Crystal Viper – The Cult

Back to the roots

Artist: Crystal Viper

Herkunft: Katowice, Silesia, Polen

Album: The Cult

Spiellänge: 44:21 Minuten (CD-Version)

Genre: Power Metal, Heavy Metal, Speed Metal

Release: 29.01.2021

Label: Listenable Records

Link: www.facebook.com/crystalviperofficial

Bandmitglieder:

Gesang – Marta Gabriel
Gitarre – Andy Wave
Gitarre – Eric Juris
Bassgitarre – Blaze Grygiel
Schlagzeug – Cederick Forsberg

Gastmusiker:

Gitarre – Andy La Rocque

Tracklist:

1. Providence
2. The Cult
3. Whispers From Beyond
4. Down In The Crypt
5. Sleeping Giants
6. Forgotten Land
7. Asenath Waite
8. The Calling
9. Flaring Madness
10. Lost In The Dark
11. Welcome Home (King Diamond Cover, CD only)
12. Trial By Fire (Satan Cover, Vinyl only)

Crystal Viper aus dem schönen Kattowice sind mittlerweile seit fast 20 Jahren (gegründet 2003) musikalisch aktiv und im Gegensatz zu den eher extremeren Tönen der polnischen Metalszene im klassischen Heavy Metal und Power Metal beheimatet. Anfänglich als Projekt von Marta Gabriel unterwegs, etablierte sich die Truppe spätestens mit dem Longplayer Metal Nation (2007). The Cult ist das mittlerweile achte Langeisen aus der polnischen Metalschmiede. Martas Ehemann Bart übernimmt dabei die Rolle des Producers und Promoters. Weiterhin gab es einen Labelwechsel: So erscheint The Cult erstmalig bei Listenlabel Records, während der Vorgänger Tales Of Fire And Ice (2019) noch bei AFM Records erschienen ist. Für die Promotion wurde für The Cult eine Orientierung mehr in die Richtung des klassischen Heavy Metals angekündigt, war doch der Vorgänger 2019 stärker im melodischen Power Metal verortet.

Nach dem Intro ertönt der Titeltrack und die Gitarren klingen „Very British“. Mit einem guten Touch in Richtung NWoBHM geht The Cult an den Start. Marta ist in den hohen Stimmlagen gewöhnungsbedürftig, was aber gut zum traditionellen Metalstyle passt. Whispers From Beyond mixt ein wenig die beiden Welten von Crystal Viper, bleibt aber primär in der traditionellen Spur. Down In The Crypt läuft gerade mal etwas mehr als drei Minuten, also wird kräftig an der Temposchraube gedreht. Der Refrain ist eingängig, die Gitarren erhalten ausreichend Spielwiese und die Nummer bleibt im Ohr haften. Sleeping Giants nimmt das Tempo runter und kommt melodisch, episch um die Ecke. Das Ding kann durchaus punkten und macht sich gut als Gegenpool zu seinem Vorgänger. Forgotten Land bleibt auf dem NWoBHM Pfad von der Saitenarbeit, dazu liefern Marta und ihre Mitstreiter einen intensiven, melodischen Gesangspart inkl. Backgroundchor beim Refrain. Einen balladesken Einstieg hört man bei Asenath Waite. Aber eine Ballade verkneifen sich Crystal Viper und kräftig Speed im Style von Helloween dröhnt aus den Boxen. Die Saitenakrobaten erhalten genügend Freiraum für Riffing und Soli. The Calling bleibt klassisch und melodisch, Flaring Madness legt beim Tempo wieder zu und erinnert etwas an die traditionellen Power Metal / Speed Metal Werke der 80er und 90er-Jahre. Traditionell und melodisch bleiben Crystal Viper bis zum Ende der Online-Variante und liefern zum guten Schluss Lost In The Dark.

Die Hardware Fraktion kommt in den Genuss von Bonustracks. Der Silberling hat einen Gastmusiker mit dem King Diamond Gitarristen Andy La Rocque am Start, welcher für das King Diamond Cover Welcome Home (Them, 1988) unterstützt. Hier scheint es schon länger Verbindungen zu geben, so war Andy bereits als Co-Produzent von Metal Nation mit an Bord. Sehr traditionell und „Very British“ gibt es für die Vinyl-Freunde mit Trial By Fire ein Cover von der NWoBHM Legende Satan auf die Ohren. Der Song erschien ursprünglich auf dem 83er-Langeisen Court In The Act. Für Traditionalisten meines Erachtens ein echter Anreiz. Schade, dass man die beiden Bonustracks nicht auf beide Hardware Varianten gepackt hat, denn beide Nummern haben was und sind hörenswert.

Crystal Viper – The Cult
Fazit
Ein gut hörbares Langeisen haben Marta und ihre Mitstreiter mit The Cult abgeliefert. Die Orientierung in Richtung traditioneller Töne tut der Band sehr gut. So kommt man ohne kitschige oder bombastische Momente aus. Das Rad wurde nicht neu erfunden, was bei Crystal Viper auch nicht notwendig ist. Man fokussiert sich auf das, was Crystal Viper auf den früheren Werken stark gemacht hat. Saitenarbeit, Melodie und Gesang von Marta. Ein klarer Tipp für Anhänger der traditionellen metallischen Spielarten wie auch für Hörer von Power Metal älterer Prägung.

Anspieltipps: The Cult, Down In The Crypt und Sleeping Giants
Jürgen F.
8
Leser Bewertung1 Bewertung
9
8
Punkte