“Sehr melancholisch“
Artist: Aëdon
Herkunft: Ruhrgebiet, Deutschland
Album: Leaves Are Turning Red (EP)
Spiellänge: 24:30 Minuten
Genre: Progressive Rock, Melodic Rock
Release: 18.03.2017
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/aedonband/
Produktion: Redshift Recordings, Essen
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Simon Gatzka
Gitarre – Max Krüger
Bassgitarre – Tobias Jung
Keyboard – Daniel Breiderhoff
Schlagzeug – René Ehrenberger
Tracklist:
- Dried Out Streams
- Change This World
- The Road
- Make It Right
- Leaves Are Turning Red
Noch nicht allzu lange gibt es die Band Aëdon, sie wurde nämlich erst zum Ende des Jahres 2015 gegründet. Ein paar Jahre länger schon sind die Jungs an den Instrumenten aktiv, haben sich aber eben erst vor etwas über einem Jahr zusammengetan und sind ins Songwriting eingestiegen. Banderfahrung hatte dabei bis auf Max Krüger niemand. Der wiederum zupft auch bei der Band Seeking Raven die Saiten, deren Album The Ending Collage wir ja bereits bewerten durften. Am 18.03. erschien aber nun, komplett in Eigenproduktion, die Debüt-EP Leaves Are Turning Red, die mit ihren fünf Songs auf eine Spielzeit von knapp 25 Minuten kommt.
Während der Bandname Aëdon, der von einer Sagengestalt übernommen wurde und übersetzt Nachtigall bedeutet, zum gerade begonnenen Frühling passt, klingt der Titel der EP Leaves Are Turning Red ja eher nach Herbst. Da liefert die Natur zwar noch einmal ein prächtiges Farbenspiel, aber man weiß auch, dass das das letzte Aufbäumen vor der dunklen und kalten Jahreszeit ist, die dann unausweichlich folgen wird.
So ist der Grundton der Songs dann auch überwiegend relativ ruhig und melancholisch gehalten. Die Töne perlen wie Tautropfen an Spinnennetzen aus den Boxen. Ab und zu kommt mal ein Windstoß und lässt das zarte Gebilde erbeben, aber dann kehrt auch wieder Ruhe ein, und man kann das wunderbare Werk wieder nur staunend anschauen. Dabei halten sich die progressiven Elemente noch ziemlich im Hintergrund, aber die Jungs wissen schon, wie sie die einzelnen Instrumente songdienlich einsetzen müssen. Hier mal ein feines Keyboardspiel, da mal ein kleines Gitarrensolo, mal ein reduziertes Klanggebilde, mal ein sehr gitarrenlastiger Part oder halt auch eine breite Soundwand, die den Hörer einhüllt. An die Hand genommen und durch die miteinander verbundenen Geschichten der einzelnen Songs wird man vom wunderbaren Gesang von Simon, der oft mehrstimmig ertönt. Seine Stimme hat ziemlich durchgängig einen melancholischen Unterton, was dann das Gesamtbild abrundet.