Artist: Alestorm
Herkunft: Perth, Schottland
Album: Seventh Rum Of A Seventh Rum
Spiellänge: 42:58 Minuten
Genre: Folk Metal
Release: 24.06.2022
Label: Napalm Records
Link: www.alestorm.net
Bandmitglieder:
Gesang, Keyboard – Christopher Bowes
Gitarre – Mate Bodor
Bassgitarre – Gareth Murdock
Keyboard – Elliot Vernon
Schlagzeug – Peter Alcorn
Tracklist:
- Magellan’s Expedition
- The Battle Of Cape Fear River
- Cannonball
- P.A.R.T.Y.
- Under Blackened Banners
- Magyarország
- Seventh Rum Of A Seventh Rum
- Bite The Hook Hand That Feeds
- Return To Tortuga
- Come To Brazil
- Wooden Leg (Part III)
Die schottischen Piraten von Alestorm haben letzte Woche ihr siebtes Studioalbum Seventh Rum Of A Seventh Rum auf die Reise gebracht, um viele Handelsschiffe damit zu kapern. Beim Titel fällt einem direkt das Wortspiel zum legendären Iron Maiden Album Seventh Son Of A Seventh Son auf. In über 40 Minuten streifen sie durch elf ganz unterschiedliche Gewässer. Als reine Seebären kann man die fünf Musiker jedoch nicht mehr bezeichnen. Viel Spaß und diverse Party Beats zieren den Horizont der Recken aus Perth. Ihrem Debütlabel von vor vierzehn Jahren bleiben sie treu. Die wilde Fahrt, damals mit Napalm Records begonnen, hat sich über die Jahre kein Stück abgenutzt. Zwei Jahre lang wurde während des Lockdowns an neuen Hymnen geschmiedet, die das ernste Werk ihrer Karriere hervorbringen soll. Ob der Vorsatz gelingt und ob eingefleischte Anhänger noch auf ihre Kosten kommen, werdet ihr gleich erfahren.
Episch, mit der überflügelnden Alestorm-Motivation hissen sie die Segel mit dem ersten Track Magellan’s Expedition. Schnelle Riffs, die volle Keyboard-Breitseite und ein knackiger Refrain lassen einen gemächlichen Start nicht zu. Feuer frei! Die walzenden Hooks lassen den Bug flink durch die Wellen gleiten, während der Pirat unter Deck wie im Artwork fleißig die Korken der Rumflaschen knallen lässt. Ein Stapellauf nach Maß, der in The Battle Of Cape Fear River mündet. Gleiche Faktoren bringen die zweite Nummer in eine gute Position, die geschickt den Hörer in Ekstase bringt. Erwachsen? Kann man bislang nicht bestätigen, vielmehr bleibt der Spaßfaktor gewohnt hoch und alle Fans kommen auf ihre Kosten. Weiterhin moderner als auf den ersten Alben und mit wilden elektronischen Spielereien, die man zum Beispiel bei Cannonball um die Ohren geschossen bekommt, packen Alestorm alles auf eine Goldwaage, was sie in den letzten Streifzügen starkgemacht hat. Die Kritiken an Seventh Rum Of A Seventh Rum dürften dennoch durchwachsen, wie ein tropischer Sturm über das Boot herüberziehen. Gutwetterphasen enden in stürmischen Orkanen, die je nach eigenem Geschmack den Spaßfaktor des Silberlings prägen. Live geht P.A.R.T.Y. ganz sicher steil, auf der Platte mit viel Rum und guten Freunden an der Bar auch keine schlechte Option, um den Abend zu vertreiben. Das Gefühl von einem guten Langeisen verstärken Under Blackened Banners und Magyarország. Als absoluter Die-Hard-Fan von Captain Morgan’s Revenge bleit einem Seventh Rum Of A Seventh Rum nicht im Hals stecken. Die coole Socke Christopher Bowes belebt das Alestorm Konzept, das weiterhin von ihm sehr deutlich geprägt in den Ohren klingelt. An den Tasten und am Mikrofon lässt er nichts in der Schiffskombüse anbrennen. Seventh Rum Of A Seventh Rum bildet als Titeltrack einen der Höhepunkte. Nicht zu verachten ist der gleichermaßen spannende Ausflug mit Return To Tortuga. Sonne, Palmen, dazu passt Seventh Rum Of A Seventh Rum, der jede Metalparty in der Karibik auf ein neues Level heben kann.