Embrace Your Punishment – Made Of Stone

Brutal in Stein gemeißelte Todestanzeinlagen

Artist: Embrace Your Punishment

Herkunft: Frankreich

Album: Made Of Stone

Spiellänge: 35:44 Minuten

Genre: Brutal Death Metal, Hardcore

Release: 01.12.2023

Label: Lacerated Enemy Records

Link: https://embraceyourpunishment.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Gesang – Vivien
Gitarre – Geoffroy
Bassgitarre – Clément
Schlagzeug – Clement

Tracklist:

1. Nemesis
2. Aeons Of Fire
3. Unconquered (Feat. Jason Netherton, Misery Index)
4. Oppression
5. Above Creation
6. Made Of Stone Part I (Feat. Kirk Windstein, Crowbar)
7. Made Of Stone Part II
8. Worthless Hound
9. Minotaur’s Wrath
10. Exterminate The Threat (Feat. Julien Truchan, Benighted)
11. Fury Of The Fates
12. The Ones Above Us

Die vier Franzosen von Embrace Your Punishment haben schon eine lange Reise hinter sich, welche im Jahre 2004 begann. Damals nannte man sich C-Vice. War aber anscheinend nicht wirklich sehr erfolgreich, sodass man sich im Jahre 2009 umbenannte und dann gleich eine EP loswerden musste. Dann hat es wieder fünf Jahre gebraucht, um etwas zu veröffentlichen. Das Debüt namens Honor Before Glory ward geboren. Aber auch danach ging es nicht sofort weiter, denn erst im Jahre 2019 folgte Album Nummer zwei. So geht es manchmal. 2023 haute man zwei Singles auf dem Markt und nun liegt uns Album Nummer drei vor. Warum das immer so lange bei denen dauert, weiß ich nicht, denn großartig in anderen Bands sind die Burschen nicht unterwegs, außer Geoffroy, der spielt live bei Stillbirth.

Nemesis entführt uns in eine Welt, in der der brutale Death Metal regiert. Nach einigen Sekunden hört man schon, dass die Burschen etwas vorhaben. Der Sound ist absolut drückend und fett. Gefällt mir sehr gut. In knappen 120 Sekunden überzeugen die Burschen schon einmal zu Beginn des Albums und man kann sich so ungefähr vorstellen, wohin die Reise gehen soll. Schnelle Elemente treffen auf Hardcore-lastige Augenblicke, bis man dann nach ca. einer Minute das Tempo herausnimmt und anfängt, derbe in Slam-Regionen herumzuwirbeln. Langsam schreitet man voran, die Vocals sind natürlich derbe tief, die Doubelbass rasselt und Gitarrenquietscher dürfen auch nicht fehlen. Okay, schon sehr oft gehört, aber schon mal nicht schlecht.

Aeons Of Fire geht dann auch schon mal mehr in die Vollen, verwendet aber dieselben Zutaten. Hier werden noch Frognoise-Gesangsparts mit eingebaut und ein Bree kommt aus den Boxen geschallert. Knüppelpassagen wechseln sich mit druckvollen und groovigen Midtempopassagen ab und dann geht es wieder ab in den Keller. Laufschuhe an, Krokodil aufgeblasen und ab in den Circle-Pit. Auf dem Death Feast Open Air funktioniert so ein Slam-Part immer. Wie gesagt, gar nicht einmal neu oder speziell, aber schon so, dass ich durchaus mitgehen kann.

Aber dann kommen wir zum richtigen Highlight des Albums, wie ich finde – Unconquered. Ob es daran liegen mag, weil der von mir sehr geschätzte Jason Netherton (Misery Index) als Gastsänger dabei ist, kann ich gar nicht einmal sagen. Ich glaube nicht, denn der Song spricht für sich. Und ab geht die wilde Reise. Knüppeln, bis der Notarzt kommt und ein „Äh“ und dann ab in einen groovigen Part. Die Stimme von Jason passt hervorragend ins Gesamtbild. So geht es eben zwischen Geballer und Hardcore-Tanzparts hin und her und das Tempo wird gekonnt variiert. Natürlich wird hier die Slam-Fraktion nicht vergessen, allerdings passt die Mischung hier sehr geil. Die Riffs sind auch ziemlich fett und der Song kann mich total überzeugen. Man muss bei diesen groovigen Passagen einfach abgehen. Und die beiden Stimmen dazu – herrlich!

Wie gesagt, die Franzosen machen eigentlich nicht viel anders, aber sie schocken ohne Ende. Mag auch daran liegen, dass meine Ohren in letzter Zeit den Slam nicht mehr so oft hören mussten wie früher, hehe. Diese Tanzrichtung wird mir mittlerweile nach einer gewissen Zeit zu eintönig. Bei Embrace Your Punishment ist das nicht der Fall.

Anscheinend sehe nicht nur ich das so, denn neben Jason Netherton gesellen sich noch Crowbar Legende Kirk Windstein und Benigthed Fronttier Julien Truchan dazu.

Ersterer darf bei Made Of Stone Part I ran. Ein Song, der wohl für ihn geschrieben wurde, hehe. Tonnenschwerer Anfangspart und im Ganzen ist dieser Song sehr beeinflusst vom Hardcore. Eine Uftata treibt diesen Spaß allerdings voran. Als Death Metal Fan fehlt mir hier ein wenig die Brutalität, aber trotzdem kommt purer musikalischer Hass aus den Boxen. Von langsam geht man dann in noch langsamer.

Der Song Worthless Hound hat wieder alle Argumente, die die Burschen eben in die Welt schreien. Überwiegend bewegen die Franzosen sich gerne, vergessen den Knüppel aber nicht. Ein Scream am Ende und Feierabend.

Der nachfolgende Song Minotaur’s Wrath ist dann genau mein Ding. Hier sind geile Riffs am Start, hier wird geballert, hier darf die Doublebass ran und natürlich der Slam. Jawohl.

Freund und Kupferstecher Julien darf dann bei Exterminate The Threat ran und dass hier jetzt kein Kuschelrock die Gehörgänge bearbeitet, dürfte wohl jedem Zeitgenossen klar sein, der sich je mit der kongenialen Band Benighted beschäftigt hat. Eine der geilsten Extrem-Kapellen auf diesem Planeten. Julien hat ein absolut derbes Organ und weiß es geschickt einzusetzen. Exterminate The Threat ist aufgrund der Brutalität und Geschwindigkeit genau meine Liga. Pig-Squeals kann der Mann und nach 100 Sekunden ist Schluss. Läuft.

Embrace Your Punishment – Made Of Stone
Fazit
Die Franzosen von Embrace Your Punishment lassen sich immer ein wenig Zeit, aber dafür lohnt sich das Warten dann auch, denn auf ihrem dritten Album schaffen sie es, den geneigten Fan zu überzeugen. Brutale Death Metal Attacken treffen auf Hardcore-Elemente. Mit fetten Riffs, druckvollem Sound, treibenden Drums, aggressiven Vocals und einigen Gastsängern kann man nicht viel verkehrt machen. Freunde des Death Feast Open Air kennen die Band eh, da die Burschen sehr viel Slam am Start haben. Mit ist das an der einen oder andere Stelle zu viel, aber ansonsten macht dieses Album sehr viel Spaß.

Anspieltipps: Unconquered und Minotaur's Wrath
Michael E.
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