Bloodbath – Survival Of The Sickest

09.09.2022 - Death Metal / Old School Death Metal - Napalm Records - 44:55 Minuten

Die zehnte Veröffentlichung, zählt man EPs und die Livealben The Wacken Carnage und Bloodbath Over Bloodstock dazu, hat die schwedische Todesblei Supergroup Anfang September rausgebracht. Offizielle Heimat für Bloodbath ist die schwedische Hauptstadt Stockholm. Mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern von Paradise Lost, Opeth, Katatonia und Lik zieht das tonnenschwere Geschoss los, um mit Survival Of The Sickest verbrannte Erde zu hinterlassen. Das sechste eigentliche Studioalbum, welches über Napalm Records erscheinen ist, hat es also in sich. Doch kann die hohe Erwartung an das Projekt erneut erfüllt werden? Blutig, roh, mit feinen Old School Facetten übersät, drücken sie die Klinge schon beim Opener Zombie Inferno tief ins Gewebe. Aus der klaffenden Wunde sprudelt nicht nur das warme Blut, sondern auch die blanke Panik. Martin Axenrot hinter der Schießbude peitscht seine Kollegen an. Der Headbang Propeller angeworfen, bekommt vom Start weg einen Höhenflug. Lediglich die Zombies werden durch die schnell drehenden Rotorblätter zerteilt und hinterlassen ein blutiges Schlachtfeld, welches an herumliegenden Gliedmaßen nicht geizt. Vier Jahre nach dem letzten Langeisen The Arrow Of Satan Is Drawn gibt es nun im Fanlager zu Recht Grund zum Feiern. Nick Holmes ist und bleibt ein Killer am Mikrofon. Bei Paradise Lost mittlerweile oft mit der berühmten angezogenen Handbremse unterwegs, lässt er bei Bloodbath sämtlich Hemmungen fallen. Splitternackt und blutverschmiert stimmt er Putrefying Corpse und Dead Parade an. Berstig, gewalttätig und mit einer enormen, lebensraubenden Lust versehen, alles kurz und klein zu hauen, poltern die Skandinavier weiter durchs Set. Gut mit im Geschäft sind die klirrenden Äxte von Anders Nyström und Tomas ‘Plytet’ Åkvik. Die alte Schule wird bis ins Letzte ausgekostet, ohne an Agilität einzubüßen. Auf Survival Of The Sickest werden keine jahrelang dahinverwesenden Kadaver neu aufgekocht, sondern für jedes Stück junges Fleisch frisch geschlachtet. Drückend, zermürbend, mit den Messern zwischen den Zähnen, bekommt der Hörer mit Malignant Maggot Therapy ordentlich was in die Fresse. Walzende Midtempo-Power überrollt den Verstand, verstörte Blicke und Sprachlosigkeit bleiben zurück. An vorderster Front kämpft stets Nick Holmes, der richtig Spaß an dem Manifest hat. Für Headbanger ein Paradies. Jede Nummer kann bangend gefeiert werden. Weitere Höhepunkte sind Carved oder To Die. Schwäche zeigen nur die berstenden Knochen, die der enormen Last nichts entgegensetzen können. Immer noch mit heruntergelassener Hose drehen Blootbath ganz ungeniert ins letzte Drittel ab. Dort steht Tales Of Melting Flesh auf der Türschwelle. Melodisch, doch zu keiner Zeit verharmlosend, ziehen Anders und Thomas die feinen Schnüre der Marionetten. Hier findet man kein Haar in der Suppe, außer man sucht dieses neben den abgetrennten Ohren, der Zunge und den Augen in der kochend heißen Brühe. Dann soll das Haar bei Environcide oder No God Before Me aber auch genau da schwimmen. Bloodbath gelingt mit Survival Of The Sickest wohl eine der stärksten skandinavischen Old School Death Metal Scheiben des Jahres.

Hier! geht es für weitere Informationen zu BloodbathSurvival Of The Sickest in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Bloodbath – Survival Of The Sickest
René W.
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