Crystal Eyes – Killer

“Solider Metal aus Schweden“

Artist: Crystal Eyes

Herkunft: Borås, Schweden

Album: Killer

Spiellänge: 38:34 Minuten

Genre: Power Metal, Heavy Metal

Release: 25.07.2014

Label: Massacre Records

Link: http://www.crystaleyes.net

Produktion: von Mikael Dahl

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Keyboards – Mikael Dahl
Gitarre – Niclas Karlsson
Bassgitarre – Claes Wikander
Schlagzeug – Martin Tilander

Tracklist:

  1. Killer
  2. Warrior
  3. Hail The Fallen
  4. Solar Mariner
  5. Forgotten Realms
  6. Spotlight Rebel
  7. The Lord Of Chaos
  8. Dreamers On Trial
  9. Dogs On Holy Ground

Crystal Eyes - Killer

 

Bereits im Jahr 1992 gründeten Mikael Dahl und Niclas Karlsson die Band Crystal Eyes, weil sie den Metal der 80er Jahre von Bands wie Judas Priest, Iron Maiden oder Accept spielen und weiter tragen wollten. Durch die Veröffentlichung von 4 Demo-Tapes konnte man sich schon einen guten Ruf erarbeiten, und im Jahr 1996 spielte Crystal Eyes bereits als Support von Blind Guardian. Im Jahr 1998 erschien das Debütalbum World Of Black And Silver. Das am 25.07.2014 über Massacre Records veröffentlichte Album Killer ist das siebte in der Bandgeschichte.

Mit dem Titeltrack Killer startet das Album. Das Uptempo-Lied ist nicht schlecht gelungen, aber den Refrain finde ich etwas einfallslos. Mal sehen, ob Crystal Eyes noch besser kann. Gleich mit dem nächsten Track Warrior tritt die Band diesen Beweis an. Das Tempo wird angezogen, die Riffs fräsen sich ihren Weg durch die Gehörgänge. Geschickt gesetzte Rhythmuswechsel und ein mächtig eingängiger Refrain, bei dem man schon nach dem zweiten Mal mitsingen kann. Meine Faust ging automatisch nach oben und schwang das imaginäre Schwert, ich bin auch ein Warrior! Der Beginn von Hail The Fallen hat mich etwas verschreckt, ich bin nicht so ein Fan von Falsettgesang. Den behält Mikael Dahl aber nicht dauerhaft bei, und so kann ich mit diesem Uptempo-Song gut leben. Auch hier ist der Refrain wieder sehr eingängig, die ruhige Passage etwa in der Mitte des Songs gibt mal kurz Zeit zum Verschnaufen, bevor wieder mitgegrölt werden darf. Bei dem vierten Stück des Albums, Solar Mariner, denke ich weniger an schwedische sondern eher an finnische Bands. In den Strophen klingen ganz alte Sonata Arctica durch, der Refrain hat einen leichten Schlag in Richtung Stratovarius. Eine klasse Mischung, die diesem recht schnellen Song die Eingängigkeit verleiht und ihn zu einem richtigen Ohrwurm mutieren lässt. Den teilweise eingesetzten Falsettgesang meistert Mikael Dahl auch hier genauso gut wie alle anderen Tonlagen. Wie eingangs schon geschrieben, hat Crystal Eyes im Jahr 1996 als Support von Blind Guardian gespielt, und der Song Forgotten Realms schließt den Kreis. Mich erinnert diese Powerballade mächtig an The Bard’s Song, ohne diesen auch nur ansatzweise zu kopieren. Aber ich denke, Forgotten Realms dürfte auf Konzerten von Crystal Eyes genauso eine Atmosphäre schaffen, wie es bei The Bard’s Song regelmäßig und immer wieder passiert. Bis hier her war es eher Power Metal, den Crystal Eyes zelebriert haben, ab Spotlight Rebel geht es nun mehr über zum Heavy Metal der britischen Schule. Das folgende The Lord Of Chaos legt noch etwas mehr Tempo drauf, bevor man dann bei der zweiten Powerballade Dreamers On Trial noch einmal Luft holen kann. Abgeschlossen wird das Album mit Dogs On Holy Ground, auch hier zeigt Crystal Eyes, dass man nach wie vor für das steht, wofür man vor über 20 Jahren angetreten ist. Das bedeutet ja nicht, dass man diesen Pfad nicht mal verlassen und auch nicht mal über den Tellerrand hinausschauen kann.

Fazit: Ich war doch sehr überrascht, in den Untiefen meiner Festplatte noch einige ältere Lieder von Crystal Eyes zu finden, die aber bislang wohl nicht den tiefen Eindruck bei mir hinterlassen haben. Nach dem Genuss dieses Albums werde ich definitiv noch mal schauen, ob da nicht doch die eine oder andere Perle zu finden ist. Crystal Eyes hat es über die leider nur knapp 40 Minuten geschafft, den Abwechslungsfaktor sehr hoch zu halten. Man hört richtig die Spiel- und Sangesfreude der Bandmitglieder heraus, und auch wer nicht direkt Fan des Metal der 80er Jahre ist, wird mit diesem Album seinen Spaß haben.

Anspieltipps: Warrior, Solar Mariner und Forgotten Realms
8.5
8.5