“Das nächste Mal bitte mehr Kick-Ass-Passagen!“
Artist: Science Of Logic
Herkunft: Schwerin, Deutschland
Album: Catharsis
Spiellänge: 14 Minuten
Genre: Avant-Garde Groove Metal
Release: 29.03.2018
Label: Eigenproduktion
Link: https://www.facebook.com/pg/ScienceofLogic
Bandmitglieder:
Gesang – Bellamy Schmidt
Gitarre – Johnny Max
Bassgitarre – T-Kay
Schlagzeug – Rico
Tracklist:
- Xenolith
- Archives Of Retrogression
- Monostable
- Integer
In der Regel verkneife ich mir, die Infozettel oder Promotexte zu einem Album zu lesen, denn normalerweise finde ich alle wichtigen Informationen zu einer Band im Internet und da ist ein vorgelegter Text, der meine Meinung vorbiegen will, ehrlich genau der falsche Start. Doch – ich habe keine Ahnung warum – ist mir das nun doch einmal passiert, dass ich zur EP der Schweriner Avant-Garde Groove Metal-Band Science Of Logic den sogenannten Pressetext gelesen habe. So beginne ich mit einem breiten Grinsen und der Meinung, dass, wenn eine Band bereits im Pressetext davon spricht, dass der Musikmarkt zu eintönig geworden ist (da gebe ich den Herren nebenbei vollkommen recht) und man hier die Lösung für das Problem in den Händen hält – sorry, aber tut man sich mit so einer Vorlage einen Gefallen oder stellt man so die Stellschrauben gleich noch vor Beginn des Reinhörens auf 12 von 10 möglichen Punkten? Denn wenn jetzt nicht alles wirklich überzeugen sollte, dann wird der Hörer doch enttäuscht und die Bewertung fällt etwas negativer aus.
Dann wollen wir mal so tun, als hätte ich den mir zu marketinglastigen Text nicht gelesen und drücke auf den Button mit dem Pfeil, der mir das erste Lied Xenolith um die Ohren pfeffern soll.
Groovig und mit einem guten (nicht überragenden, aber auch nicht negativ auffallenden) Mix- und Mastering startet die 2018er-EP im Midtempo und bringt eine Symbiose aus klarem Gesang, der von der Tonlage und Intonation ein wenig an David Draiman (Disturbed) erinnert, und aus Shouts, die ebenfalls solide daherkommen. Etwas schwerer und schon fast melancholisch belastet, startet dann Archives Of Retrogression. Als ein tief ehrlichen Shout einsetzt wird man daran erinnert, was zur Zeit Bands wie Trivium auf den Markt bringen – eine Emotion in Musik verpackt und dann mit Shouts akzentuieren. Also das ist zwar nicht ganz neu auf dem Markt, doch auch nicht verbraucht genug, um nicht als mein Highlight der EP es sogar in meine persönliche Spotify-Playlist zu schaffen (das ist nebenbei nicht so einfach).
Monostable knüpft eigentlich sehr gelungen an den Vorgänger an und hier fällt die Bassline auf, die sehr vordergründig tiefe Bässe einspielen darf. So macht es echt Spaß, Sänger Bellamy Schmidt sowohl shouten, als auch klare Vocals singen zu hören. Beim letzten Song Integer meine ich zwar, dass der „Singsang“ nicht so perfekt ist, doch nennen wir das mal „gewollter Ausreißer“.