Beneath My Feet – In Parts, Together

Jeden Tag eine gute Tat

Artist: Beneath My Feet

Herkunft: Schweden

Album: In Parts, Together

Spiellänge: 46:35 Minuten

Genre: Metalcore, Modern Metal

Release: 03.03.2023

Label: Noble Demons

Link: https://www.facebook.com/Beneathmyfeet/

Bandmitglieder:

Gesang – Marcus Garbom
Gesang – Sebastian Kagström
Gitarre – Emil Näsvall
Bass – Mattias Lindblom
Schagzeug – Axel Moe

Tracklist:

  1. Caught In A Hurricane
  2. Dig My Grave
  3. When Both Our Worlds Collide
  4. Dead Equal
  5. One More Time
  6. Sink To The Bottom Or Swim For The Shore
  7. Is This Really You
  8. Far From Home
  9. The Uprising
  10. Departure
  11. Roads (Bonus)
  12. Vindicta (Bonus)
  13. Lost Sailors Grave (Bonus)

Ist es pietätlos, wenn man bei dem Nachnamen eines Bandmitglieds schmunzeln muss? Ich finde nicht, so heißt der Name Kagström sicher in Schwedisch etwas anderes als das, was einem deutschen Nativspeaker in den Kopf kommt. Doch das soll nicht der Fokus des Artikels sein, also zurück zum roten Faden.

Nach ihrer Tour, welche die Band Beneath My Feet 2018 mit The Unguided absolvierten, haben die Schweden genug Aufmerksamkeit erhaschen können, um von Noble Demon gesigned zu werden. So erscheint nun das erste Release, welches nicht in Eigenregie erschien. (Ursprünglich für den 13. Januar geplant, musste das Album aufgrund der weltweiten Situation und Verzögerungen bei der physischen Produktion leider auf den 3. März verschoben werden.) So was macht immer etwas mit einer Band. Wenn ich zum Beispiel an Across The Sun denke, dann war die Kapelle so lange genial, bis sie unter der Fuchtel eines Labels stand. Dann bauten sie auf einmal mehr als extrem ab. Eines vorweg – das ist bei Beneath My Feets In Parts, Together nicht der Fall.

Die dreizehn Songs werden von einem ansprechenden Coverartwork geziehrt, welches sich im Low-Key-Stil mit einer goldenen römischen Eins passend in die bereits erschienenen Singles einreiht. Das gold-schwarze Setup hat ja nicht nur die Band Neverland In Ashes gepachtet. Die sich auf dem Cover festhaltenden Arme verbildlichen den Titel gekonnt und symbolisieren stark, dass man sowohl ein Individuum als auch ein Team sein kann. Ob es das ist, was die Herren um die Fronter Marcus Garbom und Sebastian Kagström mit dem Coverartwork verkörpern wollten, ist bis zum Interview erst mal nur eine Vermutung, doch passen würde es.

Nun zur Musik: Ohne wirkliches Intro geht es mit Caught In A Hurricane gleich los. Tiefe Midtempo Basslines und technisch synthetische Sounds leiten gekonnt in die Metalcore-typischen Strophen. Eine klare Stimme in den Refrains und brüllende, zum Teil auch Hardcore-lastige aggressive Shouts, sorgen für eine angenehme Balance. Das, was ich positiv finde, ist, dass sich der Stil durch das Album zieht wie ein Leitmotiv der Pfadfinder bei einem Sommercamp. Doch für den einen positiv, sorgt diese Konsistenz für ein wenig Unterforderung, die sich in den dreizehn Tracks breitmacht. Also versteht mich nicht falsch – In Parts, Together ist nicht schlecht, doch klingt alles schon mal gehört und es fällt schwer, sich an einem einzelnen Song festzuhalten.

Angenehm finde ich, dass man sich mit persönlichen und emotionalen Themen beschäftigt und damit Tabuthemen hervorhebt. Missbrauchsbewältigung, Depression und Ängste sind etwas Urmenschliches und es gibt keinen Grund, diese Themen für sich zu behalten. Also raus damit und den Verarbeitungsprozess starten – so oder so ähnlich haben sich das die Nordschweden wohl gedacht.

Ein Highlight ist, dass man bei Far From Home ein wenig aus dem Schema-F ausbricht und eine technisch anspruchsvolle Ballade liefert. Ansonsten finde ich in erster Linie Dig My Grave hervorragend.

Beneath My Feet – In Parts, Together
Fazit
Ist In Parts, Together eine Empfehlung? Ja, irgendwie schon und zeitgleich auch nicht. Da, wo der beschriebene Leitfaden einschlägt, bin ich zwar musikalisch abgeholt, jedoch fehlt die Innovation oder besser gesagt das, was Beneath My Feet aus der Masse herausstechen lässt. Das, was wie harte Kritik klingt, ist aber eigentlich eher hohe Wertschätzung, denn wie gesagt, musikalisch bin ich abgeholt. Bei der Ballade Far From Home merkt man, dass man weiß, was man tut und wenn die Schweden jetzt noch schaffen, irgendwas als Unique Selling Point zu implementieren, dann könnte sich hier ein neuer Headliner verstecken, denn die Qualität hätten sie – da bin ich mir ganz sicher.

Anspieltipps: Dig My Grave und Far From Home
Kai R.
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