Assault Of The Undead Vol. 3 am 16.03.2019 im Gulfhaus, Vechta

“Assault Of The Undead Vol. 3 am 16.03.2019 im Gulfhaus, Vechta!“

Festivalname: Assault Of The Undead Vol. 3

Bands: Apallic, New World Depression, Fetocide, Aeon Of Disease, Endseeker und Nailed To Obscurity

Ort: Gulfhaus, Vechta

Datum: 16.03.2019

Kosten: 10,00 € VVK, 15,00 € AK

Genre: Death Metal, Melodic Death Metal, Doom Death Metal, Extreme Metal

Link: https://www.facebook.com/events/566834087068926/

Heute Abend steigt das Assault Of The Undead Vol. 3 und hat gleich sechs Bands parat. Das Gulfhaus blieb eine gemütliche Location mit Platz für etwas über hundert Headbanger, die ein passendes Rahmen für diese Death Metal Schlacht bieten. Mit 10 Euro im Vorverkauf und 15 Euro an der Abendkasse kann man wirklich nicht meckern und so kommen bereits am frühen Abend zahlreiche Besucher schon zu den ersten Bands.

Die Emder Apallic beginnen pünktlich um 19 Uhr und machen einen deutlich unentspannteren Eindruck, als noch vor zwei Monaten vor heimischem Publikum am 10.01.2019 im Schlachthof, Aurich als Support von Nailed To Obscurity, die später auch noch ihren melodischen Death Metal an den Mann bringen. Mit Iter Initium starten Sänger Eike und seine vier Kollegen den Auftritt. Der Song fungiert ebenfalls auf ihrer aktuellen Scheibe als Einleitung. Von Of Fate And Sanity wartet noch der nächste Titel Deranged, der schon von ca. 50 Besuchern honoriert wird. Was Neues haben die Progressive Death Metaler von Boersma-Records ebenfalls im Programm und das hört auf den Namen Abandon All Hope. Nach einer halben Stunde ist dann schon wieder Schluss.

New World Depression haben einen leicht amerikanisch Einschlag, der wunderbar zum Shirt von Frontmann Hütte passt, auf dessen Brust das Logo von Obituary prangert. Beim Anspielen eines neuen Songs verpatzt gleich das gesamte Kollektiv den Einstieg – ein kurzes Lachen und ein paar dumme Sprüche und New World Depression machen gleich kraftvoll weiter. Die Location füllt sich allmählich und das Gulfhaus ist schon beachtlich gefüllt und das um 20 Uhr. Die Temperatur steigt zudem, es dürfte noch kuschelig warm werden, wenn die Temperatur weiterhin so ansteigt. Das Gespann aus dem Münsterland wurde vor gut 15 Jahren gegründet und steht bei Devils Clause Records unter Vertrag. Nach einem sehr beachtlichen Job gibt es den verdienten Applaus. Dann dürfen die Jungs, ebenfalls nach einer halben Stunde, das Feld räumen.

Fetocide aus Oldenburg muss man mögen. Dass sie bereits seit über zwei Jahrzehnten agieren, kann man nur schwer schlucken. Die Bewegungen auf der Bühne wirken von allen Gruppen am statischsten und auch das Konzept ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Ich habe die Männer bereits ein paar Mal gesehen und einen beschleicht das Gefühl, dass sie stagnieren. Der Mix aus Death Metal und Technical Death schmilzt zu einem schleimigen Cocktail, der nicht wie erwünscht explodiert. Alexander Popken am Mikrofon zieht die Blicke auf sich. Vor der Bühne wird es wieder etwas ruhiger und die 45 Minuten vergehen schnell, während man kostengünstig Bier und Wein konsumieren kann.

