21 Octayne – 2.0

“21 Octayne Reloaded“

Artist: 21 Octayne

Herkunft: Deutschland

Album: 2.0

Spiellänge: 46:35 Minuten

Genre: Alternative Rock, Rock

Release: 25.09.2015

Label: AFM Records

Link: https://www.facebook.com/21OCTAYNE und http://21octayne.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Hagen Grohe
Gitarre – Marco Wriedt
Schlagzeug – Alex Landenburg

Tracklist:

  1. Devil In Disguise
  2. Take Me Back
  3. When You Go
  4. Love’s Just A Heartbreak Away
  5. Take Me Away
  6. Lost
  7. The Circle
  8. Date With Myself
  9. Fly With Me
  10. Tale Of A Broken Child

21 Octayne - 2.0

Ich hatte ja schon das Vergnügen, die Band 21 Octayne bei einer sehr gelungenen Akustikshow zu erleben. Auch das Debütalbum Into The Open aus dem letzten Jahr konnte mit 9,5/10 eine richtig gute Note von mir einheimsen. Daher habe ich mich natürlich sehr gefreut, auch das Folgealbum zum Review erhalten zu haben. Dieses ist schlicht 2.0 betitelt und erscheint am 25.09.2015 über AFM Records. Eine Änderung gibt es aber leider, denn Ende Juni haben 21 Octayne verkündet, dass Bassist Andrew Lauer nicht mehr Teil der Band ist. Auf dem Album hat er seine Parts noch eingespielt, aber für die anstehenden Shows wird Ben Pyko die tiefen Saiten zupfen.

Mit dem sehr straighten Devil In Disguise, das auch als erste Single veröffentlicht wurde, geht es los. Wie auch beim Vorgängeralbum ein sehr gelungener Start. Mal sehen, ob die Jungs das Tempo halten können.

Mit einem klasse Gitarrenspiel und einem sehr eingängigen Chorus kann Take Me Back aufwarten, bevor es dann mit When You Go, zu dem auch ein Video veröffentlicht wurde, zu dem für mich eingängigsten Song des Albums weiter geht. Der Song hätte sich auch auf einem Album von Creed sehr gut gemacht, und stimmlich kommt Hagen Grohe, zumindest bei diesem Song, doch sehr nahe an Scott Stapp ran. Sonst erinnert er mich eher an Myles Kennedy von Alter Bridge, die man hier auch noch als Referenz heranziehen könnte.

In den einzelnen Strophen sehr ruhig gehalten, geht Love’s Just A Heartbreak Away im Chorus richtig gut ab. Da wackelt nicht nur der Kopf, da wippt auch der Fuß. Aber den Titel musste ich mehrere Male lesen, ich war fest der Meinung, dass es „heartbeat“ heißen muss. 😀

Mit Take Me Away wagen sich 21 Octayne dann fast schon in die progressive Ecke. Dermaßen viele Tempo- und Rhythmuswechsel, deren Regelmäßigkeit man aber auch irgendwann raus hat, hätte ich auf diesem Album nicht erwartet. Sehr geiles Gitarrenspiel vor dem nicht weniger geilen Solo, das mich leicht an Yes erinnert hat.

Mit Lost kommt dann die erste der zwei Balladen. Normalerweise bin ich ja immer noch nicht so ein Fan davon, aber wenn es einen persönlichen Bezug gibt, ist das eine ganz andere Sache. Und so läuft mir beim Chorus und dem folgenden Gitarrenspiel einfach nur ein Schauer nach dem anderen über den ganzen Körper.

Bis auf das klasse Bass-Spiel finde ich beim folgenden The Circle eigentlich nicht viel Erwähnenswertes, der Song fällt meiner Meinung nach etwas ab. Das Gleiche gilt eigentlich auch für Date With Myself, wobei mir dieser Song doch ein Grinsen ins Gesicht treibt, denn die Selbstironie ist schon sehr witzig.

Mit dem richtig gut gemachten, sehr rockigen Fly With Me hatte ich dann gar nicht mehr gerechnet. Die Stimme von Hagen Grohe teilweise verfremdet und mit einem Gitarrenspiel aufwartend, das mich an die besten Zeiten von Led Zeppelin erinnert.

Da ich es schon des Öfteren hatte, dass Dateien irgendwie künstlich in die Länge gezogen waren, bin ich beim letzten Song zunächst mal davon ausgegangen, dass das hier auch so ist. Aber das zugleich traurige und doch hoffnungsvoll stimmende Tale Of A Broken Child ist wirklich 10 Minuten lang. Hier habe ich schlussendlich nur vier Worte auf meinem Zettel stehen, weil ich alles andere wieder gestrichen habe: Episches Progressive Rock Meisterwerk! So konnte früher nur einer Geschichten erzählen, und das war Chris de Burgh. Mich erinnert der Anfang des Songs ein wenig an sein Meisterwerk A Spaceman Came Travelling aus dem Jahr 1975. Zur Überleitung kommt dann ein so wunderbares Gitarrenspiel, das könnte ich auf Endlosschleife hören. In der Mitte ein mächtig langer Instrumentalpart, bei dem man spät aber doch noch und endlich mal dazu kommt, die Leistung von Alex Landenburg am Schlagzeug zu würdigen. Und wenn man dann denkt, der Song ist vorbei, geht es doch noch weiter mit schönem Vogelgezwitscher und akustischer Gitarre. Nach dem Brocken sitze ich dann erst mal noch einige Minuten still vor mich hin.

Fazit: Nach dem ersten Hördurchlauf war ich erst mal ziemlich ratlos, denn sofort gepackt haben mich da eigentlich nur die Anspieltipps. Aber nach diesem klasse Debütalbum habe ich bestimmt etwas überhört. Also noch mal laufen lassen. Und dann schälen sich so langsam die Besonderheiten raus, die vorher an mir vorbeigeplätschert waren. Da hat sich aber beim Songwriting so einiges geändert und es steht den Jungs richtig gut, wenn es auch teilweise auf Kosten der Eingängigkeit geht. Aber bei dem Album lohnen sich die diversen Hördurchläufe und es werden noch einige dazukommen. 🙂

Anspieltipps: When You Go, Take Me Away, Lost, Fly With Me und Tale Of A Broken Child
Heike L.
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