The Helix World Tour: Amaranthe & Support am 04.02. im Gruenspan in Hamburg

„Amaranthe mit Follow The Cipher und Warkings am 04.02. im Gruenspan in Hamburg“

Eventname: The Helix World Tour

Headliner: Amaranthe

Vorbands: Follow The Cipher, Warkings

Ort: Gruenspan, Große Freiheit 58, 22767 Hamburg

Datum: 04.02.2019

Kosten: 28,20 € im VVK zzgl. Versandkosten, VIP-Upgrade-Package 80,00 €

Genre: Melodic Metal, Pop, Modern Metal, Power Metal, True Metal

Besucher: ca. 650

Veranstalter: STP Hamburg Konzerte GmbH

Link: https://www.facebook.com/events/918911848303119/
Homepage: http://amaranthe.se/

Setlisten:


Ring Of Fire (Johnny Cash song)
1. The Last Battle
2. Never Surrender
3. Battle Cry
4. Hephaistos
5. Sparta (with Queen of the Damned)
6. Gladiator

1. Enter The Cipher
2. A Mind’s Escape
3. Winterfall
4. Play With Fire
5. Carolus Rex (Sabaton Cover)
6. I Revive
7. The Rising
8. Titan´s Call
9. Valkyria

Helix Intro
1. Maximize
2. Digital World
3. On The Rocks
4. 1.000.000 Lightyears
5. Hunger
6. Invincible
7. Electroheat
8. Amaranthine
9. GG6
10. Unified
11. The Score
12. Helix
13. Drum Solo
14. 365
15. That Song
16. Drop Dead Cynical
Encore
17. Call Out My Name
18. Dream
19. Countdown
20. The Nexus

Was für ein skandinavischer Abend im Hamburger Gruenspan! Aber wer zum Teufel plant so etwas auf einem Montag ein?

The Tribune – Warkings
The Spartan – Warkings

Neben Düsseldorf im Januar ist dies das einzige Konzert auf Deutschem Boden der 2019er-Tour. Bereits eine Dreiviertelstunde vor Einlassbeginn bildet sich vor dem altehrwürdigen Haus eine beachtliche Schlange. Überraschend viele weibliche Fans aller Altersgruppen haben sich eingefunden. Pünktlich um 19:00 Uhr gehen die Tore auf und der Einlass funktioniert reibungslos. Muss auch, denn nach nur 30 Minuten beginnen die norwegischen Mannen von Warkings ihre Show. Mit Totenmasken und Gladiatorhelm stehen die Newcomer auf der Bühne. Musikalisch ansprechend, aber was haben Norweger mit Gladiatoren zu tun? Mag sein, ich bin voreingenommen. Dieser ganze Verkleidungs-Zenober ist nicht meins. Das Licht ist sparsam, dem ansonsten guten Sänger The Tribune ein Foto mit Gesicht abzuringen ist irgendwie Hauptaufgabe in den drei erlaubten Songs. Zum Song Sparta betritt denn auch The Queen Of The Damned, bekannt aus dem Video zur Debüt-CD Reborn, die Bühne. Somit haben alle drei der heute auftretenden Band eine schmucke Frontfrau aufzubieten.

