Bastard Grave – Vortex Of Disgust

Schweden mit untypischen Death-Metal-Klängen

Artist: Bastard Grave

Herkunft: Schweden

Album: Vortex Of Grave

Spiellänge: 38:53 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 10.03.2023

Label: Pulverised Records

Link: https://bastardgrave.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Tiago Dias
Gitarre – Andreas
Gitarre – Dias
Bassgitarre – Maria
Schlagzeug – Peter

Tracklist:

1. Sunder The Earth
2. Icon Bearer
3. Necrotic Ecstasy
4. Consumed And Forgotten
5. Nameless Horror
6. Hunger To Devour
7. Eternal Decomposition
8. Vortex Of Disgust

Normalerweise zocken alle Musiker, die in einer schwedischen Band spielen, noch in fünf anderen Combos oder so. Nicht so Bastard Grave. Lediglich der Sänger Tiago, der seit 2020 dabei ist, hat noch drei weitere Bands und der ist Däne. Verrückte Welt. Bastard Grave sind seit dem Jahre 2012 unterwegs und das Quintett ballert uns bereits ihr drittes Album um die Ohren.

Da wo Death Metal draufsteht, ist auch Death Metal drin, gar keine Frage. Sofort legt die Band mit Sunder The Earth los und macht von Anfang an klar, wohin die Reise gehen wird. Ein bedrohliches Intro darf da nicht fehlen, so wie man es von früher kennt. Allerdings recht kurz und dann legt man los. Im langsamen Tod schleicht man über die Friedhöfe Schwedens. Ein Wechsel in den typischen Uftata erfolgt und alles nimmt seinen Lauf. Der Sänger ist richtig schön tief. Nach der Uftata geht es in einen Ballerpart und schon hat die alte Schule alles das, was sie braucht, um den willigen Schüler gerne zur Schule gehen lassen. Ein recht melodisches und atmosphärisches Solo wird mit eingebaut und man wiederholt den Unterrichtsstoff. Dann aber ein Break und ein schöner kranker, langsamer, intensiver und atmosphärischer Moment wird mit eingebaut. Man baut den Song wieder neu auf und hält das Ganze interessant. Cooles Riffing. Kommt gut. Auch spielerisch befindet man sich auf einem guten Niveau und bietet keine Stangenware, bewegt sich aber zur keiner Zeit vom Unterrichtsstoff weg. So soll es sein.

Auch der Beginn vom Icon Bearer zeigt, dass man beim Old School Death Metal nicht unbedingt stumpf vorgehen muss, um ein gewisses Feeling erzeugen zu können. Eine Gitarre vorweg leitet diese Vernichtung ein und hier geht man wesentlich schneller zu Werke. Es geht brutal hin und her, um dann das Tempo ganz herauszunehmen. So bleibt man ein wenig langsam und wechselt in einen richtig geilen Midtempo-Groove. Ja, der macht Laune. Hier passt alles. Geile Riffs und geiles Drumming. Den Song baut man intensiv weiter kurz aus und endet dann schlagartig. Lecker Ding.

Auch Necrotic Ecstasy erzeugt bei mir ein freudiges Gesicht. Auch hier baut man den Song im Midtempo auf. Recht verspielt mit einer melodischen Gitarre, aber immer old schoolig. Danach wird der Knüppel aus dem Sack geholt und dann darf die Uftata wieder regieren. Erneut der Ballerpart mit interessanter Gitarrenarbeit, bevor man dann atmosphärisch wird. Das Tempo wird herausgenommen, eine Klampfe wimmert durch und die Drums betonen den Spaß ganz langsam. Eine langsame und schaurige Melodie wird vorgetragen und dazu wird teilweise gegrowlt. Sehr intensiv. Ein fieser Scream erfolgt und der Song nimmt langsam wieder seinen Lauf. Das Tempo wird erneut gesteigert. Hier und da eine richtige Tempoverschärfung und dann ist auch schon wieder Schluss mit lustig. Ja, das macht ordentlich Spaß.

Man hat das Gefühl, dass das Album in zwei Hälften aufgeteilt wurde. Die ersten Songs gehen in Richtung Old School Death Metal und die zweite Hälfte lässt dann den Death/Doom Hammer raushängen. Diese Phase geht mit dem Song Consumed And Forgotten los, aber auch hier haben sie noch schnelle Sequenzen mit eingebaut. Und irgendwie kommen diese Songs noch geiler rüber.

Nameless Horror und Eternal Decomposition gehen ganz schön intensiv zu Werke und hinterlassen beim Zuhörer absolute Spuren. Obwohl das Tempo schleppend vorgetragen wird, klingen die Songs sehr aggressiv.

Die D-Beat Elemente des Vorgängeralbums sind leider verschwunden, aber trotzdem kommt das Material sehr heftig. Typisch schwedisch klingt der Spaß hier nicht. Freunde von Autopsy dürfte es eher ansprechen.

Mit Vortex Of Disgust lässt man dann diese fast vierzig Minuten ausklingen. Ein böser Wind weht über die Katakomben und eine Gitarre leitet den Todesmarsch ein. So schleppt man sich durch das Universum und verbreitet Angst und Schrecken. Fetter Anfang. Eine Gitarre vorweg und dann ab ins Geknüppel. So geht es durchdacht weiter und man wartet mit echt gutem Riffing auf. Sehr interessant und intensiv. Fetter Song.

Bastard Grave – Vortex Of Disgust
Fazit
Die Schweden von Bastard Grave bieten uns auf ihrem dritten Album aggressiven Old School Death Metal an, der teilweise schmutzig und doomig ums Eck kommt. Dabei klingen sie sehr ausgereift. Klar, kennt man schon vieles, aber sie haben ein gutes Händchen beim Songwriting. Gutes Album, welches so gar nicht typisch schwedisch klingt.

Anspieltipps: Necrotic Ecstasy und Vortex Of Disgust
Michael E.
8.7
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