Extol – Extol

“Die Mischung macht’s“

Artist: Extol

Herkunft: Oslo, Norwegen

Album: Extol

Spiellänge: 48:17 Minuten

Genre: Progressive Death Metal

Release: 21.06.2013

Label: Indie Recordings

Link: http://extolofficial.com

Bandmitglieder:

Gesang – Peter Espevoll
Gitarre, Bass, Gesang – Ole Børud
Schlagzeug, Gesang – David Husvik

Tracklist:

  1. Betrayal
  2. Open The Gates
  3. Wastelands
  4. A Gift Beyond Human Reach
  5. Faltering Moves
  6. Behold The Sun
  7. Dawn Of Redemption
  8. Ministers
  9. Extol
  10. Unveiling The Obscure

Extol - Extol

Die Band Extol wurde bereits in den frühen 90er Jahren gegründet. Das erste Album Burial erschien im Jahr 1998. Es folgten drei weitere Alben, zwei EPs und ausgedehnte Tourneen, u. a. mit Mastodon und Opeth. Am 21.06.2013 wird nun das selbstbetitelte Album Extol über Indie Recordings in Deutschland und Österreich veröffentlicht.

Mit Betrayal geht es gleich richtig los. Der Rhythmus des Liedes und vor allem auch die Stimme von Peter Espevoll erinnern mich mächtig an die alten Sachen von Dark Tranquillity. Dann unterbricht plötzlich Klargesang für ca. 10 Sekunden die Raserei, bevor sich Peter Espevoll wieder die Seele aus dem Leib brüllt. Im weiteren Verlauf taucht der Klargesang dann noch zwei Mal auf, ansonsten ist dieses Lied feinster Progressive Death Metal.

Es folgt Open The Gates und hier wird es dann sehr ungewöhnlich, als plötzlich Yes aus den Boxen schallen. Im Jahr 1977 wurde das Album Open The Gates von der Progressive Rock-Band Yes veröffentlicht. Anscheinend hat es Extol sehr gut gefallen, denn es werden immer wieder entsprechende Sounds eingestreut, wobei Extol diese Sounds mit den eigenen Instrumenten begleiten. Eine sehr geniale Mischung, darum auch mein erster Anspieltipp. Bei Wastelands setzt man das gleiche Stilmittel ein, hier ist es allerdings anscheinend wieder die Band selbst, die für den Klargesang sorgt.

A Gift Beyond Human Reach hätte in dieser Form auch auf einem Dark-Tranquillity-Album stehen können. Die progressiven Elemente und der Klargesang halten sich hier sehr in Grenzen und die Stimme von Peter Espevoll kommt der von Mikael Stanne so nahe wie kaum etwas.

Bei Faltering Moves wird dann zum ersten Mal das Tempo etwas gedrosselt, was nicht heißen soll, dass der Song weniger intensiv ist. Es ist wie ein Luft holen, bevor die Raserei weiter geht. Und das tut sie dann auch bei Behold The Sun. Es fängt noch relativ zahm mit Klargesang an, das hält allerdings nur kurz vor. Die Rhythmus- und Tempowechsel sind nicht zu zählen, trotzdem ist das Lied in sich genau so kurzweilig wie alle anderen Songs auf dem Album.

Ein Instrumental gibt es auch, und zwar das sehr ruhige Dawn Of Redemption. Hier spielt die Gitarre immer das Gleiche, im Hintergrund passiert aber eine Menge, darum wird es auch hier garantiert nicht langweilig. Nach dem wieder sehr an Dark Tranquillity erinnernden Ministers folgt der Titeltrack Extol. Der Start ist sehr verhalten mit Akustikgitarre und Geige, aber wenn erst einmal die E-Gitarre einsteigt, türmen sich gleich gewaltige Klangberge auf. Hier ist auch die Mischung des mit heftigstem Schlagzeugspiel unterlegten, fast schon choralen Klargesangs eine besondere Erwähnung wert.

Das Lied geht dann nahtlos in Unveiling The Obscure, den letzten Song des Albums, über. Jedes Bandmitglied gibt noch einmal alles und dann ist das Album zu Ende, und ich drücke auf „Repeat all“.

Fazit: Nach dem Video zu A Gift Beyond Human Reach dachte ich, ich wüsste ansatzweise, was mich auf diesem Album erwartet. Aber weit gefehlt, denn diese Komplexität im Songwriting, dieser Mut, völlig verschiedene Stile zu dieser homogenen Mischung zusammenzuführen und dieser Abwechslungsreichtum der Songs ist für mich schwer in Worte zu fassen. Begeisterung pur! Ich werde mir auf jeden Fall noch die früheren Werke der Band zu Gemüte führen und freue mich auch auf die Dokumentation über die Geschichte von Extol, die derzeit produziert wird. Unbedingte Kaufempfehlung für alle Fans des Genres.

Anspieltipps: Open The Gates, A Gift Beyond Human Reach und Extol
Heike L.
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