“Schweizer Schwedenpower“
Artist: Masquerade
Herkunft: Chur, Schweiz
Album: Soul Deception
Spiellänge: 34:00 Minuten
Genre: Death/Thrash Metal
Release: 23.06.2017
Label: Massacre Records
Link: www.facebook.com/masquerade.ch
Produktion: aufgenommen im T.O.T Records Studio in Chur, Mixed und Mastered im Unisound Studio Schweden von Dan Swanö
Bandmitglieder:
Gesang – Marcus Seebach
Gitarre – Michael Seebach
Gitarre – Thomas Eckert
Bassgitarre – Gion Alig
Schlagzeug – Patrik Arnold
Tracklist:
- One Millions Of Tongues
- Red Feather
- Nocturnal
- Masquerade Of Society
- Petrified Thoughts
Nach vier Jahren hauen die Schweizer Masquerade nun endlich ihr Debut Album Soul Deception auf den Tisch und wollen den geneigten Melodic Death Metal Fan, welcher möglicherweise auch eine kleine Neigung zum Thrash hat, in ihren Bann ziehen. Durch ihre fünf Stücke, die nur so vor Melodie und Härte sprießen, erhofft sich die junge Kapelle aus Chur den endgültigen Durchbruch. Doch um herauszufinden, ob diese fünf Stücke in ein bisschen mehr als einer halben Stunde auch wirklich überzeugen können, habe ich mir das Werk mal etwas genauer unter die Lupe genommen.
Eingeleitet wird das Album durch One Million Of Tongues, welches mit keiner geringeren Spielzeit als sieben Minuten daherkommt und direkt an eine Mischung aus Amon Amarth und In Flames erinnert. Das Stück überrascht mit melodischer Gitarrenarbeit und einem starken Marcus Seebach am Mikro, was wirklich auf Anhieb Spaß macht. Doch hätten es ein, zwei Minütchen weniger nicht auch getan? Red Feather kommt dann etwas härter daher und vereint neben den oben genannten Bands auch hier und da deutlich hörbare Metalcorepassagen. Der musikalischen Entfaltung der Musiker scheint also nichts im Wege zu stehen, was das Quintett bis hier hin wahrscheinlich auch so spannend macht. Man hat einfach Lust auf mehr…
Mehr wird einem dann auch geboten. Anscheinend hat die Band auch noch tief im Black Metal Gewässer ein paar Blastbeats geangelt, die den dritten Song im Bunde Nocturnal stahlgewitterartig loshämmern lassen. Doch der leider etwas zu sehr zwischen ruhigen Passagen und Blastbeats donnernde Titel verliert irgendwann etwas an Prägnanz. Zum Glück können einem die darauffolgenden Titel Masquerade Of Society und Petrified Thoughts die Lust nicht nehmen, denn hier scheint es, als ob Masquerade ihre komplette Härte auf einmal raushauen wollen. Mit einem kompromisslosen Tritt ins Gesicht leitet sich der vorletzte Song ein und hört mit dem Treten auch gar nicht mehr auf… im Gegenteil – hier wird die gesamte Komposition über mit starken Riffs und schwedischem (eigentlich ja Schweizer) Gebrüll gearbeitet, was natürlich super zusammen funktioniert. Als dann nach ca. dreißigminütigem Schweizer Geballer langsam der Schlussstrich gezogen wird, geben die Musiker noch mal gemeinsam alles und zeigen uns mit Petrified Thoughts, was unser schönes Nachbarland alles zu bieten hat.