Hovert – Omyt

Einschneidend & Tiefgreifend

Artist: Hovert

Herkunft: Chelyabinsk, Russland

Album: Omyt

Spiellänge: 37:21 Minuten

Genre: Depressive Black Metal

Release: 31.10.2020

Label: Talheim Productions

Link: https://hovert.bandcamp.com/

Bandmitglieder:

Alles – Alever

Tracklist:

  1. Antinatalism I
  2. Antinatalism II
  3. Pendulum I
  4. Pendulum II
  5. Omyt I
  6. Omyt II

Als ich Hovert und die am 31.10.2020 erschienene EP Omyt zum ersten Mal durchhörte, wusste ich gar nicht, was für Gedanken ich dazu fassen sollte, geschweige denn, was ich dazu schrieben sollte. Hat mich das Werk auf dem falschen Fuß erwischt, war ich nicht in der richtigen Gemütslage, schien die Sonne zu stark oder konnte bzw. wollte ich mich auf Hovert und diese Kunst einlassen? Nun dann, Wochen später habe ich Zugang zu den Songs und ihrer Stimmung gefunden (warum auch immer), kann dem Ganzen etwas und vielleicht auch viel mehr abgewinnen. Nun lief die Scheibe aber auch auf Dauerrotation.

Hovert ist ein Ein-Mann-Depressive-Black-Metal-Projekt aus Chelyabinsk/Russland. 2010 von Alever gegründet, veröffentlichte die Band ein Demo, zwei Alben, zwei Splits (mit Cheerful, Depression, Smoking Culture, Psychonaut 4, Misere Noblis) und drei EPs.

Mittlerweile beim Label Talheim Productions unter Vertrag, wurde am 31.10.2020 nun die EP Omyt veröffentlicht. Die sechs Songs bringen es auf insgesamt gute 37 Minuten, durch die man aber die EP auch in drei Kapitel splitten darf, die je aus zwei Werken bestehen.

Antinatalism – Eine Philosophie, durch eine ethnische Entscheidung keine neuen Menschen zu gebären, kinderlos zu leben.

Pendulum – Dieses Kapitel steht für den Lebenszyklus, geboren aus dem Nichts leben wir unser Leben bis zum Tod.

Omyt – Tiefes Ende ist das Ende des Lebens, man geht in die Natur, lässt alles zurück und ertrinkt durch Wasser, während man auf den tiefen dunklen Grund sinkt.

Ich muss gestehen, ich bin nachhaltig beeindruckt, die kreierte Stimmung ist sofort quälend und bedrückend. Die aufkommende düstere, kalte Atmosphäre zieht den Hörer (sofern man sich darauf einlässt) in einen Bann und lässt auch in ihrer Trivialität nie nach, ist aber dennoch zu jederzeit einschneidend und fast schmerzhaft, aber derart auch tief greifend.

Ehrlich gesagt ist das Album nichts für Soundfetischisten, wie ich es eigentlich einer bin, jedoch liegt genau hier die Würze dieser Songs und deren Arrangements – sie ist roh, rau und kalt, sehr organisch.

Die EP besteht aus sechs Liedern in einem sechsseitigen Digipak mit Beiheft und sechsseitigem/zwölfseitigem Beiheftposter.
Omyt ist auf 500 Kopien limitiert und Fans des Depressive Black Metal russischer Machart sollten sich hier beeilen.

Hovert – Omyt
Fazit
Was für eine EP. Passend zur jetzigen Zeit, mental fordernd und vielleicht nicht etwas für jedermann, wenn man den heutigen Zeitgeist im Einzelnen betrachtet. Schnell verliert man sich in der Einsamkeit und Kälte. Omyt funktioniert als Ganzes, ist ein in sich geschlossenes Werk, was auf seine eigene Art und Weise zu überzeugen weiß.

Anspieltipps: Antinatalism I und Omyt II
Dave S.
8.6
Leser Bewertung1 Bewertung
9.3
8.6
Punkte