Artist: Drott
Herkunft: Bergen, Norwegen
Album: Troll
Spiellänge: 46:23 Minuten
Genre: Metal, Jazz, Progressive Rock, Psychedelic Rock, Post-Rock
Release: 19.05.2023
Label: By Norse Music
Link: https://www.facebook.com/DROTTBAND/
Bandmitglieder:
Gesang – Kristian Espedal
Gesang – Linda Fay Hella
Gesang – Herbrand Larsen
Gitarre – Arve Isdal
Schlagzeug – Ivar Thormodsæter
Sonstige – Matias Monsen (Cello)
Tracklist:
- Troldhaug
- Allting
- Våkenatt
- Til Stein
- Det Ser
- Solskodde
- Mara
- Troll
- Nattas Blot
- Sabbat
- Fornjots Born
- Grotten
- Natt
Drott sind ein Trio aus Bergen – der alten Hauptstadt Norwegens, gründeten sich 2020 und bestehen aus Arve Isdal (Enslaved), Ivar Thormodsæter (Ulver) und Matias Monsen. Wie Motten in der Flamme schlossen sich Drott in Westnorwegen zusammen und veröffentlichten eine selbst betitelte Debüt-EP, die am 5. März 2021 über das in Bergen ansässige Label By Norse Music erschien.
Mit einem vielfältigen musikalischen Hintergrund, der von Metal und Jazz bis hin zu klassischen Musik reicht, schaffen Drott ihren eigenen instrumentalen Ausdruck und ein Genre, das nur als … Drott! beschrieben werden kann! Inspiriert von Naturgewalten, Aberglauben und Spiritualität erkundet das Trio mit seiner Musik das Licht in der Dunkelheit.
Das neue Album Troll ist eine Reise durch Aberglauben und Legenden. Vom alten Vater des Nordens, Fornjot, bis zu den Ritualen der Hexen erkundet Troll die verborgenen Pfade alter Mythen und des Trolltums. Dieses Album ist mit Landschaften aus kontrastierenden Gitarren, Ambient-Cellos und kraftvollen Drums überlagert, spielt auf einige frühere Klanglandschaften von Drott an und offenbart gleichzeitig eine neue Richtung in ihrer Musik.
Mit 13 Songs und einer Gesamtspiellänge von 46:23 Minuten sind auch die statistischen Werte benannt und wir können uns nun dem musikalischen Schaffen widmen
Ein sehr eigenes, in sich selbst versponnenes und anspruchsvolles Album legt das Bergener Trio Drott mit seiner zweiten Veröffentlichung vor. Ein Namedropping der hauptverantwortlichen Musiker und ihrer Gäste könnte den Verdacht erwecken lassen, dass einem abenteuerlicher (Post) Black Metal entgegenschlägt – doch das wird alsbald widerlegt: „Drott musizieren mit Staunen machender Freiheitsliebe jenseits solcher Genres und lassen ihrer Musik noch mehr Raum zur Entfaltung als bei ihren Herkunftsbands. Und das will was heißen, denn wir reden hier u.a. über Enslaved und Ulver… .“
Eventuell mag das Trio einige (trven) Metal-Fans vor den Kopf stoßen, denn heavy oder black ist seine Musik allenfalls in Maßen, und selbst von Metal lässt sich nur sehr bedingt sprechen – eher bewegen sich Drott so experimentierfreudig wie total souverän im Fahrwasser von Bands wie etwa z.B. Jaga Jazzist. Will heißen: Wenn die Norweger eine Songidee entwickelt haben, dann wird diese auch mit großer Konsequenz realisiert, und zwar unabhängig von vermeintlichen Stilgrenzen. Die vertonte Dramatik einiger Kompositionen lässt einen unterschwelligen Hang zum Größenwahn erkennen: z.B. Nattas Blot erinnert mit erdrückender Düsternis an Celtic Frosts epochales Monotheist.
Als oberste Prämisse gilt: Drott lassen sich nicht auf diesen oder jenen Stil festnageln, sondern bewegen sich munter von einem Lied zum nächsten, zitieren, wenn es gerade passt, (die norwegischen) Shining im Vorbeitanzen, lassen viel Spaß an der Freude durchschimmern, geben sich gleichzeitig in Form von ungewöhnlichen Vokal-Arrangements nicht gerade wenig geheimnisvoll. Troll ist auch irgendwie ein Album wie kein zweites und in einem ungewöhnlichen Maße abenteuerlich und verwegen. Als Gäste haben Linda Fay Hella, Kristian „Gaahl“ Espedal sowie Herbrand Larsen daran einen hohen Anteil.