16. Hütte Rockt Festival vom 10. bis 12.08.2023 in Georgsmarienhütte – Tag 1

Donnerstag mit Hütte Rockt Kids Festival

Festivalname: Hütte Rockt Festival

Bands: Leoniden, Zebrahead, Slime, The Baboon Show, OK Kid, Massendefekt, Raum 27, Hi! Spencer, Deine Cousine, Team Scheisse, From Fall To Spring, Kapelle Petra, Heavysaurus, Frau Paul, Get Jealous, Jonny Karacho, Saint City Orchestra, Beast, Anthem Down, Bad Bone Beast, Jail Job Eve, No Tomorrow, Basement Apes, Insanity Moments, Hobo At The Railroadstation, Naked Roommates, Kings And Hurricanes, Vergissmeinich, Weckörhead

Ort: Georgsmarienhütte bei Osnabrück

Datum: 10.08.2023 – 12.08.2023

Kosten: 75 € VK, Tagestickets 25 -39 €, Camping 15 €

Genre: Rock, Punk

Besucher: ca. 4.500 Besucher

Veranstalter: Die Hütte Rockt eV

Link: www.huette-rockt.de

Heute beginnt das 16. Hütte Rockt Festival und wir fahren pünktlich um 14:30 Uhr los. Für uns ist dieses Wochenende Heimspiel angesagt und wir sind ruckzuck auf meinem Lieblingsparkplatz. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einer schier endlosen Schlange Eltern mit Kindern vorbei. Wo die hinwollen? Nun, dieses Festival startet ganz besonders: Das Hütte Rockt Kids Festival ist dem „Erwachsenen-Festival“ vorgelagert und zeigt, dass auch Kinder und Festival kompatibel sind. Entsprechend habe ich meinen sechsjährigen Sohn dabei und bin gespannt, was uns erwartet.

Die Landrätin Frau Kebschull und die Bürgermeisterin Frau Bahlo eröffnen das Festival und sie versuchen wirklich, in kindgerechter Sprache ihre Rede zu halten, trotzdem fragen sich wohl die meisten kleinen Gäste, warum es nicht einfach losgeht. Als der offizielle Teil erledigt ist, übernimmt Moderator Lego und vertreibt noch ein wenig die Zeit. Da es beim Einlass technische Probleme gab, wird der Beginn kurzerhand nach hinten verlegt, damit auch alle Gäste die Konzerte sehen können. Sehr fair, wie ich finde!

Wall Of Love beim Hütte Rockt Kids Festival

Der erste Slot gehört Jonny Karacho, der dem jungen Publikum mit Punkrock für Kids einheizt. Mein Sohn findet es gut, interessiert sich aber etwas mehr für die Pommesbude und wir verschaffen uns erst mal einen Überblick über das Gelände. Neben Mantaplatte und Gyros gibt es eine große Auswahl von Wraps über Burger, Falafel und Pizza bis hin zu Nudelgerichten. Auch für Popcorn und Slush-Eis ist gesorgt und etliche Eltern tummeln sich bereits um das Coffee-Bike. Wir stärken uns kurz und finden uns passend zum Auftritt von Heavysaurus wieder vor der Bühne ein. Es sind inzwischen etliche Kids da, viele bunt geschminkt von den fleißigen Helfern des Festivals. Mein Sohn weicht nicht von meiner Seite, ihn überfordern diese viele Menschen etwas. Prompt werden auch die ersten Eltern ausgerufen, die von ihrem Kind gesucht werden und auch später begegnen uns panisch-weinende Kinder, die ihre Begleiter verloren haben. Hier hätte ich mir wirklich einen zentralen Punkt mit einer gut sichtbaren Fahne gewünscht, wo man diese verzweifelten Muckel hätte abgeben können. Quasi ein Kinder-Lost-And-Found. Aber ansonsten wurde hier wirklich an alles gedacht. Auch als die Dinos schließlich die Bühne entern, ist der Sound mega angenehm und die Dezibel an die Kinderohren angepasst. Viele haben zudem von zu Hause Gehörschutz mitgebracht und am Eingang kann man sich Micky-Mäuse für die Kleinen ausleihen.