Ken Kängström unmasked!
Linda Toni Grahn – Follow The Cipher

Nach 30 Minuten und sechs Songs ist der „Spuk“ vorbei. Bereits nach einem nur 20 Minuten dauernden Umbau steht Follow The Cipher, die erste schwedische Band des Abends um 20:20 Uhr auf der Bühne. Bisher kannte ich diese Power-Metal Band nicht. Ken Kängström von Sabaton gründete diese Band als Soloprojekt bereits 2014 und tritt als Leadgitarrist auf. Zu den weiteren Mitgliedern zählen Bassist Jonas Asplind, der Drummer Karl Löfgren, Gitarrist und Background-Sänger Viktor Carlsson sowie die Sängerin Linda Toni Grahn. Wow, was für eine Röhre, aber dass das noch besser geht, deswegen sind wir ja gekommen. 40 Minuten gibt es auf die Ohren, ihre selbst betitelte Debüt-CD aus dem Mai 2018 werde ich mir einmal etwas genauer zu Gemüte führen. Natürlich hört sich im ersten Moment vieles nach Sabaton, Beast In Black oder Battle Beast an, aber dass sie nur ein Abklatsch sind, wie manch einer behauptet, dem trete ich doch entschieden entgegen. Diese Meinung verhindert auch nicht Carolus Rex. Denn dieser Song ist Kens erster geschriebener Song für Sabaton und somit als „Cover“ zu bezeichnen! Bühne und Kleidung sind in Rot/Schwarz gehalten, dies unterstreicht eher Lindas Haartracht. Je nach Lichteinfall schimmert diese zwischen Weinrot und Kitschig-Rosa. Zumindest ist so viel Licht da, dass für einen Fotografen nix zu meckern ist… Ken Kängström, der eigentlich immer mit Gesichtsmaske auftritt, lüftete sein Antlitz, was natürlich sofort vom Fotografen ausgenutzt wurde. Soll ja nicht allzu häufig vorkommen…

Amaranthes Stimmwunder Elize Ryd
Medienaffin!

Diesmal dauert der Umbau 30 Minuten. Um 21:30 Uhr beginnt die Show von Amaranthe. Kurz vor Konzertbeginn wird die Setlist noch einmal geändert. Bisher war keines der Konzerte mit der Setlist eines anderen identisch. Satte zwei Stunden wird es alles auf die Ohren geben, was die Band so Gutes herausgebracht hat. Schwerpunkt liegt natürlich auf der Helix-CD, auf dessen World Tour wir uns ja gerade befinden. Elize Ryd überrascht nicht mit Outfits, ihre Sopranstimme ist frisch wie bei einem Opernstar. Als ich Amaranthe 2014 sah, harmonierte ihr Gesang noch nicht mit dem von Henrik Englund Wilhelmsson. Dies ist jetzt deutlich anders. Wie ein kongeniales Duo heizen sie sich gegenseitig hoch. Nils Molin als dritte Sangeskraft bleibt dezent im Hintergrund, wird gelegentlich geholt, um Akzente zu setzen. Die restlichen Bandmitglieder sind Olof Mörck an der Gitarre und den Keyboards, Johan Andreassen am Bass sowie Morten Løwe Sørensen am Schlagzeug. Das Set besteht aus dem Melodic/Power-Metal, das live erwartet wird und energiegeladen, authentisch gespielt wird. Rau und laut, nicht so rund und ausproduziert wie die CD. Zwei Stunden lang begeistern die Schweden.

Olof Mörck

Fazit: Eine schöne, zweckmäßige Location und ein Dreierpack skandinavischer Metal für unter 30 Euro. Wovon leben die Leute? Nachteil war halt ein Montagabend, das schreckt dann doch viele ab. Dieses Event hätte an einem Wochenende mit Sicherheit die doppelte Fanschar erreicht und war es auf jeden Fall wert, den weiten Weg angetreten zu sein. Einziger Kritikpunkt ist, dass mittlerweile auch hier ein VIP-Package für 80 € angeboten wird. Während die beiden Support-Bands nach ihren Auftritten am Merch für Fragen, Fotos, Autogramme und Sonstiges zur Verfügung stehen, lassen sich Amaranthe das Meet & Greet gut bezahlen. Als Mehrwert wird eine Fotomöglichkeit, ein Lichtstab sowie eine exklusive Einkaufstasche geboten. 2014 und auch beim Wacken Open Air 2018 gaben sie kostenlos und für alle, die sich in Geduld übten, noch kostenlos die Möglichkeit sie zu treffen. So bildet sich auch hier eine Zweiklassengesellschaft, aber diese Diskussion gehört nicht hierher.