Paganizer – Beyond The Macabre

Wo Paganizer draufsteht, ist geiler Death Metal drin

Artist: Paganizer

Herkunft: Schweden

Album: Beyond The Macabre

Spiellänge: 39:29 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 24.06.2022

Label: Transcending Obscurity Records

Link: https://paganizer.bandcamp.com/music

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Rogga Johansson
Gitarre – Kjetil Lynghaug
Bassgitarre – Martin Klasén
Schlagzeug – Matthias Fiebig

Tracklist:

  1. Down The Path Of Decay
  2. Left Behind To Rot
  3. Meatpacker
  4. Sleepwalker
  5. Succumb To The Succubus
  6. Raving Rhymes Of Rot
  7. Beyond The Macabre
  8. Menschenfresser
  9. You Are What You Devour
  10. Unpeaceful End

Ach ja, was soll man über Paganizer noch großartig berichten? Ich würde mal behaupten, dass der Meister der schwedischen Gitarre, Rogga Johansson, hier sein Hauptprojekt innehat. Seit 1998 existiert diese Band schon und ich kann mich an kein schlechtes Album erinnern. Mittlerweile ist man beim zwölften Album angekommen. Aufgrund der ganzen Projekte hat dieses Album aber drei Jahre gebraucht, um das Licht der Welt zu erblicken. Im Vorfeld gab es schon eine EP im Jahre 2021. Wenn er etwas macht, dann richtig. Mit Drummer Matthias Fiebig lärmt er nun seit dem Jahre 2000 herum und dieses Line-Up ballert seit 2015 zusammen die schwedischen Wälder kaputt. Man darf also davon ausgehen, dass auch Album Nummer zwölf knallen wird.

Down The Path Of Decay macht den Anfang und schon nach einer Sekunde kommt einem die geballte Schweden-Power entgegengeflogen. Im schönen Midtempo wird hier typisch agiert, nichts hat sich verändert und dies ist auch gut so. Das Tempo wird herausgenommen, es wird beinahe gegroovt und dann kommt die Uftata. So soll es sein. Wieder einmal ein sehr eingängiges Riffing, welches man natürlich beginnt. Ein Scream und ein sägendes Solo unterbrechen das Geschehen. Nach einem kotzenden Yeah geht es wieder auf die zwölf, bevor sie dann ein melodisches Lead ins Rennen schicken. Schön abwechslungsreich der Spaß, da danach ein Ballerpart folgt. Und schon ist auch wieder Schluss mit lustig.

Left Behind To Rot legt gleich los wie die Feuerwehr und überzeugt mich mit dem Tempo und dem Riffing, welches recht melodiös herüberkommt und sofort in meinen Gehörgängen hängen bleibt. Das Riff ist echt nur geil. Einige Gitarrenspieler erfolgen, die Uftata treibt wieder ihr Unwesen im recht schnellen Midtempo und zack, wieder in den Anfangspart. Ja, genauso mag ich es. Sehr geil. Die Melodie wird wieder hervorgeholt. Kleines Break und weiter geht der Spaß. Uftata again. Läuft. Brett. Definitiv nichts Neues, aber nur geil. Argh, ich drücke nach drei Minuten sofort die Repeattaste. Genau mein Ding. Der langsame, melodische Part nach zwei Minuten. Herrlich. Dann wieder die Geschwindigkeitsaufnahme und am Ende holt man noch einmal so richtig den Knüppel aus dem Sack. Fett.

Bei Meatpacker lassen sie auch wieder die Riffs für sich sprechen, wechseln das Tempo, lassen aber der Atmosphäre irgendwie mehr Luft. Kommt auch sehr geil, haut mich aber nicht ganz vom Hocker.

Sleepwalker fegt dann gleich wieder los und zerstört alles nach einigen Sekunden. Break, Vorspieler, Uftata. Genauso muss es eben sein. Im erhöhten Midtempo und mit geilen Riffs bekommt man mich immer. Eine Melodie erhellt dann den Abend und setzt sich fest. Und wieder Attacke. Die Burschen wissen, wie es geht und ich frage mich immer wieder, woher der Rogga seinen Ideen holt. Wahnsinn. Klar erfindet er das Rad nicht neu, aber alleine das Feeling für das Songwriting hat es in sich. Dann wird es langsam, eine traurig schöne Melodie ballert aus meinen Boxen und wird variabel vorgetragen. Laune hoch zehn, dann, die Attacken hören natürlich nicht auf. Ein langes Sleepwalker ertönt und so lässt man den Song langsam austrudeln.

Neben Left Behind To Rot ist natürlich der Namensgeber des Albums mein absolutes Highlight. Beyond The Macabre ist so schwedisch. Mehr muss man da nicht zu sagen. Die Gitarren sägen, die Riffs knallen und das Tempo variiert so häufig, dass es zu keiner Zeit langweilig wird. Die Uftata ist natürlich wieder ein fester und wichtiger Bestandteil. Vor allem aber bleibt das melodische Riffing hängen, egal in welcher Geschwindigkeit. Dieses haben sie echt drauf, keine Frage. Beim Solo zeigen sie sich sehr verspielt, kommt aber sehr geil, vor allem in der Kombination mit dem Screaming. Was soll man da noch groß zu sagen? Entweder man steht drauf oder eben nicht.

Ein deutschsprachiger Titel? Gesungen wird auf Englisch, aber immer wieder hört man Menschenfresser heraus. Klingt auch geil. Der Song ist eher was für die Tanzwütigen im Moshpit. Der Melodieanteil hält sich in Grenzen. Geht auch nicht so rein wie die anderen Songs, aber macht trotzdem Laune.

Zum Schluss gibt es etwas Tragendes und Zerstörendes. Hier erinnert man ein wenig an Bolt Thrower und ein gewisser Karl Willets darf als Gastsänger agieren. Sechs Minuten Death Metal Dunkelheit. Geil.

Fakt ist: Da, wo Paganizer draufsteht, ist auch Paganizer drin. Jeder Fan dieser Richtung kann hier bedenkenlos zuschlagen. Death Metal Victory!

Paganizer – Beyond The Macabre
Fazit
Das Warten hat sich gelohnt, denn da, wo Paganizer draufsteht, ist auch schwedischer Death Metal drin. Rogga Johansson und seine Gang schlagen zum zwölften Male zu und hinterlassen zwar keine offenen Münder, aber dafür sehr viel freudige Headbanger.

Anspieltipps: Left Behind To Rot und Beyond The Macabre
Michael E.
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