Jon Schaffer’s Purgatory – Purgatory (EP)

„A Little Shop Of Horrors im Fegefeuer“

Artist: Jon Schaffer’s Purgatory

Herkunft: Tampa (Florida) / USA

Album: Purgatory (EP)

Genre: Heavy Metal, Power Metal, Speed Metal

Spiellänge: 25:44 Minuten

Release: 21.12.2018

Label: Century Media Records

Link: http://www.centurymedia.com/artist.aspx?IdArtist=1984

Bandmitglieder:

Gitarren, Gesang – Jon Schaffer
Gesang – Gene Adam
Gitarren – Bill Owen

Gastmusiker:

Gitarren – Jim Morris
Bass – Ruben Drake
Schlagzeug – Mark Prator

Tracklist:

01. In Your Dreams
02. Dracula
03. In Jason’s Mind
04. Jack
05. Burning Oasis

Rechtzeitig vor Weihnachten erscheint die EP Jon Schaffer’s Purgatory – Purgatory bei Century Media Records. Wenn das mal kein Zufall ist!

Century Media Records feiert die Veröffentlichung von Purgatory neben der CD mit folgenden Vinyl Ausgaben: Black vinyl (unlimited), Transparent-blue vinyl (limited to 100 copies, exclusively available at CM Distro Europe), Transparent-orange vinyl (limited to 200 copies, available at CM Distro Europa), Clear vinyl (limited to 200 copies, exclusively available at Nuclear Blast), Lilac vinyl (limited to 300 copies, exclusively available in the USA).

Bei Purgatory handelt es sich um den Mutterboden, aus dem letztlich dann Iced Earth um Mastermind Jon Schaffer gewachsen sind. Purgatory brachten in ihrer Zeit von 1985 bis 1988, bevor sich daraus Iced Earth firmierten, drei Demos heraus.

Jon Schaffer tat sich im Frühjahr dieses Jahres mit den beiden Ur-Purgatory Mitgliedern Gene Adam (Voices) und Bill Owen (Gitarren) zusammen, um alte Purgatory Songs neu aufzunehmen. Gene Adam und auch Bill Owen waren in den ersten Besetzungen der legendären Iced Earth ebenfalls vertreten. Bei den Aufnahmen wurden die drei Purgatory Members noch zusätzlich durch weitere Gastmusiker verstärkt. Herausgekommen ist dabei eine bärenstarke EP im Stile des klassischen amerikanischen Metals / Heavy Metals.

Die Veröffentlichung kommt unter dem Namen Jon Schaffer’s Purgatory heraus. Grund hierfür ist, zum einen, um eine Verwechslung zu anderen Bands, die unter dem Namen Purgatory fungieren, zu vermeiden. Da gibt es nämlich mindestens fünfzehn Bands im Metalbereich, die sich diesen Namen gegeben haben. Zum anderen, und das ist jetzt meine persönliche Meinung, dürfte man den Namen gewählt haben, um die Verkaufszahlen anzukurbeln, denn Jon Schaffer ist ja gewiss niemand Unbekanntes in der Metalszene, im Gegenteil! Selbst wer mit dem Bandnamen Purgatory nichts anfangen kann (den Namen dürften eigentlich alle Iced Earth Fans kennen), kann doch gewiss mit Jon Schaffer bestimmt etwas assoziieren.

In Your Dreams eröffnet uns dieses infernalische Werk mit dem Erklingen einer Spieluhr, wobei direkt ein gewisser Groove einsetzt. Freddy ist da und bringt uns tolle Gitarren und Voices. Nach eineinhalb Minuten plötzlich ein Bruch. Langsame Klänge, in denen praktisch die Horrorgeschichte erzählt wird. Einher geht eine wirklich klasse Gitarrenarbeit. Und damit haben Purgatory uns bereits in unseren Träumen gefangen! Freddy’s gonna get you!!!

Der Song macht Sinn als Opener eines kleinen feinen Shop Of Horrors, denn es folgt der Herr der Nacht – Dracula.
Der Nebel zieht auf und langsam nähert sich eine Gestalt in Form von Sänger Gene Adam, der uns zunächst in die Nacht entführt. Nach einer Minute ein aufweckender Schrei und Dracula erscheint. Beeindruckend in diesem Song die markerschütternden Screams von Gene Adam, der im Übrigen im gesamten Werk eine außerordentlich gute Figur macht. Der Song schreitet vor sich heran und wird damit von Takt zu Takt spannender. Dracula hat übrigens genau so wenig wie der später folgende Song Jack etwas mit den gleichnamigen Songs auf dem Iced Earth Album Horror Show zu tun.

Jason’s Mind beginnt schon recht bedrohlich. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Jason der Reaper aus Freitag dem 13. hinter jeder Ecke wartet. Der Song ist dann auch wirklich ein Parcours durch die Wälder am Crystal Lake. Flucht, Antrieb, Innehalten und erneute Flucht. Jon Schaffer scheint ein Fan solcher legendären Horrorfilme zu sein. Er kann diese Themen in der Musik von Purgatory jedenfalls genial umsetzen.

Jetzt kommt Jack. Welcher Jack ist gemeint? Jack The Ripper!? Ja, der ist wohl gemeint. Trotzdem hat der Song auch ein wenig von dem sympathischen Jack Skelington aus Nightmare Before Christmas. Da gibt es Strukturen im Song, die mich an A Nightmare Before Christmas erinnern. Der Song enthält aus meiner Sicht tatsächlich Fragmente, wie man sie aus dem genialen Film von Tim Burton kennt. Dany Elfman könnte an diesem Song als Co-Autor mitgewirkt haben. Der Song stampft vor sich hin. Er würde gut zum Soundtrack von A Nightmare Before Christmas passen.

Glockenschläge im erdrückenden Intro von Burning Oasis, bevor es im Galopp zum Ritt dorthin geht. Immer wieder bedrohliches Gemurmel, das die Stimmung des Songs recht düster erscheinen lässt. Lang anhaltende Screams und extrem geile Gitarrenarbeit machen diesen Song zu einem würdigen Abschluss dieser EP.

Schade, dass mit Burning Oasis das Ding schon zu Ende ist. Aber es ist ja „nur“ eine EP, ein Longplayer wäre mir persönlich lieber gewesen. Ich weiß aber nicht, ob genügend Songmaterial für ein Album vorhanden gewesen wäre.

Fazit: Jon Schaffer hat mit Purgatory ein schönes Kleinod des klassischen amerikanischen Metals herausgebracht. Das ist ein kleiner Shop Of Horror mit fünf tollen Stücken geworden. Tolle Songs, superber Sound und ein wahnsinnsgeiler Sänger, der diesen Songs die Krone aufsetzt. Schade, dass es nur eine EP geworden ist. Ich weiß nicht, wie es mit Purgatory weitergeht, ob dies nun eine einmalige Sache ist, oder noch etwas folgen wird. Also ich kann da ja nur für mich sprechen: Ich könnte mir auf jeden Fall noch mehr von diesem Stoff reinziehen!

Anspieltipps: In Your Dreams, Dracula, Jack
Juergen S.
9
Leser Bewertung0 Bewertungen
0
9