“Zieht gut gelaunt die Handbremse!“
Artist: Chris Bay
Herkunft: Nürnberg, Deutschland
Album: Chasing The Sun
Spiellänge: 41:42 Minuten
Genre: Modern Rock, Melodic Metal
Release: 23.02.2018
Label: Steamhammer, SPV
Link: https://www.facebook.com/ChrisBayOfficial/
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Chris Bay
+ Band
Tracklist:
- Flying Hearts
- Light My Fire
- Move On
- Radio Starlight
- Silent Cry
- Hollywood Dancer
- Keep Waiting
- Misty Rain
- Where Waters Flow In Heaven
- Bad Boyz
- Love Will Never Lie
Chasing The Sun: So lautet das Solo Debüt von Chris Bay. Chris Bay? Ihr habt schon richtig gehört. Der sympathische Frontmann der Happy Power Metal Band Freedom Call hat in diesem Frühjahr den Startschuss für sein eigenes Projekt gegeben. Über Steamhammer/SPV drehen seit dem 23.02.2018 elf fröhliche Hymnen ihre Runden, denn an der lebensbejahenden Einstellung hat sich beim Deutschen nichts geändert. Dabei streift der Nürnberger den Melodic Metal und dringt bis in die tiefsten Tiefen des modernen Rock vor bis zur Radiotauglichkeit eines Mainstream Senders.
Den Anfang macht Flying Hearts. Kraftvoll drückt Chris Bay die liebevollen Klänge dem Käufer unverfroren ins Gesicht. Egal wie beschissen ein Tag gewesen sein muss, nach den ersten drei Stücken ziehen spätestens die ersten Gute-Laune-Linien über das verbitterte Gesicht. Radio Starlight oder Hollywood Dancer könnte der eine oder andere bereits kennen – schließlich schickte Chris beide Hymnen als Singles vorab in die Welt, um ordentlich Stimmung für das Erstlingswerk zu sammeln. Nach den ersten Gigs in Deutschland geht es bereits nach Südamerika, bevor er mit Axel Rudi Pell im Oktober einige Shows in Europa zockt. Wichtigste Frage eines Freedom Call Fan: Hat Chasing The Sun überhaupt irgendetwas mit der Power Metal gemeinsam? Die Antwort kann man schnell und einfach formulieren: Nein, nicht im geringsten. Alles, was er mit seiner Gruppe nicht machen kann, erledigt er nun mit seinem Soloritt. Move On geht sogar in gesangliche dunklere Regionen, zudem dürfen elektronische Klänge nicht fehlen, die wie alles andere liebevoll im Programm umgesetzt werden. Radio Starlight würde, wie es der Titel schon sagt, in jedes Radio passen, das auf hochwertigen Rock setzt und Hörer besitz, die noch wissen, wo ein ehrliches Rockherz sitzt. Ganz unvorsichtig agiert der Musiker nicht und rutscht an der Pop Rock Schiene nur minimal vorbei. Das dürfte den einen oder anderen Heavy Metal Polizisten auf den Plan rufen und dem lieben Chris mit der roten Karte abstrafen. Meines Erachtens unfair, schließlich kann der Gute machen, was er möchte und wer diktiert ihm auf weiter im Metal seine Gedanken zu verfassen, wenn er lieber in moderne Rock Regionen schielt. Backvocals, weibliche Unterstützung oder die elektronischen Hilfen – alles passt zusammen und darauf kommt es an. Höhepunkte bilden neben den Singles Silent Cry, Misty Rain oder der abschließende Love Will Never Die mit Klaviereinlage.