FireWing – Resurrection

Ein Meisterwerk der Symbiose aus Symphonic- und Powermetal

Artist: FireWing

Herkunft: Boston, USA / Multinational

Album: Resurrection

Spiellänge: 58:21 Minuten

Genre: Symphonic Metal

Release: 23.04.2021

Label: Massacre Records

Link: https://www.facebook.com/FireWing-101056225306470

Bandmitglieder:

Gesang – Airton Araujo
Gitarre – Caio Kehyayan
Gitarre/Orchestrierung – Bruno Oliveira
Bass – Peter de Reyna
Schlagzeug – Chris Dovas

Tracklist:

  1. Prelude: Moonlight Of Despair
  2. Obscure Minds
  3. Chapter I: Acheron’s Ritual
  4. Demons Of Society
  5. Far In Time
  6. Chapter II: Temple Of Helios
  7. Resurrection
  8. Time Machine
  9. Chapter III: Transcending Souls
  10. Eternity
  11. Tales of Ember & Vishap: How Deep Is Your Heart?
  12. Tales of Ember & Vishap: The Meaning Of Life
  13. The Essence Of Your Heart
  14. Epilogue: Sacred Journey

Es muss schon etwas Besonderes sein, wenn eine Band ihr Debütalbum bei Massacre Records veröffentlichen kann. Vor allem, wenn es in den sensiblen Markt des Symphonic Metal eindringen will.

Die Band FireWing entstand am renommierten Berklee College Of Music in Boston, Massachusetts. Sie verleiht dem Symphonic Metal eine neue Note, indem sie die Technik des Heavy Metal mit melodischen Orchestrierungen kombiniert. Die Gruppe wurde vom Gitarristen Caio Kehyayan gegründet, der für seine Gitarrentechniken bekannt ist. Die Geschichte begann 2015, als Caio zusammen mit Airton die ersten Kompositionen begann. Auch die anderen drei Musiker studierten am Berklee College und stießen nach und nach zur Band.

Photo Credit: FireWing, photo edited by Junki Sakuraba

Diese internationale Besetzung setzt sich aus brasilianischen und amerikanischen Musikern zusammen. FireWing sind Airton Araujo (Gesang), Chris Dovas (Schlagzeug), Peter de Reyna (Bass), Bruno Oliveira (Gitarre und Orchestrierung) und Caio Kehyayan (Komponist und Gitarrist). Caio hat einen Abschluss in Audioproduktion und -technik vom Berklee College. Er ist bei FireWing verantwortlich für die Produktion, die Songs, die Texte und das gesamte Konzept. Gitarrist Caio spielte auch auf großen Festivals und Metal-Touren wie der Morbid Fest Tour, dem Hell & Heaven Fest, dem Steel Fest und dem Freak Fest. Seit 2019 spielt er als Tourmusiker in der Death Metal Gruppe Vital Remains. Der Sänger Airton Araujo ist auch Mitglied von Age Of Artemis, einem großen Namen in der brasilianischen Metalszene. Chris Dovas und Peter de Reyna spielen auch bei der amerikanischen Symphonic Metal Band Seven Spiers, deren Alben von dem bekannten Sascha Paeth produziert wurden.

Doch nun zu dem Album, das daraus entstanden ist.
„Das Konzept von Resurrection basiert auf der Dualität zwischen zwei legendären mystischen Kreaturen, die die Wurzeln des Lebens und der Schöpfung der gesamten Menschheit repräsentieren: Ember, der Phönix der Hoffnung, will die Welt aus dem Chaos zurückholen und den eingesperrten Seelen Hoffnung bringen. Vishap, der Wyvern der Dunkelheit, will alles Licht der Welt absorbieren, um die Menschheit mit seinen obskuren Kräften zu kontrollieren.
Es werden auch Konzepte aus verschiedenen Mythologien verwoben und so eine neue Welt mit unterschiedlichen Regeln und Strukturen erschaffen, welche die Vorstellungskraft des Hörers anregen soll.“, so die Band zu ihrem Album. Mir ist ehrlicherweise der mythologische Text egal. Ich kann damit nichts anfangen. Doch was ist mit der versprochenen neuartigen Musik? Rein mit der Scheibe in den Player…

