Fit For An Autopsy, Thy Art Is Murder, Malevolence – The Aggression Sessions

Sind alle guten Dinge immer drei?

Artist: Fit For An Autopsy – Thy Art Is Murder – Malevolence

Album: The Aggression Sessions

Spiellänge: 23:55 Minuten

Genre: Deathcore, Metalcore

Release: 21.07.2023

Label: Nuclear Blast Records

Bandmitglieder:

Gesang – CJ Mcmahon
Gitarre – Sean Delander
Gitarre – Andy Marsh
Bassgitarre – Kevin Butler
Schlagzeug – Jesse Beahler

Gesang – Joe Badolato
Gitarre – Will Putney
Gitarre – Patrick Sheridan
Gitarre – Tim Howley
Bassgitarre – Peter „Blue“ Spinazola
Schlagzeug – Josean Orta

Gesang – Alex Taylor
Gitarre – Konan Hall
Gitarre – Josh Baines
Bassgitarre – Wilkie Robinson
Schlagzeug – Charlie Thorpe

Tracklist:

  1. Hellions – Fit For An Autopsy
  2. Until There Is No Longer – Thy Art Is Murder
  3. Waste Of Myself – Malevolence
  4. Under A Serpent Sun (At The Gates Cover) – Fit For An Autopsy
  5. Hammer Smashed Face (Cannibal Corpse Cover) – Thy Art Is Murder
  6. Left Outside Alone (Anastacia Cover) – Malevolence

The Aggression Sessions ist der direkte Nachfolger der im Jahre 2016 veröffentlichten EP The Depression Sessions. Damals wurde die EP von Fit For An Autopsy, Thy Art Is Murder und The Acicia Strain aufgenommen. The Aggression Session wird nun von Fit For An Autopsy, Thy Art Is Murder und Malevolence performt. Ebenso enthält die Scheibe heute wie vor sieben Jahren sechs Songs, wobei jeweils ein Track von der jeweiligen Band selbst und ein Coversong enthalten ist. Die Mischung ist definitiv vielversprechend, gerade wenn der Blick auf die Coversongs fällt – aber macht die Scheibe am Ende auch Spaß oder möchte sie nur mit klaren Kaufkriterien überzeugen?

Um ehrlich zu sein, bin ich bei solchen Projekten manchmal skeptisch, weil ich mir nicht ganz sicher bin, ob das nicht einfach nur ein Kaufargument sein soll – aber dennoch sollte man solchen musikalischen Werken auch offen gegenüberstehen. So sitz ich jetzt hier und höre das zehnte Mal The Aggression Sessions. Ist das jetzt ein gutes Zeichen? Prinzipiell JA! Dennoch muss ich gleich zu Beginn anmerken, dass die Bands verständlicherweise durch einen ähnlichen Stil geprägt sind und mir nicht ganz klar war, beim reinen Zuhören, wer gerade performt. Ich hätte schwören können, dass der erste Track von Thy Art Is Murder kommt, dem war aber nicht so, weshalb ich die EP mehrmals hören musste, weil die Zuordnung total falsch war!

Aber fangen wir mal richtig von vorne an – Fit For An Autopsy! Hellions kann definitiv überzeugen, die brutalen Screams feuern einen in die nächstgelegene Ecke und hämmernde Drums sorgen dafür, dass man da auch bleibt! Ich bin kein Freund von lang gezogenen Intros, die nicht viel mit dem Album, der Geschichte zu tun haben, freue mich daher sehr, dass Fit For An Autopsy direkt mit allem einsetzen, was ihnen zur Verfügung steht. Die Breaks sind einwandfrei gesetzt und live macht dieser Song sich bestimmt extrem gut, man fühlt die angespannte Stimmung der Fans und das aufkochende Gemüt – sieht den entstehenden Moshpit! Dieses Niveau soll auch den Coversong Under A Serpent Sun von At The Gates prägen und der bekannte Song erstrahlt in einem völlig neuen Gewand. Das angezogene Tempo bereichert den Song und stellt das Original fast schon in den Schatten, dieser fühlt sich mittlerweile enorm langsam und gemütlich an, nachdem man diese Version gehört hat. Dort hat Fit For An Autopsy definitiv Under A Serpent Sun aufgewertet – ohne den originalen Song völlig schlechtreden zu wollen.

An zweiter Stelle stehen Thy Art Is Murder, welche ihren Song Until There Is No Longer präsentieren. Das Tempo wird etwas schneller und die Riffs werden eingängiger. Im Vergleich zu Fit For An Autopsy haben Thy Art Is Murder einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil, den ich der Band definitiv anrechnen muss, zudem bin ich ein etwas größerer Fan der Riffs, weshalb mir Until There Is No Longer besser gefällt als Hellions. Das massive Doublebass-Blitzgewitter zieht erbarmungslos über einen her und vertreibt jegliche Anspannungen, es wird nach dem Song nicht mehr möglich sein, irgendeinen Muskel auch nur ansatzweise zu bewegen. Damit soll aber nicht genug sein, denn Thy Art Is Murder legen mit Hammer Smashed Face von Cannibal Corpse noch einen oben drauf! Der Track ist zu dem eigenen Song etwas lauter und hat eine gute Prise mehr Bass abbekommen, aber das ist für Cannibal Corpse absolut nötig. Joe Badolato kann mit bodenständigen Growls überzeugen, behaupten würde ich, dass niemand direkt den Unterschied feststellen würde, der Song klingt 100% nach Cannibal Corpse, ein wirklich sehr gutes Cover – nur schade, dass der Thy Art Is Murder Einfluss fehlt. Die Jungs haben in The Depression Sessions in meinen Augen mehr herausgeholt.

Zu guter Letzt steht die Band Malevolence noch aus, die der Scheibe ihren Song Waste Of Myself zugutekommen lassen wollte. Das gesamte Bild wird etwas zerrissen – vorher zwei Deathcore Bands und nun eine Hardcore Band verwirrt im ersten Moment und ist auf alle Fälle merkwürdig. Der Track kann mit knirschenden Melodien von sich überzeugen, die Breaks kommen nicht zu kurz und lassen die Spannungskurve in die Höhe schnellen. Dennoch kommt es einem so vor, als würden Malevolence diesen Song mit angezogener Handbremse performen, da man davor zwei Tracks hatte, welche ein enormes Tempo vorgegeben haben. Auch der Coversong ist etwas gewöhnungsbedürftig, da hier Left Outside Alone von Anastacia gecovert wird. Der groovige Rhythmus lädt hier durchaus zum Headbangen ein, aber Wall Of Death oder Ähnliches kann ich mir bei beiden Songs nicht vorstellen und ein hellhöriges Gefühl tritt bei mir leider auch nicht ein.

Fit For An Autopsy, Thy Art Is Murder, Malevolence – The Aggression Sessions
Fazit
Prinzipiell ist es eine gute EP. Thy Art Is Murder und Fit For An Autopsy feuern dem Hörer richtig ein, leider wird die Handbremse bei Malevolence etwas angezogen. Sehr schade, denn bei Heaven Shall Burn haben die Jungs richtig geliefert.

Anspieltipps: Hellions, Until There Is No Longer und Waste Of Myself
Paul M.
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