Devin Townsend – Devolution Series #2 – Galactic Quarantine

Galaktischer Hevy Devy

Artist: Devin Townsend

Herkunft: Vancouver, Kanada

Album: Devolution Series #2 – Galactic Quarantine

Spiellänge: 79:37 Minuten

Genre: Progressive Metal

Release: 25.06.2021

Label: InsideOut Music

Link: https://www.facebook.com/dvntownsend/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – Devin Townsend
Gitarre – Wes Hauch
Keyboard – Diego Tejeida
Bass – Liam Wilson
Schlagzeug – Samus Paulicelli III

Tracklist:

  1. Velvet Kevorkian (Virtually Live 2020)
  2. All Hail The New Flesh (Virtually Live 2020)
  3. By Your Command (Virtually Live 2020)
  4. Almost Again (Virtually Live 2020)
  5. Juular (Virtually Live 2020)
  6. March Of The Poozers (Virtually Live 2020)
  7. Supercrush! (Virtually Live 2020)
  8. Hyperdrive (Virtually Live 2020)
  9. Stormbending (Virtually Live 2020)
  10. Deadhead (Virtually Live 2020)
  11. Aftermath (Virtually Live 2020)
  12. Love? (Virtually Live 2020)
  13. Spirits Will Collide (Virtually Live 2020)
  14. Kingdom (Virtually Live 2020)
  15. Detox (Virtually Live 2020)

Herzlich willkommen zum zweiten Teil von Devins Appetizer-Reihe Devolution Series. Dieses Mal unter dem Banner Galactic Quarantine. Der umtriebige Mr. Townsend versüßt seinen Fans die Wartezeit bis zum nächsten Major-Release mit einer virtuellen Liveperformance. Diese wurde 2020 als Ersatz für die Empath Vol. 2 European Tour und den abgesagten Sommerfestivals aufgenommen. Das Besondere dabei? Alle Musiker befanden sich an verschiedenen Orten und nahmen die Songs vor einem Greenscreen auf, der dann später „galaktisch“ untermalt wurde, wie ihr auf dem Video unten sehen könnt. Auch wenn das immer noch wie ein technisches Wunderwerk klingt, sind diese virtuellen Bühnen nicht mein Geschmack. Das sah auf dem Wacken World Wide schon merkwürdig aus. Aber das darf jeder selbst entscheiden, denn das Album ist sowohl in Audio- als auch in Videoform erhältlich: CD, Platte und Blu-ray. Ich berichte hier lediglich vom Audiomaterial. Dieses dürfte schon beim Blick auf die Songauswahl ein hartes Kontrastprogramm zum ersten akustischen Teil der Devolution Series Acoustically Inclined, Live In Leeds (zum Review) werden.

Im Intro Velvet Kevorkian vom SYL-Klassiker City stellt Hevy Devy seine Truppe vor und verrät auch gleich, wo sich alle Musiker auf der Welt befinden: Devin (Vancouver/Kanada), wie gewohnt am Mikro und an der Gitarre. Wes Hauch (Atlanta/USA) von Alluvial an der zweiten Gitarre. Liam Wilson (Philadelphia/USA) von The Dillinger Escape Plan am Bass und Samus Paulicelli (Winnipeg/Kanada) von Decrepit Birth an den Drums. Wow! Wenn das mal kein schlagkräftiges Team ist. Auch wenn es Strapping Young Lad leider nicht mehr gibt, so dürfen diese erfahrenen Haudegen aus dem Bereich Extreme Metal doch den einen oder anderen SYL-Brecher zum Besten geben. In einigen Infos im Netz taucht auch noch Keyboarder Diego Tejeida von Haken im Line-Up auf, dieser wird von Devin aber nicht erwähnt.

Mit By Your Command gibt es auch Stoff vom allmächtigen Ziltoid. In gewohnt trockener Weise begrüßt Devin seine Fans: „Hey everybody, if you’re just tuning in now, I don’t know what to tell you. We’re a bunch of middle-aged men playing Heavy Metal. How does it make you feel? Young – I hope.“ Trotz dieser gelegentlichen Ansagen will das Livefeeling nicht so recht aufkommen. Dafür fehlt alleine schon der Jubel der Fans. Technisch perfekt dargeboten und auf den Punkt sind die Songs trotzdem. Nachzuhören in Juular: Die Blastbeats von Samus sind nicht von dieser Welt.

Ziltoid marschiert in March Of The Poozers zurück auf die Leinwand und Devin spricht wohl allen Musikfans dieser Welt aus der Seele: „Alright, we’re finished with all this Covid shit, let’s get back on tour.“ Allgemein ist dieser Song einer der sympathischsten aus dem Townsend-Universum. Man kann sich der Faszination um den kleinen Scheißkerl aka Devins Alter Ego Ziltoid nicht entziehen. Noch epischer wird es im Addicted-Song Supercrush!. Die bezaubernde Stimme von Anneke Van Giersbergen kommt leider vom Band. Das macht die Sache aber nicht weniger genial. Hyperdrive folgt seinem Bruder im Geiste und liefert eine schöne Abwechslung zur bisherigen „Wall of Sound“.

Welche Songs stechen sonst noch hervor auf dieser galaktischen Quarantäne-Erfahrung? In jedem Fall Love? vom vierten SYL-Album Alien. Dieser Song ist und bleibt absoluter Mindfuck und Abriss zugleich. Wer mir nicht glaubt, kann die Version aus der ersten Devolution Series zum Vergleich nehmen. Egal ob akustisch oder mit stark verzerrten Gitarren: Dieser Song ist ein Meilenstein der Townsend-Diskografie.

Dann wäre da noch Spirits Will Collide vom letzten Meisterwerk Empath. Musik in Vollendung. Diese Chöre, diese dicht verwobenen Strukturen – magisch. Da muss sich mein Körper nicht zwischen Gänsehaut und Freudentränen entscheiden. Doch bevor hier zu viel Gefühle entstehen, gibt’s zum Abschluss mit Detox noch einmal die Fresse poliert – so ist’s recht.

Devin Townsend – Devolution Series #2 – Galactic Quarantine
Fazit
Galactic Quarantine ist das kraftvolle Gegenstück zum introvertierten ersten Teil der Devolution Series. Die Setlist des virtuellen Livekonzerts dürfte jedem „Hartwurst-Fan“ schmecken. Ob als Blu-ray mit spacigem Livesetting oder klassisch als CD/Vinyl, dieses Album kann man sich ruhigen Gewissens in den Warenkorb legen.

Anspieltipps: Juular, Supercrush!, Love? und Spirits Will Collide
Florian W.
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