“Lassen sich durch nichts abhalten!“
Artist: Downfall Of Gaia
Herkunft: Deutschland, USA
Album: Ethic Of Radical Finitude
Spiellänge: 40:07 Minuten
Genre: Crustcore, Sludge, Post-Metal
Release: 08.02.2019
Label: Metal Blade Records
Link: https://www.facebook.com/pg/DownfallofGaia/about/?ref=page_internal
Bandmitglieder:
Gesang, Gitarre – Dominik Goncalves dos Reis
Gitarre – Marco Mazzola
Gesang, Bassgitarre – Anton Lisovoj
Schlagzeug – Michael Kadnar
Tracklist:
- Seduced by…
- The Grotesque Illusion Of Being
- We Pursue The Serpent Of Time
- Guided Through A Starless Night
- As Our Bones Break To The Dance
- Of Withering Violet Leaves
Veröffentlichung Nummer zehn, man beachte die Demos und EPs, steht im Hause Downfall Of Gaia an. Das dritte Album in Folge über Metal Blade Records, das beweist, dass die internationale Gruppe endlich ihre Konstante gefunden hat. Der Ausrichtung Crustcore, Sludge, Post-Metal bleiben sie treu und perfektionieren weiter ihren düsteren Sound, der noch diverse Genres mit einem tödlichen Kuss trifft. Das Artwork schlicht, der Inhalt wunderbar ergreifend, wenn die Atmosphären den Hörer durch sechs Songs tragen, die nahtlos ineinander übergehen und Ethic Of Radical Finitude bilden.
Der fünfte Longplayer beginnt mit Seduced by… und aus dem Intro schallt der erste Titel The Grotesque Illusion Of Being an. Black Metal Riffs und tosende Walzen tragen Crustcore bzw. Sludge Attitüden. Modern und zielstrebig leben Downfall Of Gaia wie z.B Mantar von einer abspenstigen Grundhaltung. Immer wieder versinken die vier Musiker in andächtigen Tiefen – statt wie Ghostbath symphonischen Black Metal mit depressiven Flecken zu besudeln, bleiben Dominik Goncalves dos Reis, Marco Mazzola, Anton Lisovoj und Michael Kadnar von elektronischen Klängen weit entfernt. Monotonie gepaart mit einer gegenläufigen Raserei macht We Pursue The Serpent Of Time zu einem Manifest des waghalsigen Versuches ruhigste Elemente und prasselnde Double Base abwechselnd in Szene zu setzten und dabei Einflüsse von verschiedensten Gruppen zu einem eigenen Anstrich zu vereinen. Man braucht Zeit für Ethic Of Radical Finitude – nach einem einmaligen Durchlauf wird man ganz sicherlich nicht alle schönen Seiten der einzelnen Auskopplungen entdeckt haben. Das gelingt selbst nach mehreren Umdrehungen nicht und so erfreut sich das Gehör immer wieder über neue Höhepunkte, die je nach Stimmung das eigene Gemüt unterstreichen. Die mehrstimmigen Auswüchse verursachen kontrolliertes Chaos und treffen genau meinen Geschmack. Live schon mehrfach von der starken Performance beeindruckt, habe ich die Silberlinge wohl zu stiefmütterlich behandelt. Denn Ethic Of Radical Finitude beweist, dass Dominik Goncalves dos Reis mit seinen Männern einen großen Wurf gelandet hat. Wie eine Naturgewalt brechen die Gebirge aus der weiten Einöde und formen mächtige, unüberwindbare Gesteinsmassen, die als natürliches Hindernis die Hörerschaft aussiebt. Das Gleichgewicht aus Power und Pause hält sich die Waage. Für Abwechslung sorgen Einspielungen wie bei Guided Through A Starless Night, die bei neun Minuten Stücken auch erforderlich sind. Von der Stange ist hier rein gar nichts. Wie ein maßgeschneiderter Anzug passt Downfall Of Gaia eben nicht jedem, doch wer es tragen kann, möchte es niemals wieder ausziehen!