Balmog – Eve

Kalte, unaufhaltsame Boshaftigkeit! Neue Wege – Zuspruch oder Ablehnung?

Artist: Balmog

Herkunft: Soutomaior (Galicien), Spanien

Album: Eve

Spiellänge: 40:05 Minuten

Genre: Black Metal, Death Metal

Release: 28.05.2021

Label: War Anthem Records

Distribution: Edel (Deutschland & Benelux), Season Of Mist (Frankreich), Non Stop (Schweiz), Code 7 (UK), Cudgel (Rest der Welt)

Link: https://www.facebook.com/Balmog-365630056846060

Bandmitglieder:

Gitarre und Gesang und Keyboards – Balc
Gitarre und Keyboards – J. Félez
Bassgitarre – Morg
Schlagzeug – Virus

Tracklist:

  1. Horror In Circuitu
  2. Birth Of Feral
  3. Senreira
  4. Slander
  5. Agnus Dei
  6. Desacougo
  7. Zohar
  8. Carrion Heart
  9. Lume

Die Spanier Balmog sind seit 2003 aktiv und haben sich dem okkulten Black Metal verschrieben. Bisher hat das Quartett drei Alben und mehrere EPs sowie Splits veröffentlicht. Am 28.05.2021 wird nun über das deutsche Label War Anthem Records das vierte Album auf die Fans losgelassen. Titel der Langrille ist Eve und auf den gut 40 Minuten Gesamtspiellänge finden sich neun neue Werke wieder.

Nach drei reinen Black/Death Metal-Alben bereichern Balmog ihren Sound und kreieren eine riesige Manifestation extremer Metalmusik. Sie bewegen sich eben nicht nur im Bereich des Black Metals, es ist eher ein Potpourri aus mehreren Genres, die den Songs in Variation und Facettenreichtum zugutekommen. Es finden sich Elemente von Pink Floyd bis Mayhem in den Songs, es geht von Danzig über Morbid Angel bis hin zu Passagen, die auch an Behemoth erinnern. Die Band selbst sagt dazu: „Dies ist kein Avantgarde- oder Experimentalalbum, es gibt keine Absicht zu innovieren, wir haben einfach keine Grenzen gesetzt und wir haben alles, was wir in unseren Köpfen haben, in die Praxis umgesetzt. In gewisser Weise wollten wir das neu erschaffen.

Aus konzeptioneller Sicht ist Eve eine Mahnung gegen den menschlichen Terror, verstanden als die Fähigkeit der Menschen, Leiden gegen die göttliche Schöpfung zu schaffen. So findet man in den Texten auch immer wieder eine religiöse und philosophische Selbstbeobachtung. Die Texte in diesem Album spiegeln Wahnsinn und echtes Leiden wider, manchmal nicht leicht und nicht gleich zu verstehen.

Größter musikalischer Unterschied zu den Vorgängeralben ist, dass man sich der Atmosphäre mehr hingibt, als mit schnellem und düsterem Riffing in die Spitzen vorzudringen. Was das betrifft, könnten manche Fans der älteren Werke Eve als eher monoton und mühsam empfinden. Innovation und eine Neuerfindung des Rades ist hier nicht zu finden, Balmog versuchen neue Wege zu bestreiten, das kann gut sein, kann aber auch nach hinten losgehen. Ich bin gespannt, was eingefleischte Fans zu der Scheibe sagen. Ich denke, Eve könnte polarisieren – Fakt ist, diese Platte hat ihre Ecken und Kanten und es wird entscheidend sein, wie viel Durchläufe und Zeit man als Fan investieren möchte.

Für die Produktion ist Javi Félez (Moontower Studio) verantwortlich. Ziel war es, eine organischere, dunklere und bedrückendere Produktion zu erreichen, ohne jedoch an Kraft zu verlieren. Den letzten Schliff und das Mastering übernahm Jaime Gómez Arellano im Orgone Studio.

Balmog – Eve
Fazit
Wie Nadeln im Herzen ... diese Band aus dem Tal von Soutomaior bietet in ihrem neuen Album kalten und unaufhaltsamen Horror, atmosphärisch und mitunter sperrig. Balmog beschreiten neue Wege. Dieser neue Schritt nach der Veröffentlichung der hochgelobten EP Pillars Of Salt aus dem letzten Jahr treibt den persönlichen Ansatz von Blamog weiter voran. Black/Death Metal, Postpunk, traditioneller Metal, Psycho-Rock ... es ist alles und nichts gleichzeitig.

Anspieltipps: Birth Of Feral, Carrion Heart und Senreira
Dave S.
7.5
Leser Bewertung4 Bewertungen
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