Lillebräu – Pale Ale und Stout

Teil 3 der Trilogie endet mit Pale Ale und einem kräftigen, dunklen Stout

Name: Lille, Pale Ale und Stout

Herkunftsland: Kiel, Deutschland

Firma: Lillebräu GmbH

Art des Getränks: Bier

Jahrgang: entfällt

Link: https://lillebraeu.de/

Abfüllmenge: 0,33 l

Volumenprozent Alkohol: Pale Ale 5,4 %, Stout 7,0 %

Online-Shop: https://lillebraeu.de/shop/

Heute nun also der dritte Teil, in dem die letzten beiden Biere der Standards aus der Lille Brauerei vorgestellt werden. Da ist zum einen das Pale Ale und zum anderen das Stout. Es sind die Biere mit den höchsten Umdrehungen und deshalb habe ich sie bis zum Schluss aufbewahrt. Das bedeutet nicht, dass hier eine Wertung vorgenommen wurde, sondern es hat sich, auch auf Empfehlung der Brauerei, so angeboten. Bevor ich zu den letzten Verkostungen komme, noch ein paar Worte zur Brauerei in Kiel. Sie bietet nicht nur Bier an, sondern betreibt auch noch einen großen Schankraum und im Sommer gibt es einen feinen Biergarten. Im Schankraum hat der Gast einen tollen Überblick über die gesamte Produktionsstraße, er sitzt da quasi mittendrin und darf von Donnerstag bis Samstag das Bier direkt vom Hahn genießen. Dafür gibt es zwölf Zapfhähne, aus denen das eigene Bier verkostet werden kann. Zusätzlich haben auch befreundete Brauereien die Möglichkeit, ihre Biere live und in Farbe vorzustellen. So gibt es eine große Auswahl an frisch Gezapftem und das lädt natürlich zum Verweilen, Quatschen und Probieren ein. Da es keine eigene Küche gibt, aber feste Nahrung auch mal nötig ist, stehen täglich lokale Foodtrucks bereit und servieren spezielle regionale Produkte an. Somit kann hier geselliges Beisammensein mit kühlem Bier und leckeren Speisen kombiniert werden. Im Schankraum gibt es neben den Bieren noch einige wenige andere Getränke wie Wein, Kaffee oder Apfelschorle, aber auch der eine oder andere lokale Schnaps ist zu finden. Verpönt sind hingegen Limonaden wie Cola, Fanta und ähnliche Konsorten.

Widmen wir uns mal dem blassen Bier (engl. Pale Ale). Das dunkelblaue Etikett ist wie immer minimalistisch gehalten, nur auf der Rückseite gibt es, wie auch bei den anderen, einige Informationen. Dieses Bier trägt dem Australien-Aufenthalt der beiden Gründer Max und Flo Rechnung und wurde maßgeblich dadurch beeinflusst. Somit kommt auch der Hopfen aus Australien und den USA (da waren sie auch gemeinsam), aber auch der bereits bei den anderen Bieren bekannte Hopfen aus Tettnang findet Verwendung. Das Malz für das obergärige Bier ist wie gehabt aus der Rhön und Heidelberg, wobei beim Pale Ale zusätzlich noch Dinkelmalz eingesetzt wird. Geöffnet hat das Pale Ale einen nicht ganz typischen Biergeruch, sondern es riecht leicht nach tropischen Früchten, ohne dass es zu aufdringlich wirkt. Der erste Schluck fördert eine leicht bittere Note zutage, die sehr dominant hervorsticht und kaum andere Geschmacksnoten zulässt. Bei längerem Genuss kommt dann der leicht tropische Touch deutlicher zum Vorschein. Somit ist das Pale Ale schon etwas spezieller im Geschmack. Diese Bier-Kreation muss man mögen und sie dürfte bestimmt nicht wenige Freunde haben. Für mich ist es leider nichts, aber glücklicherweise sind Geschmäcker verschieden.

Das letzte Standardbier der Lillebräu GmbH ist das Stout. Die Flasche ziert ein rosa Etikett, was wohl mit der soften Farbe über den recht hohen Alkoholgehalt hinwegtäuschen soll. Immerhin steht auf der Flasche 7 % und das ist für ein Bier schon ordentlich. Klar gibt es noch hochprozentigere Biere, aber das sind dann in der Regel spezielle Sorten. Das Stout (engl. für kräftig, stark, stämmig) ist ebenfalls ein obergäriges Bier, bei dem die Malzsorten aus Roggen, Gerste und Hafer gewonnen wurden. Sie stammen, wie bei den anderen Bieren der Lille Brauerei, aus der Rhön, Heidelberg und Waltrop. Das Bier bekommt durch die unterschiedlichen Malzsorten eine stark dunkle Färbung. Der verwendete Hopfen stammt aus England, spielt aber beim Stout eine eher untergeordnete Rolle und dient eigentlich nur zum Abmildern der Süße des Malzes. Beim Einschenken denke ich von der Farbe zunächst an eine Cola, wäre da nicht ein süßer, malziger Geruch, der sich in die Nase vortastet. Es bildet sich eine schöne Schaumkrone und bedeckt das dunkle, fast schon schwarze Bier. Damit dürfte jedem Dunkelbier-Liebhaber das Wasser im Munde zusammenlaufen und ihm feuchte Augen bescheren. Der erste Schluck lässt fast keine Typisierung zu. Das rückseitige Etikett sagt, dass es nach Aromen von Kaffee oder Schokolade schmecken soll, was ich nicht wirklich rausschmecke. Auch die möglichen Zimtaromen vermag ich nicht rauszuschmecken. Möglicherweise sind meine Geschmacksnerven nicht sehr sensibel. Das Bier ist aber ohne Zweifel trinkbar und schmeckt auch recht interessant, wobei ich auch hier das Probieren mal auf eins beschränken muss. Es ist mir persönlich zu malzig und es fehlt mir das Herbe vom Pils. Das Stout dürfte jedoch bei Freunden dieser Biersorte gut ankommen.

Damit endet meine Trilogie über die Standardbiere der Lille Brauerei. Ich habe meine Favoriten entdeckt und werde mir von Zeit zu Zeit davon was gönnen. Jedes der Biere hat seine Geschichte und bestimmt auch seine Liebhaber. Vielen Dank an Lillebräu für das Ermöglichen dieser Verkostung und sollte sich mal ein neues Bier in den Tanks befinden, bin ich nach einer ausgiebigen Verkostung gerne bereit, darüber zu berichten. Es lohnt sich auf jeden Fall hier mal den einen oder anderen Geschmackstest zu machen und ggf. auch neue Geschmacksrichtungen zu erkunden. Einen Besuch der Brauerei kann ich somit jedem empfehlen, da es für jeden Geschmack das richtige Bier gibt.

Lillebräu – Pale Ale und Stout
Fazit
Das Pale Ale und das Stout sind Biere, die sich einem nicht sofort erschließen. Dafür muss man offen sein, auch über den "normalen" Biergeschmack hinweg neue Sorten zu probieren. Die Craft Biere, hier das Pale Ale und auch das Stout zeugen von großer Braukunst und dürften ihre Fans erreichen. Dem Pils-Liebhaber rate ich zu einem kurzen Test, um festzustellen, ob man sich mit den beiden Sorten arrangieren kann. Meine Favoriten sind das Helle, das Lager, das Weizen und das Pilsener, und zwar in dieser Reihenfolge.
Pale Ale Geschmack
7
Pale Ale Geruch
8
Pale Ale Optik
9
Pale Ale Abgang
7.5
Stout Geschmack
7.5
Stout Geruch
8
Stout Optik
9
Stout Abgang
8.5
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