Groza – Unified In Void

“Aus dem (skandinavischen) Bayern erstmals in eure Ohren!“

Artist: Groza

Herkunft: Mühldorf am Inn, Deutschland

Album: Unified In Void

Spiellänge: 27:40 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 30.11.2018

Label: AOP Records

Link: https://www.facebook.com/pg/grozaband/about/?ref=page_internal

Tracklist:

  1. Unified In Void
  2. Ouroboros
  3. Amongst The Worms
  4. Unworthy
  5. Thanatos

Das Debüt von Groza aus Bayern verspricht rasanten Black Metal, der trotzdem in tiefe Gefilde fallen kann. Über AOP Records wurden die fünf Stücke, die auf unter eine halbe Stunde kommen, bereits im November veröffentlicht. Als Ein-Man Projekt 2016 gestartet, formte sich schnell ein wildes Rudel um den Mastermind, der einen frostigen Sound erschafft, den man ohne Probleme nach Nordeuropa schieben könnte.

Ein großes Vorspiel ist bei der geringen Spielzeit nicht drin, und so muss Unified In Void gleich in die Vollen gehen. Die Ausrichtung liegt bei Groza irgendwo zwischen Dissection, Nifelheim, Craft oder Isklad. Dumpfe und klirrende Gitarren sorgen auch in den schleppenden Passagen für eine dominante frostige Stimmung. Die Produktion überrascht als ernst zu nehmende Einspielung, die nicht mit einem Underground gedrückter Kellersound versaut wird. Das Artwork zeigt den senkrechten Blick durch die dichten Baumwipfel gen verhangenen Himmel, auch da spiegelt sich die bereits angesprochene skandinavische Ader wieder. Zwischen vier und sieben Minuten dauern die einzelnen Passagen an. Als Zweites bekommt Ouroboros das Zepter überreicht und gibt dieses nur widerwillig an Amongst The Worms weiter. Gesanglich macht der Hall in den Vocals was her und auch so kann der Sänger einen guten ersten Eindruck über die 27 Minuten bestätigen. Was man ausmachen kann, die Symbiose aus Gesang und instrumentalen Erzeugnissen passt nicht immer passgenau aufeinander. Manchmal könnte man die Klänge noch geschickt durchbrechen – auf der anderen Seite kann man auch einfach mal die Lyrics ein Stück zurückstecken lassen. Mit lang gezogenen Growls und einem sonst ansprechenden Ambiente kein schlechtes Debüt. Wohin die Reise für Groza gehen soll, hat das Kollektiv verinnerlicht und zieht gemeinsam an einem Strang. Unworthy läuft langsam an, während bei Thanatos der letzte Schlussspurt ausbleibt – dafür genug Platz ist, um zufrieden das Haupthaar zu schwingen. Fäuste hoch, Nacken angespannt: Mit Groza könnte der nächste starke deutsche Black Metal Pilz aus dem sumpfigen Morast sprießen.

Fazit: Ein bisschen mehr Nervenkitzel und Unified In Void hätte noch besser gesessen. Das ist das einzige Manko bei Groza, dass der berühmte Punsh in die Magengrube ausbleibt. Manchmal zu unspektakulär kommen alle auf ihre Kosten, die dem doomigen Genrezwitter nicht abgeneigt sind. Wo am Anfang noch die Melodienfreunde der Schweden Dissection dominiert, schleichen sich schnell langsame Gangarten ein und versetzen den Hörer in eine progressive Gruft mit kaum Luft zum Atmen. Trotz der kleinen Anmerkung überwiegen die positiven Aspekte in Kombination, dass es der erste Schritt für die Formation war. Reinhören darf man also!

Anspieltipps: Ouroboros
Rene W.
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