Artist: Cavalera (aka. Cavalera Conspiracy)
Herkunft: Brasilien, USA
Album: Bestial Devastation (EP)
Spiellänge: ca. 20 Minuten
Genre: Thrash Metal
Release: 14.07.2023
Label: Nuclear Blast
Link: https://www.cavaleraconspiracy.net
Produktion: Max und Igor Cavalera
Bandmitglieder:
Gesang – Max Cavalera
Gitarre – Max Cavalera
Bassgitarre – Igor Amadeus Cavalera
Schlagzeug – Igor Cavalera
Tracklist:
1. The Curse
2. Bestial Devastation
3. Antichrist
4. Necromancer
5. Warriors Of Death
6. Sexta Feira 13
Unter Sepultura-Fans der ersten Stunden besitzt die originale Veröffentlichung von Bestial Devastation aus dem Jahre 1985 ungebrochenen Kultstatus. Da Sepultura in ihren Anfangsjahren allerdings noch nicht über die finanziellen Möglichkeiten von heute verfügten, mussten sich die Bandmitglieder ihre Instrumente teilweise von Freunden und Bekannten ausleihen. Und auch die Aufnahmequalität aus den Anfangstagen der Band kann natürlich nicht mit den heutigen technischen Möglichkeiten mithalten. Deswegen entschlossen sich die Brüder Max und Igor Cavalera, das Material mit ihren eigenen Instrumenten und heutiger Aufnahmetechnik erneut einzuspielen.
Was alten Fans direkt auffällt, ist der oldschol-angepasste Schriftzug auf dem Original-Hintergrundbild. Hier kann man davon ausgehen, dass sich Max und Igor einige Gedanken um die Neueinspielung gemacht haben, ohne das Original entwurzeln zu wollen. Das nächste Schmankerl der EP ist der Bonussong Sexta Feira 13, der sich nach dem ersten Hören nahtlos in das Vormaterial einfügt.
Die gesamte Neueinspielung von Bestial Devastation klingt auch absolut anders, als man es erwarten würde. Nämlich altehrwürdig-thrashig, druckvoll, nicht überproduziert und gleichzeitig im Soundgewand der 80er-Jahre gehalten. Der Gesang von Max klingt absolut unverbraucht und Igors Schlagzeugspiel verleiht der ganzen Scheibe den nötigen Druck. Am Bass wurden die beiden Brüder von Igor Amadeus Cavalera, dem Sohn von Max, unterstützt.
Das Abmischen und Mastern geschah in Zusammenarbeit mit Arthur Rizk, der unter anderem bei Sumerlands tätig ist. Herausgekommen ist ein wirklich perfektes Soundgewand, bei der sich der Hörer aufgrund der genialen Songs direkt in die Thrash-Zeiten der ersten Tage zurückgebeamt fühlt.
Ich habe mir im Nachgang noch direkt die originale Bestial Devastation angehört und muss sagen, dass beide Releases ihre Daseinsberechtigung haben und auch in Kombination absoluten Spaß machen. Die Neueinspielung schmälert das Original von 1985 in keiner Weise. Die Neuauflage beweist allerdings, was mit dem damaligen Songwriting in Kombination mit den heutigen technischen Möglichkeiten machbar ist, um das Material in neue Sphären zu heben.