Artist: Defecto
Herkunft: Kopenhagen, Dänemark
Album: Duality
Spiellänge: 47:34 Minuten
Genre: Progressive Metal
Release: 23.10.2020
Label: Black Lodge Records
Link: https://www.facebook.com/defectoband/
Bandmitglieder:
Gesang und Gitarre – Nicklas Sonne
Leadgitarre – Frederik Møller
Bassgitarre – Thomas Bartholin
Schlagzeug – Mikkel Christensen
Tracklist:
- Rings Of Saturn
- The Uninvited
- Rise
- Paradigm Of Deceit
- All For You
- Untamed
- Condemned
- Bed Of Nails
- Washed Away
- Tempest
- Don’t Say Goodbye
Nächstes Jahr können die Jungs von Defecto zehnjähriges Bandjubiläum feiern, denn im Jahr 2011 wurde die Band gegründet und hat seitdem auch tatsächlich nur einen Wechsel in der Besetzung zu verzeichnen. Nach der Debüt-EP aus 2012 legten sie in den Jahren 2016 und 2017 mit Excluded und Nemesis nach. Ich habe das Review zum 2016er Album Excluded geschrieben, und nachdem das 2017er Album wohl an mir vorbeigegangen ist, freue ich mich umso mehr, dass am 23.10. der dritte Longplayer von Defecto veröffentlicht wird. Black Lodge Records ist dafür verantwortlich, dass die elf Tracks von Duality dann in eure Lauscher gelangen.
Los geht es zunächst mal akustisch, wobei der leicht jazzig klingende Start mit Gitarre, Klavier und Gesang schon nach einer Minute von den ersten rockigen Klängen abgelöst wird. Akustisch schließt das Album auch – ruhige Klaviertöne lassen Duality nach ungefähr 47 Minuten ausklingen. Dazwischen toben sich Defecto ordentlich aus und liefern ein Album, für das das Adjektiv „abwechslungsreich“ wohl erfunden wurde. Seien es die fast schon rockigen Einflüsse bei Rings Of Saturn oder Rise, die auch mal an die alten Werke von Nickelback denken lassen, oder Songs wie The Uninvited oder Condemned, die auch auf Paradise Lost von Symphony X ihren Platz hätten finden können. Dabei weiß ich dann schon gar nicht, wer bzw. was mich mehr beeindruckt; der großartige Gesang von Nicklas, der growlt, schreit, keift, aber auch schnurren kann wie ein Kätzchen, oder die Instrumentalfraktion. Hier sticht sicherlich Frederik mit seinen sehr coolen Soli heraus, bei denen er mal mit Flitzefingern – wie bei The Uninvited – oder auch in halsbrecherischen Grifffolgen über die Saiten flirrt.
Mir schießen beim Hören des Albums auch noch andere Bandnamen ins Hirn. So muss ich beim großartigen, ein wenig bombastisch daherkommenden Bed Of Nails an die Kanadier von Borealis denken, denen auch einmal solche wunderbaren Midtempo-Melodien aus der Feder geflossen sind. Fast schon ein wenig Urlaubsflair verbreitet Washed Away in den Strophen, und ich meine, im Hintergrund die Steel Drums, die am weißen Strand aufgebaut sind, zu hören. Der Refrain könnte dann an die Australier von Teramaze oder auch ein wenig an Subsignal denken lassen. Klingt verrückt? Nö, sind Defecto! 😀
Auch die Dänen kommen ohne Balladen nicht aus, auf Duality gibt es, Nomen est Omen, gleich zwei davon. Paradigm Of Deceit findet sich in der ersten Hälfte von Duality, und die zweite Ballade Don’t Say Goodbye findet sich ganz am Ende. Da ist der Name dann auch wieder Programm, denn ich mag auch nach mehrmaligem Hören des Albums tatsächlich nicht Goodbye sagen.
Zum schnellsten Song des Albums, All For You, haben Defecto ein sehr lustiges Video veröffentlicht: