Dark Millennium – Acid River

Dark Millennium stoßen mit Acid River etwas sauer auf

Artist: Dark Millennium

Herkunft: Bad Fredeburg, Deutschland

Album: Acid River

Genre: Death Doom Metal

Spiellänge: 49:18 Minuten

Release: 07.01.2021

Label: Massacre Records

Link: https://www.darkmillennium.de

Bandmitglieder:

Gesang – Christian Mertens
Gitarre, Hintergrundgesang – Hilton Theissen
Gitarre – Michael Burmann
Bass, Keyboards  – Gerold Kukulenz
Schlagzeug – Andre Schaltenberg

Tracklist:

  1. The Verger
  2. Godforgotten
  3. Threshold
  4. Lunacy
  5. Essence
  6. Vessel
  7. Death Comes In Waves

Nach der Menge an ShortShot-Reviews der letzten Zeit über Alben des letzten Jahres nun für mich das erste ausführliche Review eines Albums mit Veröffentlichungsdatum im neuen Jahr 2022.

Es ist das Album Acid River der deutschen Death Doom Band Millennium. Veröffentlichungstermin ist der 07.01.2022. Acid River wird über Massacre Records als CD und limitiertes Vinyl erscheinen.

Dark Millennium gründeten sich bereits 1991, nachdem sie vorher unter dem Namen Mortal Freight unterwegs waren. Dark Millennium schafften es in der kurzen Zeit ihrer Existenz bis zum ersten Split 1993 mit Ashore The Celestial Burden (1992) und Diana Read Peace (1993) zwei Alben auf die Metalwelt loszulassen. In dieser Zeit tourte man bereits mit solch renommierten Bands wie UnleashedTiamatSamael und Atrocity.

2015 wurden diese beiden Album und die Demos der Band unter dem Titel Out Of The Past von Century Media Records wiederveröffentlicht.

Die Band reformierte sich schließlich 2016 um die drei alten Bandmitglieder Christian Mertens (Gesang), Hilton Theissen (Gitarre, Hintergrundgesang) und Michael Burmann (Gitarre). Neu hinzu gesellten sich Gerold Kukulenz (Bass, Keyboards) und Andre Schaltenberg (Schlagzeug). Bereits im gleichen Jahr wurde unter Eigenregie das Album Midnight In The Void aufgenommen.

Dark Millennium erhielten anschließend erneut einen Plattenvertrag bei Massacre Records, bei denen auch die ersten Alben ursprünglich erschienen waren. 2018 folgte das vierte Album der Band mit dem Titel Where Oceans Collide. Nun steht also mit Acid River Album Nummer fünf am Start.

Die Band selbst sagt über das Album, dass es kein Konzeptalbum im herkömmlichen Sinne sei. Das Album habe einen roten Faden, den Acid River, um den sich die Songs schlängeln. Dabei ist das Hauptthema das Eindringen der okkulten Welt in unsere Realität, welches die Songs beschreiben.

Was ich recht selten habe, passiert bei mir bei diesem Album. Ich muss mich einfach öfters reinhören, um überhaupt eine Tendenz zu haben, wie dieses Album auf mich wirkt. Selbst nach zig Mal hören bin ich noch relativ unentschlossen.

Auf dem Album befinden sich insgesamt sieben Songs mit jeweils einer Länge so um die sieben Minuten. Eigentlich eine Länge, in der man Doom Sequenzen ausreichend aufbauen und sich wieder verflüchtigen lassen kann.

Ich glaube, das Manko bei Dark Millennium auf Acid River ist, dass man versucht, zu den Death Doom Strukturen noch einige progressive Elemente hineinzubringen. Das beginnt bereits mit dem Opener The Verger. Diese Elemente sind mir persönlich dann soundtechnisch zu verspielt und die Keyboards in diesen Phasen zu aufdringlich. The Verger bricht in der Mitte komplett ab und wird praktisch zu einem zweiten Song im eigentlichen Song. Über die Keys wird versucht, Atmosphäre aufzubauen, die mich nicht wirklich erreicht.

Auch der folgende Song The Godforgotten wirkt auf mich irgendwie merkwürdig. Weder Fisch noch Fleisch, oder Death noch Doom würde ich als Fan von Death und Doom sagen. Irgendwie haben sich da sogar noch orientalische und sonstige Klänge verirrt. Richtig verwirrt bin ich bei dem Opening von Lunacy. Sorry, da wäre ich fast schon ausgestiegen.

Ich lass es jetzt, jeden einzelnen Song hier weiter zu beschreiben. Das Schema ist überwiegend das Gleiche. Ja, Ansätze von Death und Doom sind da, aber aus meiner Sicht dann doch noch zu viel Gefrickel von anderweitigem Material, was mich doch persönlich irgendwie stört.

Dem Acid River fehlt doch etwas die zähe, doomige Dichte und stößt sauer auf, was bei Acid durchaus auch einmal passieren kann 😉

Dark Millennium – Acid River
Fazit
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bei der Ankündigung dieses Albums etwas anderes erwartet hatte. Irgendwie hat es mich beim ersten Durchlauf auch etwas erschreckt. Wie hatte ich es vorher bereits beschrieben: weder Death noch Doom, oder Fisch noch Fleisch. Aber Gemüse sättigt ja auch und so habe ich dem Acid River noch ein paar Durchläufe spendiert. Trotzdem stößt er mir irgendwie sauer auf. Irgendwie stört mich das (Keyboard) Gefrickel dann doch, wobei Acid River sicherlich kein schlechtes Album ist und auch einige Fans finden wird.

Anspieltipps: Godforgotten, Essence und Vessel
Juergen S.
7
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