommen, doch kein einziges Lied kommt an das Introlied heran. Dadurch entsteht der Eindruck, dass die Band ihr Pulver bereits nach The Black Lodge verschossen hat. Was natürlich nicht wahr ist, aber aus einer rein subjektiven Sicht wirkt der Rest des Albums wie ein schöner Herumbau für eben jenes genanntes Lied.