Nun gut, so neu ist das Konzept dann auch nicht. Wie auch, man kann das Rad ja nicht neu erfinden.
Die 14 Tracks beginnen mit einem instrumentalen Opener mit klassischer Musik. Der Prelude: Moonlight Of Despair zeigt schon mal, was uns an Instrumentalisierung erwartet. Getragene Streicher, unterstützt von tiefen Trommeln, erzeugen eineinhalb Minuten lang ein düsteres Bild. Total überraschend startet dann mit Obscure Minds ein Power Metal Song vom Feinsten. Harte Gitarrenriffs, massiver Schlagzeugeinsatz und die markante Stimme des Sängers machen in diesem Song richtig Druck. Chapter I: Acheron’s Ritual, wieder eineinhalb Minuten orchestrales Soundgewitter zur Einstimmung in das Kapitel. Demons Of Society haut dann wieder in die gleiche Kerbe. Das hohe Tempo bestimmt hier den Song, unterbrochen von kleinen instrumentalen Einflüssen. Bei diesem Song beginnt die Liste mit Gastmusikern, die in Teilen mitgewirkt haben. Hier stammen die Gitarrensoli von dem Gitarrenvirtuosen Luis Kalil aus Los Angeles. Bei Far In Time geht es dann schlagartig runter mit dem Tempo, man besinnt sich auf den allseits bekannten ruhigen Symphonic Metal Sound, bestimmt von Gesang und druckvollen Gitarrensoli. Screams und Gitarrensolo stammen hier von Ryan Beevers (Unflesh). Der Beginn von Kapitel zwei, Chapter II: Temple Of Helios, dauert diesmal zwei Minuten. Wieder beginnt ein Orchester instrumental und stellt die Stimmung her. Der Titelsong Resurrection sowie Time Machine passen sich dem ruhigeren Sound an. Die Zeitmaschine besteigt auch Jenn Sakura. Sie ist Sängerin und Bratschistin und hat ebenfalls an dem Berklee College studiert. Chapter III: Transcending Souls: 78 Sekunden chorale Einstimmung auf Eternity, das fulminant startet. Hier stammen die Gitarrensoli wieder von Luis Kalil. Powermetal und Tempowechsel erinnern mich stark an Avantasia… Die erste Geschichte von Ember & Vishap (How Deep Is Your Heart?) ist noch recht ruhig, doch bei der zweiten (The Meaning Of Life) wird dann mal wieder auf die Tube gedrückt. Die Gastvocals stammen von Haydée Irizarry (Aversed, Carnivora), die Keyboardsolo von Joe Atlan sowie die  Gitarrensolo von Fabiano Rodrigues. The Essence Of Your Heart ist dann noch einmal ein Power Metal Track, bevor typischerweise das Orchester beim Epilogue: Sacred Journey den Schlusssatz spielt.

Das Coverartwork von Resurrection wurde von dem Brasilianer Junki Sakuraba gestaltet. Der Musiker und Künstler gestaltete schon eine ganze Reihe Artworks. Erst im letzten Monat stammt das Cover für Age Of Artemis aus seiner Feder. Produziert von Caio Kehyayan, gemischt und gemastert von Jack Kosto, ist das Album weltweit erhältlich als CD-Digipak sowie als Download & Stream.

FireWing – Resurrection
Fazit
FireWing gehen einen außergewöhnlichen Weg und hauchen dem eigentlich sonst so ruhigen Symphonic Metal neues Leben ein. Tempo und orchestrale Einspielungen machen dieses Album hochinteressant. Man darf gespannt sein, ob dieses zum Teil epochale Werk einmal auf die Bühne gebracht wird und wie sich ein Nachfolger gestaltet. Schließlich hat eine Collageband sechs Jahre bis zur Veröffentlichung gebraucht. Sechs Jahre, die es wohl braucht, um solch ein Meisterwerk zu erstellen.

Anspieltipps: Da es ein Konzeptalbum ist, wollte ich erst keine abgeben. Meine Highlights sind dennoch Obscure Minds, Time Machine sowie The Essence Of Your Heart
Norbert C.
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