Deformatory – Inversion Of The Unseen Horizon

Kanadisches Gemetzel technischer Natur

Artist: Deformatory

Herkunft: Kanada

Album: Inversion Of The Unseen Horizon

Spiellänge: 43:17 Minuten

Genre: Technical Death Metal

Release: 03.09.2021

Label: Eigenproduktionen

Link: https://deformatory.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Charlie Leduc
Schlagzeug – Neil Grandy

Tracklist:

  1. Within The Astral Abscess
  2. Behold, The Apex Of Decay
  3. Engineering The Wvrmhorde
  4. Summoning The Cosmic Devourer
  5. Masticated By An Infinite Shadow
  6. In The Embervoid Where Dead Stars Reign
  7. Deciphering The Archetype
  8. Impaled Upon The Carrionspire
  9. Beyond The Abhorrence

Das kanadische Duo Charlie Leduc und Neil Grandy hat 2008 die Band Tual Masok gegründet. 2010 hat man sich dann in Deformatory unbenannt und seitdem wirbelt man ordentlich herum. Eine EP, eine Split mit The Blood Of Christ, drei Singles und zwei Alben. Nun hat man sich wieder in den Proberaum verschanzt, um neues Material zu schreiben. Heraus kamen neun Songs in 43 Minuten, welche auf dem dritten Album verewigt wurden.

Within The Astral Abscess geht gleich sofort in die Vollen. Technisches Gemetzel pur. Der Drummer blastet ordentlich und die Gitarristen brechen sich die Finger ab. Es wird in einen druckvollen Midtempopart gewechselt und die Doube Bass arbeitet ohne Ende. Danach fügt man einen technisch anspruchsvollen Groove hinzu. Die eingebauten Breaks bringen ein wenig Unruhe mit rein, kommen aber gut. Danach folgt wieder das totale Gemetzel und zwar mit richtig geilem Riffing. Der ganze Song ist total aggressiv und zur Auflockerung werden immer wieder groovende Momente mit eingebaut. Teilweise werden diese zerstückelt, teilweise aber gehen diese auch direkt ins Ohr. Deformatory mögen es aber schon sehr verspielt und so klingt auch der ganze Songaufbau sehr abstrakt. Am Ende wächst aber zusammen, was zusammen gehört und das ist ja das Wichtigste. Die Double Bass am Ende des Songs ist ja nur Mörder.

Der Anfang von Behold, The Apex Of Decay erinnert mich an meine Lieblinge von Crytopysy und diesen Song kann ich nur jedem empfehlen, der auf technischen und brutalen Death Metal steht. Das Songwriting ist hier durchaus gelungen. Die groovigen Momente knallen ohne Ende, das wilde Solo kann überzeugen und die Knüppelorgien sind sehr gut nachvollziehbar. Der langsame Mittelpart ist zwar schon sehr abgedreht, aber dann steigert man sich wieder und die Zerstörung nimmt ihren Lauf.

Engineering The Wvrmhorde kommt mit einer kurzen Einleitung und dann geht das Geknüppel los. Natürlich wieder recht vertrackt und das ist mein Problem. Die Parts sind im Allgemeinen zu technisch, aber sie haben auch immer wieder direkte Parts drinnen, die dann als Gegenpol wirken, aber wie hier geht manchmal dann eben der Drive verloren. Der groovende Part mit der drückenden Double Bass zum Beispiel ist der Hammer und eigentlich schockt der Song auch, aber dann kommen immer wieder Wendungen und Parts, denen ich nicht so richtig folgen kann. Kann natürlich auch mein Problem sein, ist klar. Teilweise aber echt sehr sick und schwierig anzuhören.

Impaled Upon The Carrionspire kommt gleich mit einem technischen und wilden Riffing um die Ecke und dann wird losgeknüppelt. Technisch geht es weiter. Abgehackte Parts erklingen, aber der nachfolgende Part ist zwar dann auch verspielt, aber gut nachvollziehbar. Hat etwas von den letzten Cryptopsy Sachen. Für Leute, die es gerne geradeaus mögen, ist es allerdings nichts. Der Song ist eine gute Mischung aus technischen Elementen und brutalem Death Metal. Ein gewisser Jon Levasseur, der ja die Götteralben von Cryptopsy mitgeschrieben hat, wirkt mit einigen klassischen Klängen mit und liefert ein Solo. Die Leadgitarre am Ende des Songs wurde ebenfalls von ihm eingespielt. Klingt natürlich großartig!

Hm, ich finde, manchmal ist weniger mehr und dieses hätte ich mir auch bei einigen Parts auf diesem Album gewünscht. Klaro, beherrschen die beiden ihre Instrumente. Gar keine Frage und Leute, die den ganzen Tag Cryptopsy, Origin, Necrophagist oder Defeated Sanity hören, werden sicherlich ihre Freude haben, aber für den allgemeinen Death Metal Head, der es auch mal gerne technisch mag, ist es m. E. schon wieder zu viel des Guten. Man hat das Gefühl, alle Ideen müssen untergebracht werden und so baut man sehr viele von diesen in jeden Song mit ein. Teilweise klingt das alles sehr hektisch und unkontrolliert. Schade, denn sie haben echt fette Geschichten am Start, die mit einem organisierten und nicht so chaotischen Songaufbau besser funktionieren können. Wer aber auf Gefrickel und technisches Gespiele abfährt, kann sich dieses Album natürlich gut geben.

Deformatory – Inversion Of The Unseen Horizon
Fazit
Das kanadische Duo Charlie und Neil aus Ottawa mag es gerne technisch und vertrackt. Um das umsetzen zu können, bedienen sie sich des Death Metals. Dabei gehen sie ähnliche Wege wie ihre Landsmänner von Cryptopsy, ohne jedoch das songwriterische Vermögen so umsetzen zu können. Hier und da hätte man mehr Eingängigkeit mit einbauen können. Für Freunde vom technischen und brutalen Death Metal.

Anspieltipps: Behold, The Apex Of Decay und Impaled Upon The Carrionspire
Michael E.
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