Aeon Of Disease starten mit zwei Songs der neuen EP. Danach folgt Iron Domination und die lokalen Musiker können ihre Freunde und Bekannte vor der Bühne binden. Zu Hause ist es immer am Schönsten und so kommt der Amon Amarth-lastige Sound gut in Vechta an. Am stärksten bislang reflektiert, haben sie das Gulfhaus schnell in der Hand, das eindeutig am Sold Out kratzt. Für die dritte Auflage des Assault Of The Undead ein beachtlicher Erfolg. Mit den ca. 140 Besuchern ist die Stimmung blendend. Während Stephan die Headbanger aufstachelt, schrauben Holger und Ecki an einem leicht melodischen Death Metal, der an die ersten Schritte von John Hegg und Gefolge erinnert. Die Qualität der Schweden haben die Niedersachsen natürlich noch nicht erreicht und müssen noch gewaltig dran feilen, auf größeren Bühnen zu stehen. Für die Heimat recht es schon, aber man möchte auch drüber hinaus erfolgreich sein. Ein Label haben sie mit Neckbreaker Records in der Hinterhand – die Grundlage ist gelegt, die Liveperformance ist flüssig und somit das erste kleine Highlight, bevor Endseeker aus Hamburg die Bühne entern.

Die Hanseaten zimmern ein gewaltiges Death Metal Brett. Endseeker spielen schnörkellosen Old School Death Metal, bei dem Sänger Lenny im Vordergrund steht. Der markante Frontmann zieht immer wieder eine Fratze. Wild gestikulierend dröhnen Into The Fire und Flesh Hammer Prophecy als Erstes aus der Anlage, die den ganzen Abend schon ein starkes Klangbild serviert. Da kann man dem Mischer nur danken, der in dem kleinen Laden alles im Griff hat. Ebenso das Licht, welches den zweiten professionellen Rahmen für alle bietet. Jury und Ben wirbeln viel Staub auf und zeigen, dass der Weg der Band weiter nach oben zeigt. Bei Metal Blade fühlen sie sich pudelwohl und bringen einen starken Track nach dem anderen auf den Markt. Gute Bilder zu erlangen ist die größte Aufgabe zwischen den ganzen fliegenden Haaren und reckenden Händen. Demon Spawn und Malicious Instict zementieren den Mittelpart, der vor voller Hütte abgefeiert wird. Bestens gelaunt steigt die Temperatur auf Kuschelkurs. Lenny stimmt Black Star Rising an, seine aggressiven Blicke puschen weiter die Meute. Nach 45 Minuten ist der Terror schon wieder vorbei – der letzte Schlag wird mit Possessed By The Flame abgefeuert.

Zum krönenden Abschluss warten die Ostfriesen Nailed To Obscurity, die gerade erst schwer erfolgreich ihre Europatour mit Amorphis und Soilwork beendet haben. Das neue Album Black Frost schoss zudem in den deutschen Albumcharts auf den sensationellen 37. Platz. Um 23:45 Uhr ist es schon spät und die ersten Besucher vom langen Abend zerstört. Trotzdem legen die Norddeutschen los, als wären alle Plätze vor der Stage besetzt. Als Erstes wartet direkt der Titeltrack vom Erfolgsalbum Black Frost. In Nebel gehüllt ist der Sound wieder stark, nur die Clean Vocals sind für meinen Geschmack teilweise zu leise abgemischt. Ansonsten brennt rein gar nichts an, während Protean und Feardom den Doom Death Metal fundamentieren. Das Publikum ist scheinbar müde und kommt auf die komplexen Werke nicht so gut klar. Das Geschredder der anderen Acts scheint Spuren hinterlassen zu haben. Nailed To Obscurity kümmert es kein Stück und sie ziehen ihre Show professionell durch. Unerbittlich geht es weiter: The Aberrant Host, Mythomania und Memento offenbaren die ganze Schönheit der düsteren und melodischen Hymnen, die bis auf die Knochen gehen. Viel zu wenig passiert vor der Bühne, absolut Schade! Diese Band in einem solchen kleinen Rahmen noch erleben zu können, das wird in der Zukunft wohl kaum noch möglich sein. Die nächsten Stationen lauten z.B. Rockharz und Summer Breeze. Man muss auch positive Dinge aus solchen Tagen ziehen – auch wenn das in Vechta wohl schwer ist. Die Grundhaltung stimmt und auch bei wenigen Fans die Tears Of The Eyeless und Desolate Ruin feiern, reißen sich die Fünf gewaltig den Arsch auf – und das muss man nun wirklich um 1 Uhr nachts hoch anerkennen.