Celeste, Special Guest Conjurer am 28.03.2022 im Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden

Black Metal / Sludge / Post-Hardcore Konzert der Extraklasse im Kesselhaus

Bands: Celeste, Conjurer

Ort: Kesselhaus im Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden

Datum: 28.03.2022

Kosten: 20 € VVK, 25 € AK

Genre: Black Metal, Sludge, Post Hardcore

Besucher: ca. 300 Besucher

Veranstalter: Schlachthof Wiesbaden

Link: https://www.schlachthof-wiesbaden.de/programmdetails/items/celeste-2022.html

Setlisten:

Conjurer

  1. It Dwells
  2. Scorn
  3. Choke
  4. Hollow
  5. Retch
  6. Hadal

Celeste

  1. (A)
  2. De Tes Yeux Bleus Perlés
  3. Des Torrents De Coups
  4. Il A Tant Rêvé d’Elles
  5. Nonchalantes De Beauté
  6. Elle Se Répète Froidement
  7. Le Cœur Noir Charbon
  8. Comme Des Amants En Reflet
  9. Laissé Pour Compte Comme Un Bâtard
  10. Cette Chute Brutale

Nachdem ich im letzten Jahr nach über 1 ½ Jahren Coronapause endlich wieder im Kesselhaus/Schlachthof in Wiesbaden war, folgte eine erneute Coronapause. Heute dann endlich wieder eine Veranstaltung für mich im Kesselhaus mit den Post Metallern Celeste und Conjurer.

Früh genug in Begleitung von Andi Krämer nach Wiesbaden aufgebrochen, kommen wir dann auch rechtzeitig an und finden recht schnell einen Parkplatz. Nachdem der große Parkplatz neben dem Schlachthof in den letzten Jahren ja leider peu à peu verschwunden ist, wird es so langsam schwierig mit den Parkplätzen. Öffentlicher Nahverkehr von Koblenz aus ist ja leider nicht!

Vor dem Kesselhaus hat sich schon eine kleine Schlange von Fans am Einlass gebildet. Dies ist natürlich auch den 2G+ Bedingungen, an die man sich mittlerweile gewöhnt hat, geschuldet. Es scheint heute Abend aber auch recht voll zu werden.

Es füllt sich bis zum Beginn der Veranstaltung mit dem Opener Conjurer recht ordentlich. Ich schätze, so ca. 300 Leute dürften heute Abend hier sein. Einige tragen sogar Masken, obwohl keine Maskenpflicht besteht. Andi und ich tummeln uns vorher noch am Merchstand von Celeste, können dort begehrte Vinylausgaben der letzten Alben ergattern und bekommen diese sogar von der Band noch signiert. Von Conjurer hätten wir die Vinylausgabe des bisher einzigen Albums Mire auch noch gerne mitgenommen, erfahren von deren Merchandiser jedoch, dass diese restlos ausverkauft sind, ein paar hätte man auf der Tour noch mitgehabt. Diese seien aber bei den ersten Terminen schnell weggegangen.

Pünktlich um 20:00 Uhr betreten die Briten Conjurer die Bühne. Ohne große Ankündigung oder Vorlauf beginnen sie ihren Gig mit It Dwells. It Dwells ist die erste Vorabsingle des für den Sommer angekündigten neuen und zweiten Albums, welches den Titel Páthos haben wird. Die Jungs von Conjurer haben die Fans recht schnell auf ihrer Seite. Ein Soundwall aus Djent, Metalcore, Hardcore und Post Metal wird dem Publikum regelrecht um die Ohren geschleudert und der Sound ist richtig gut abgemischt, wie man es hier gewohnt ist.

pic by Big Simonski

Zwischen den Songs gibt es viel Applaus für die Band. Die Show läuft recht statisch ab, wobei Bassist Conor Marshall wie wild seine Haare rotieren lässt und so im Mittelpunkt steht. Jener Conor Marshall ist im Übrigen auch seit 2019 bei den bekannten Briten Sylosis tätig. Beim ruhigen Teil in der Mitte des Songs Hollow trägt Gitarrist und Sänger Dan Nightingale seinen Gesang ohne Mikro vor.

Die Band hat wohl ihren eigenen Fotografen dabei, dieser flitzt während aller Songs vor der Bühne, hinter und auch auf der Bühne herum und betätigt den Auslöser seiner Kamera meist mit Blitz. Das stört doch ein wenig in dieser bewusst düsteren und spärlich beleuchteten Atmosphäre.

Schnell sind wir auch schon in diesem sehr kurzweiligen Gig von Conjurer am Ende der Setlist mit dem Song Hadal angelangt. Hier verlässt Bassist Conor Marshall die Bühne und mischt sich zum krönenden Abschluss unter das Publikum. Die Band bekommt viel Applaus hier im Kesselhaus.

pic by Big Simonski

Kurze Umbauphase und schon geht es weiter mit dem heutigen Headliner Celeste. Auf einer Videowand laufen Videos mit schwarz-weiß-Szenen analog des Covers der aktuellen Scheibe Assasine(s), passend vom instrumentalen Song (A) des Albums begleitet.

pic by Big Simonski

Das mag vielleicht für die „alten“ Fans der Band etwas irritierend sein, denn das visuelle Konzept von Celeste ist es ja, auf ihren Köpfen rote Stirnlampen zu tragen, dazu ein Stroboskop und eine Nebelmaschine bei äußerst spärlichem Licht.

Celeste wären nicht Celeste, wenn dieses Konzept nicht auch hier in Wiesbaden käme und es kommt dann auch so, wie es kommen muss: Licht aus, rote Stirnlampen auf. Teilweise erleben wir das Quartett fast nur im Dunkeln und sehen nur die roten Lichtstrahlen der vier Protagonisten. Nun sind die Franzosen natürlich in ihrem Element und wir erleben einen äußerst geilen Gig mit richtig hartem Songmaterial, in welchem immer wieder auch atmosphärische Phasen ihren Platz haben. Die meisten Songs sind von neuem Album Assasine(s), zu welchem ich im Vorfeld ein Review machen durfte (hier kommt ihr zum Review).

pic by Big Simonski

Das ist hier ein unheimlicher Post Metal Abriss. Nach dem vermeintlich letzten Song Laissé Pour Compte Comme Un Bâtard gibt es tosenden Beifall für die Band aus Lyon, die als Quartett in der Besetzung Johan (Gesang, Bass), Guillaume (Gitarre), Sébastien (Gitarre) und Royer (Schlagzeug) spielt. Natürlich kommen Celeste noch einmal für eine Zugabe zurück und machen mit Cette Chute Brutale eine richtige Ansage zum Abschluss. Noch einmal gibt es sehr viel Applaus, bei dem sich das Quartett verabschiedet.

pic by Big Simonski

Fazit:
Sensationelles Post Metal Konzert hier im Kesselhaus in Wiesbaden, bei dem die Post im Sinne von Black Metal, Sludge und Post Hardcore so richtig abging. Nur zufriedene Gesichter hat man heute Abend hier gesehen. Weiter so Kesselhaus!