Grisly – Salting The Earth

Neue Nackenbrecher aus der Rogga/Håkan Wohngemeinschaft

Artist: Grisly

Herkunft: Schweden

Album: Salting The Earth

Spiellänge: 31:37 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 03.08.2021

Label: Xtreem Music

Link: https://xtreemmusic.bandcamp.com/album/salting-the-earth

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre und Bassgitarre – Rogga Johansson
Gitarre – Håkan Stuvermark
Schlagzeug – Nicke Ohlsson

Tracklist:

  1. By Inferno’s Light
  2. Dying Like Dogs In Winter
  3. Mutilator
  4. Wickedness That Lurks Within
  5. Skymningssonate
  6. Mexico (Reign Of Bullets)
  7. Last Days In Fear
  8. Salting The Earth
  9. Driver
  10. Souls Last Caress

Grisly sind die natürliche Fortsetzung von Paganizer, nachdem Dennis Blomberg die Band im Jahr 2014 verlassen hatte. Rogga Johansson und Dennis wollten weiter zusammen Musik machen und taten sich mit dem lokalen Schlagzeuger Henke Lundgren zusammen, um die Flamme des Death Metal am Brennen zu halten. Im Frühjahr 2018 unterschrieb die Band bei Xtreem Music für ihr Debütalbum The Spectral Wars.

Nachdem im Jahr 2021 mit Håkan Stuvermark von den Legenden Wombbath und Nicke Ohlsson von Leprosy zur Band stießen, nahm man mit diesem neuen Line-Up das nun vorliegende Album Salting The Earth  für eine erneute Veröffentlichung über Xtreem Music auf.

By Inferno’s Light geht dann im typischen schwedischen Stil los und das wundert einen natürlich kein bisschen. Wenn Rogga und Håkan zusammenspielen, kommt immer irgendetwas mit HM2-Sound heraus und dies klingt irgendwie nach schwedischem Death Metal. So darf eine typische schwedische Death Metal Melodie natürlich nicht fehlen und diese trägt diesen Song auch. Trotzdem versuchen sie, in diesem engen Korsett, in dem sie selber stecken, etwas Platz zu schaffen, um auch andere Einflüsse mit einfließen zu lassen. Auffällig ist, dass sie recht dreckig zu Werke gehen und die Pfade des typischen schwedisch angehauchten Death Metal des Öfteren verlassen. Dieses hört man bei dem garstigen Groove.

Produziert wurde das Ganze in Wombbaths eigenem Nostagica Studio und so konnte man natürlich genau den Sound ans Tageslicht fördern, den man für diese Art von Mucke braucht.

Dying Like Dogs In Winter (welch ein Songtitel) setzt da gnadenlos an und führt den eingeschlagenen Weg und die Marschrichtung fort. Schöne Vorspieler als Ankündigung und als Androhung, ein Uargh und dann ins Uptempo. Und wieder begibt man sich in rohe Death Metal Gefilde, klingt dabei recht melodisch und holt ein wildes Solo raus. Das Tempo wird verschleppt. Nach einem Break gibt es melodische Vorspieler und dieser Part wird dann ausgearbeitet und dann ist auch schon aus.

Auch Mutilator geht in diese Richtung. Typische schwedische Klänge gibt es am Anfang zu hören. Die Uftata ist am Start. Dann erfolgt ein hervorragender Midtempopart und Stakkato-Riffing, welches wiederum mit einem guten Solo kombiniert wird. Und wieder ab in den Uftata. Der geht ja immer und macht auch immer Spaß und dann folgt ein sehr melodischer Refrainpart, der absolut schockt. Diese Melodie bleibt hängen und erzeugt kurzfristige Gänsehautmomente.

Was ich als Death Metal Fan an Rogga und seiner Musik mag, ist, dass er die Songs überwiegend kurz hält, so auch bei Wickedness That Lurks Within. Auch hier gibt es schnelles Uftata-Drumming, Soli und melodisches Gitarrenspiel, aber es sind auch Einflüsse von Bands wie z.B. Benediction zu hören. Nicht nur hier, sondern auf dem ganzen Album.

Mexico (Reign Of Bullett) kommt mit Midtempo Uftata-Drumming aus den Boxen und drückt und zwickt absolut. Ein wildes Solo wird verarbeitet und die Reise nimmt ihren Lauf. Hier merkt man, dass die Burschen ein wenig ausbrechen wollen und lassen schmutzige Momente zu, wie man es von Bands wie Autopsy gewohnt ist.

Salting The Earth, der Namensgeber, kommt recht schnell um die Ecke und beglückt wieder jeden Schwedenfan. Feinstes Edge Of Sanity Gitarren erklingen und werden mit Soli und zügigen Uftata-Parts verfeinert. Sehr markant natürlich und ich habe keine Ahnung, woher Rogga immer wieder diese melodischen Einfälle hat. Sicherlich bietet man hier keine neue Kost, aber die Mahlzeit ist sehr gut vorgetragen.

Driver kommt dann auch mit einer anderen Art des Growlings daher und klingt eben sehr rotzig und punkig.

Hooks, Melodien, Groove, Soli und Schweden Death Metal – der Rogga lässt das Spielen nicht. Ich finde es gut so.

Grisly – Salting The Earth
Fazit
Mit neuer Besetzung liefern uns Grisly wieder schwedischen Death Metal ab, der aber eher in Richtung Desultory und Edge Of Sanity anstatt Entombed und Konsorten geht. Wieder sind klasse Melodien und fette Hooks am Start. Beim Songwriting hat man aber auch ein wenig Platz für Einflüsse von Bands wie Autopsy oder Benediction gelassen, sodass man als Death Metal Lunatic der alten Schule bedenkenlos zugreifen kann. Rogga steht eben für Qualität.

Anspieltipps: Dying Like Dogs In Winter und Mutilator
Michael E.
8.2
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