Elmsfire – Wings Of Reckoning

Weniger könnte manchmal mehr sein

Artist: Elmsfire

Herkunft: Düsseldorf, Deutschland

Album: Wings Of Reckoning

Spiellänge: 54:26 Minuten

Genre: Heavy Metal, Power Metal

Release: 25.09.2020

Label: recordJet

Links: https://www.elmsfire.info/666/
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https://twitter.com/ELMSFIRE_METAL
https://www.instagram.com/_elmsfire_/

Produktion: Elmsfire

Bandmitglieder:

Gesang – Bobby
Gitarre, Bassgitarre – Germano
Gitarre, Bassgitarre – Doro
Schlagzeug – Martin

Tracklist:

  1. El Murcie Çlago De La Muerte
  2. Camazotz
  3. Croghan
  4. Maelstrom
  5. A Pirate’s Manifest
  6. Harlock
  7. Leviathan
  8. Killer Of Giants
  9. Drop Dead
  10. The Conjunction
  11. Rise From Tartarus
  12. Crionics
  13. Mouth Full Of Sand
  14. Phenomena

Vorab, mit Elmsfire bin ich bislang noch nicht in Berührung gekommen, wenngleich die Band bereits 1999 gegründet wurde. Auf der Habenseite verbuchen Elmsfire insgesamt drei Demos und zwei Studioalben aus den Jahren 2010 und 2016. Auf der Neuveröffentlichung Wings Of Reckoning präsentieren die Düsseldorfer um Germano und Doro ihren neuen Sänger Bobby und den ebenfalls neu hinzugekommenen Drummer Martin.

Für alles gibt es ein erstes Mal und Wings Of Reckoning ist insofern mein Debüt. Zudem habe ich mich bewusst nicht mit den älteren Songs der Band beschäftigt, um jungfräulich an die Sache heranzugehen. Vor allem auch deshalb, da Elmsfire die beiden neuen Bandmitglieder in ihren Reihen haben.

Nach dem Intro El Murcie Çlago De La Muerte wird meines Erachtens schnell deutlich, in welche musikalische Richtung Elmsfire tendieren. Camazotz bringt ein dezent doomiges Flair mit sich und kleidet sich grundsätzlich in ein klassisches Metalgewand. Die anschließenden Nummern folgen dieser Herangehensweise im Songwriting überwiegend. Teils etwas härter und schiebend inszeniert, ein anderes Mal wieder zügiger und mit reichlich Power versehen. Ein wesentliches Merkmal des Albums sind die Vocals, Bobby geizt hier nicht mit Melodien, die in seiner breit angelegten Range entsprechend harmonisch und der jeweiligen Atmosphäre eines jeden Songs angepasst moduliert sind. Die Mehrstimmigkeit sorgt allenthalben für Abwechslung und jene passt recht gut ins Gesamtbild. Bobby hat durchaus ein Händchen für flüssige, wenngleich in Teilen etwas überdehnte Strophen- und Refrainmelodien.

Ich bin fast geneigt, den Sound von Elmsfire gar ein wenig in die Old School Schiene zu drücken, wobei dies keinesfalls negativ zu interpretieren ist. Die Songstrukturen sind in sich zwar logisch, bringen allerdings keine wirklich bahnbrechenden Neuerungen mit sich. Einzig Drop Dead fällt hier diskret aus der Reihe, klingt frischer und etwas moderner. Runtergestimmte Gitarren sorgen dabei für Druck und Mystik. Schon beinahe kommerziell, zumindest aber als andersartig muss man Rise From Tartarus bezeichnen. Das Arrangement besitzt weitaus mehr Tiefe als seine Vorgänger und setzt sich schon deshalb in den Gehörgängen fest. Gleiches gilt für Mouth Full Of Sand, das klingt sehr reif und durchdacht. Das Album wartet mit The Conjunction und Phenomena noch mit zwei Instrumentals auf, welche durchaus gefällig rüberkommen.

Elmsfire – Wings Of Reckoning
Fazit
Wings Of Reckoning drückt, schiebt und ringt mir mehr als nur ein Ohr ab. Die insgesamt 14 Tracks dürfen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich hier neben zwei Intros und mit The Killer Of Giants (Ozzy Osbourne) sowie Crionics (Slayer) zudem zwei Coverversionen verbergen. Auch wenn diese ordentlich interpretiert sind, darf die Frage gestellt sein, warum diese beiden Songs mit auf das Album genommen wurden. Nehmen wir am Ende dann noch die beiden Instrumentals mit hinzu, ist man schnell geneigt zu unterstellen, dass Elmsfire sich hier entweder ausgetobt oder das Album in die Länge gezogen haben. Weniger ist manchmal mehr. Dennoch, Elmsfire hinterlassen etwas Eigenwilliges, was das Album insgesamt gesehen hörenswert macht. Luft nach oben besteht sicherlich, mit den vorhandenen Grundlagen jedoch sollte der weiteren Entwicklung eigentlich nichts im Wege stehen.

Anspieltipps: Camazotz, Maelstrom und Rise From Tartarus
Peter H.
7.1
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