Artist: Fear Factory
Herkunft: Los Angeles, USA
Album: Aggression Continuum
Spiellänge: 48:39 Minuten
Genre: Industrial Metal, Neo-Thrash, Groove Metal
Release: 18.06.2021
Label: Nuclear Blast Records
Link: https://www.facebook.com/fearfactory
Bandmitglieder:
Gesang – Burton C. Bell
Gitarre, Studio-Bass, Schlagzeug-Programmierung – Dino Cazares
Bassgitarre – Tony Campos
Schlagzeug – Mike Heller
Tracklist:
- Recode
- Disruptor
- Aggression Continuum
- Purity
- Fuel Injected Suicide Machine
- Collapse
- Manufactured Hope
- Cognitive Dissonance
- Monolith
- End Of Line
Wie bei vielen Fear Factory Fans ist für mich bis heute Demanufacture die goldene Platte, mit der ich die Band immer wieder in Verbindung bringe. Nach dem guten Album Transgression und einer fulminanten Wacken Show 2006 verlieren sich meine Wege ein wenig. Die erfolgreichste Ära bis einschließlich Obsolete mit Songs wie Edgecrusher oder Resurrection bescherte den Amerikanern weltweite Anerkennung. Digimortal hatte im Anschluss noch Hits wie Linchpin oder eben Digimortal. Im weiteren Verlauf flachte die Kurve ab und Genexus ist bereits sechs Jahre alt. Die Jungs aus Los Angeles wurden schon öfter abgeschrieben und immer wieder kam Burton C. Bell mit seiner Truppe förmlich aus dem Nichts. Genretechnisch liefern Fear Factory einen bösen Mix aus Death Metal, Industrial Metal, Neo-Thrash/Groove Metal, der bis hin zum Nu Metal und Alternative-Metal reicht. Das Zauberwort 2021 lautet Aggression Continuum, der nunmehr elfte Studiobrecher. In fast 50 Minuten, bringt die Angstfabrik in zehn völlig unterschiedlichen Werken den Puls auf 180. Das Artwork bleibt dem der anderen treu und die ganze Sause kann man ab dem 18.06.2021 über Nuclear Blast in die Sammlung katapultieren. Nun blicken wir aber erst mal darauf, was Aggression Continuum überhaupt kann.
Der Opener Recorde beginnt mit einem integrierten Intro. Lost In Space werden wir abermals in die Schlacht der Zukunft katapultiert. Die Riffs klingen typisch Fear Factory, beinhalten zudem coole Melodiefolgen und sorgen für bissige Beats. Burton C. Bell ist schon ein cooler Frontman, der leider nur zu oft in der Vergangenheit sein enormes Potenzial hat liegen lassen, auf einem absolut hohen Niveau versteht sich. Resurrection schwingt da nicht unerheblich mit und macht die Nummer zu einem gelungenen Start, um die fremde Galaxy unter Dauerbeschuss zu nehmen. Der Refrain sitzt, alles drumherum sorgt für verschiedene emotionale Täler, während Dino Cazares als Leader das Bollwerk nach vorne zieht. Disruptor lässt da rein gar nichts abreißen. Die Sprache ist die gleiche. Die Amerikaner wollen nichts dahinsiechen lassen. Das Zepter fest in der Hand, schlagen sie immer wieder fest auf den Thron, der scheppernd den ganzen Saal mit einem undurchdringlichen Geräusch erfüllt. Atmosphären greifen in Hassattacken und epische Passagen sorgen für weiteren Nervenkitzel. Wer das bislang gut fand, wird beim Titeltrack dahinschmelzen. Keine Gnade, keine Pause und volle Power aus industriell versetztem Death / Thrash Metal, der dazu permanent groovend jedes Staubkorn weit in die Umlaufbahn pustet. Weitere positive Argumente werden mit Purity, Fuel Injected Suicide Machine und Collapse gesammelt. Was bislang fehlt, ist einzig und alleine ein Hit wie Linchpin oder Replica. Im Kollektiv machen Fear Factory alles richtig. Auch ohne den ganz großen Kracher ist das Niveau kaum zu überbieten, nicht ein einziger schwacher Moment verschandelt das Bild von Aggression Continuum. Locker auf die Tischplatte tippend rollt Cognitive Dissonance an. Wenn man einem Titel die Krone aufsetzen möchte, dann dieser Nummer, die am nächsten an die ganz großen Hymnen herankommt.