KHNVM – Visions Of A Plague Ridden Sky (EP)

KHA NOON und die obskure Reise in den pestverseuchten Himmel

Artist: KHNVM

Herkunft: Bangladesch / Deutschland

Album: Visions Of A Plague Ridden Sky (EP)

Spiellänge: 25:56 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 23.06.2023

Label: Neckbreaker Records

Link: https://khnvm.bandcamp.com/album/visions-of-a-plague-ridden-sky

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre, Bass – Obliterator
Percussion – Matan Goldenstein
Schlagzeug – Alex Simpson (Session)

Tracklist:

1. Awakening The Inner Alchemy Pt. 1
2. Visions Of A Plague Ridden Sky
3. Hourglass Of Decadence Pt. 1
4. From The Depths Of Duat
5. Grand Evisceration
6. Hourglass Of Decadence Pt. 2
7. Awakening The Inner Alchemy Pt. 2

Der Cheffe von KHNVM ist der Herr Obliterator aus Bangladesch, der beschloss 2018, unbedingt eine Band gründen zu müssen. Als Alleinunterhalter brachte er dann via Testimony Records im Jahre 2018 das Album Foretold Monuments Of Flesh heraus. Dieses kam in der Szene gut an, sodass er im Jahr 2021 das Album Portals To Oblivion nachschob. Mittlerweile lebte er in Magdeburg und holte sich Hilfe von zwei heimischen Musikern. Ich konnte sie dann auf dem In Flammen sehen und mit dem Cheffe ein wenig quatschen. Ein sehr sympathischer und enthusiastischer Typ. Aufgrund einiger Probleme zog er dann von Magdeburg nach Berlin. Die beiden Kollegen Martyr und Cassian sind noch als Live-Musiker dabei, aber nicht beim Songwritingprogress. Dieses ist nun einmal Chefsache. Nur die Drums sollte ein anderer einspielen. Dafür hat er sich Hilfe von der Death Metal Institution Alex Simpson  geholt. Dieser ist ansonsten noch bei der geilen Combo Incinerate am Start. Es entstanden fünf neue Songs, die nun das Licht der Welt erblicken müssen. Wie beim Album Nummer zwei ist Neckbreaker Records wieder mit von der Partie.

Awakening The Inner Alchemy Pt. 1 gibt dann auch gleich schon einmal absolut Vollgas und bereits die ersten Sekunden machen klar, dass Showmik alias Obliterator nichts von seiner Energie verloren hat. Ein dunkler Schrei erhallt und erlöst die Stille. Die Drums böllern alles kurz und klein und man ist sofort im Geschehen. Kurzer, knackiger Groove und wieder volle Attacke. Diese Vorgehensweise erinnert ein wenig an Nile, aber auch an Incantation. Ein grooviger und drückender Part, der sehr düster vorgetragen wird, erscheint wieder und zermalmt einen förmlich. Ein wildes Solo muss mit an Bord und danach kommt wieder der fette Groove, gefolgt von geblasteten Drums. Ja, das ist geil und gefällt mir total. Vor allen das Riffing bleibt hängen. Der fette Sound kommt zerstörend hinzu. Am Ende holen sie noch einmal die Groovemaschine heraus und lassen das Ding so enden. Lecker.

Visions Of A Plague Ridden Sky haut einen dann förmlich um. Diese Riffs sind absolut genial und wenn Showmik einen langgezogenen Part spielt und Alex die Doubelbass dazu schleppend spielt, ist das Aggression pur. Hinzu kommen zu Beginn langsame Elemente und natürlich ein Ballerpart, bevor man dann das Tempo ganz herunterfährt. Ein absolut bedrohlicher und langsamer Part wird zum Hauptpart. Absolut doomig und vernichtend. Klingt sehr böse. Fett. Natürlich wird dazu gegrowlt. Dieser zieht sich und wird später mit einer treibenden Doublebass und einer normalen Gitarre ergänzt. Dann wird der geneigte Zuhörer mit dem Ende konfrontiert.

Neben fünf neuen Songs haut Showmik auch zwei Instrumentalstücke (Hourglass Of Decadence Pt. 1 und Hourglass Of Decadence Pt. 2) heraus, welche die klassischen und orientalischen Einflüsse deutlich zum Vorschein bringen, sowohl aufgrund der Klänge als auch anhand der Instrumente.

Die orientalischen Einflüsse hört man aber nicht nur bei den Instrumentalstücken, sondern auf dem ganzen Album. So natürlich auch bei dem Song From The Depths Of Duat. Der Death Metal steht aber natürlich im Vordergrund und so soll es ja auch sein. Auch hier schaffen sie es wieder, den geneigten Death Metal Fan abzuholen. Kurzes Intermetzel, schleppend und dunkel und dann ab ins Geballer und diese Variante wiederholen. Jo, das geht. Nach einem Break siegt dann wieder die Atmosphäre. Doomige Klänge und abgehacktes Gitarrenspiel, welches dann wieder mit einem feinen Geballerpart kombiniert wird. Diese ruhigen Momente sind erneut dabei und ziehen sich. Ein sehr dynamisches Schlagzeugspiel darf man bescheinigen, denn der Part wird vor allem im Bereich des Tempos sehr geil variiert. Ein melodisches Solo gesellt sich am Ende dazu und am Ende gibt es noch einmal Stakkato-Riffs mit fetter Doublebass.

Grand Evisceration legt im schleppenden Midtempo los. Kann mich noch nicht ganz so abholen, wie die ersten beiden Song, aber der Kopf geht trotzdem rauf und runter. Da kann man sich nicht gegen wehren. Der Part wird zwar innerlich verändert, bleibt ansonsten aber irgendwie gleich, vor allem, wenn es um das Tempo geht. Ein Solo darf natürlich auch nicht fehlen. Hm, holt mich nicht so ab.

Awakening The Inner Alchemy Pt. 2 ist dann der Rausschmeißer und ist mit über sechs Minuten auch der längste Song. Allerdings sind die ersten neunzig Sekunden eher als ein Intro zu betrachten. Der Rhythmus wird aufgenommen und dann weiter verarbeitet. Sehr stark. Schockt. Dann wird es wieder atmosphärisch, nachdem einige Gitarrenvorspieler diesen Part eingeläutet haben. So geht es eine Weile und irgendwie versinkt man in Gedanken dabei, wenn die Growls einen nicht aus der von der Band verschuldeten Lethargie reißen würden. Und nun kommt mal eine Uftata ans Tageslicht. Auch cooler Part, der mit Blastbeats kombiniert wird. Schockt. Ziemlich old schoolig, aber auch düster zugleich. Schleppend und drückend kommt man dem Ziel näher und mit cleanen Gitarrenklängen wird das ganze Album beendet.

Ein gelungenes philosophisches und spirituelles Gesamtkonzept, welches sich mit den Themen Tod, menschliches Leiden, Leben nach dem Tod, Existenzphilosophie und Spiritualität beschäftigt. Gutes Ding!

KHNVM – Visions Of A Plague Ridden Sky (EP)
Fazit
Den Stil von KHNVM kann man wohl von Beginn an als obskuren Death Metal bezeichnen und natürlich setzen sie ihre Marschrichtung gnadenlos fort. Meister Obliterator hat wieder sehr crushige Riffs geschrieben und das Drumming von Alex Simpson ist absolut druckvoll und sehr gut in Szene gesetzt. Die Grundstimmung ist wieder sehr düster und immer schwebt eine orientalische Wolke über der Anlage. Schockt!

Anspieltipps: Awakening The Inner Alchemy Pt. 1 und Visions Of A Plague Ridden Sky
Michael E.
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