Mit Kaugummi Ist Mega kommt direkt der erste Gassenhauer der Urzeitriesen. Im Publikum sind auch inzwischen ein paar erwachsene Fans ohne Kinder aufgetaucht, die sich lustig unters Volk mischen. Mein Kleiner freut sich besonders über Stark Wie Ein Tiger. Die Stimmung ist super und die Kinder sind begeistert dabei. Dann ist für meinen Lütten der erste Festivaltag gegen 18 Uhr vorbei und ich bringe ihn nach Hause, um ihn dort gegen meinen Freund zu tauschen und direkt wieder loszudüsen.

Um 19:30 Uhr startet mit Vergissmeinich der Opener für das Abendevent. Ein Bandname, der sich harmlos anhört, aber die ortsansässigen Jungs geben direkt Vollgas und ballern uns 45 Minuten lang ihren Posthardcore um die Ohren. Uns gefällt es gut und es ist etwas schade, dass sich zunächst viel zu wenig Gäste vor der Bühne tummeln. Beim Anblick des Sängers denke ich spontan an Bela B. mit seinem Song Gitarre Runter. Dass jemand sein Instrument so weit oben bequem und lässig spielt, habe ich noch nicht gesehen, aber er scheint zufrieden damit, also sind wir es auch. Wirklich ein guter Auftakt und ich bin gespannt, was noch kommt.

From Fall To Spring gehört der zweite Slot des Abends und was soll ich sagen … die Musik beginnt und damit der absolute Abriss!!! Mit zwei Sängern an der Front ballern sie uns gut gelaunt ihre Mischung aus NuMetal, Metalcore und Hip-Hop um die Ohren und ich bin einfach nur begeistert. Wie viel Spielfreude kann man bitte rüberbringen? Das Publikum ist von der ersten Sekunde angefixt und geht voll mit. Und ich habe direkt ein fettes Grinsen im Gesicht. Geil! Die Jungs ziehen voll durch und heizen mit Besuchen im Graben das Publikum noch mehr an. Die Stimmung ist mega, der Platz inzwischen gut gefüllt und der erste Moshpit lässt nicht lange auf sich warten. Wer reinhören mag, sollte sich Rise anhören, wobei ich das Video stark finde (hier), dieser Live-Auftritt aber einfach noch mehr abgeht. Auch Draw The Line, mit dem sie sich beim diesjährigen ESC beworben hatten, ist ein wirklich starker Song. Ich bin tatsächlich fast froh, dass diese Jungs nicht bei dem mehr als fragwürdigen Wettbewerb gelandet sind, denn so jung und unverbraucht hätten sie eine eventuelle Klatsche vielleicht nicht so gut weggesteckt wie Lord Of The Lost. Ich kann nur sagen: Weiter so und danke für diesen genialen Auftritt.

Slime – Hütte Rockt Festival 2023

Kurz darauf starten auch schon Slime und nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten, ob es sich noch um den Soundcheck oder doch schon um das Konzert handelt, beeilen wir uns, vor die Bühne zu kommen. Die alten Herren des Punk liefert gewohnt solide ab, gleich zu Anfang ballern sie dem Publikum ACAB entgegen und sparen auch nicht an anderen alten Schätzen. Typisch Punkrock: Als die Basedrum nicht ordentlich fixiert ist, wird einfach mal eben ein Betonklotz davor gepackt und weiter geht’s.

Glücklich und zufrieden machen wir uns schließlich auf den Heimweg und versuchen, zwischen Arbeit und Kinderbespaßung noch ein bisschen Kraft für den zweiten Tag mit Kapelle Petra, Saint City Orchestra, Massendefekt, The Baboon Show, Weckörhead und Zebrahead zu sammeln.

Weiter zum Freitag.
Hier kommt ihr zum Samstag.