Lord Drunkalot – Heads And Spirits

Doom aus Kroatien

Artist: Lord Drunkalot

Herkunft: Zagreb, Kroatien

Album: Heads And Spirits

Genre: Doom Metal, Stoner Doom

Spiellänge: 40:29 Minuten

Release: 20.04.2021

Label: Planet K Records

Link: https://www.facebook.com/LordDrunkalot

Bandmitglieder:

Gesang, Gitarre – Ganjalf The Black aka Narkobuddha
Bass – Ratimir Nebozemlja
Schlagzeug – Party Barbarian aka Alkobuddha

Tracklist:

  1. 2+2=3
  2. Sun Demons
  3. Heads & Spirits
  4. Blåkulla
  5. Age Of Aqualion
  6. Witchfucker

Nachdem ich vor Kurzem hier den hessischen Doomer Johann Faustus mit seinem ersten Album vorgestellt habe, geht’s hier nun weiter gen Südosten. Wirklich viel weiter, denn die Herren von Lord Drunkalot kommen aus Kroatien. Genauer gesagt aus Zagreb. Lord Drunkalot bringen ihren ersten Longplayer Heads And Spirits über Planet K Records als CD unter die gläubigen Doomjünger.

Also da wollen die Kroaten neue Götter im Doomhimmel werden!? Gerade in diesem Himmel gibt es schon eine ganze Menge an Göttern, aber nicht nur da. Ich nenne stellvertretend einmal Lord Vicar oder den übermächtigen Monolord. Da gibt es noch jede Menge an Göttern, natürlich auch viele Priester/Reverends wie die gleichnamigen Reverend Bizarre. Nun gibt es also mit Lord Drunkalot einen viel trinkenden neuen Lord am Doom-Himmel? Wenn diese vielen Götter und ihre Priester mal nicht in einer Church Of Misery enden.

Lord Drunkalot, die sich 2016 gründeten, können bereits Liveauftritte mit solchen Genregrößen wie Naxatras, Jex Toth, 1000mods, Planet Of Zeus und Ufomammut verbuchen!

Heads And Spirits ist das Debütalbum der wohl zu viel trinkenden kroatischen Doomer Lord Drunkalot. Kroatien ist ja nicht unbedingt als das (Doom) Metal Groundlevel bekannt. Eher als das Land, in das wegen der tollen Temperaturen Massen an Touristen jedes Jahr (naja, außerhalb der Coronazeiten) strömen.

Umso erstaunlicher ist es, wenn man die Scheibe in den Player steckt und die ersten Töne vernimmt. Wohltuende, schleppende Doom Langsamkeit ist zu hören. Fünfeinhalb Minuten, die bereits zeigen, dass die Kroaten ihr Handwerk durchaus verstehen. Da können uns Lord Drunkalot nichts vorgaukeln. Auch wenn sie uns mit dem Titel 2+2=3 etwas in die Irre führen wollen. Sie wissen schon, dass 1+1+1=3 ist. Also ein Sänger/Gitarrist, ein Bassist und ein Schlagzeuger ergeben ein Trio, welches das Handwerk des Doom Metal versteht.

Im Promosheet werden ein paar Genrebands genannt, die wohl als Basis der Inspirationen für das Trio stehen. Die will ich jetzt gar nicht nennen. Natürlich hat das Trio irgendwelche Vorbilder. Ich möchte hier jetzt aber keine Vergleiche bringen. Da wären dann vielleicht die Dämonen, die ich rief, einfach zu groß und würden einen langen Schatten wie der zweite Song Sun Demons über Lord Drunkalot werfen.

Das Trio schafft es wirklich gut, eine doomige und metallische Atmosphäre auf seinem Debüt zu bringen. Sehr gut ergänzt sich da das Trio. Manchmal driftet man etwas auseinander, um sich dann wieder schön zusammenzufinden. Die einzelnen Instrumente kommen dabei sehr sauber rüber. Ein Schlagzeug, welches seine beiden Mitspieler entweder in Schach hält oder aber antreibt und aus der doomigen Lethargie herausjagt, wie in Heads & Spirits, wo es auch einmal etwas schneller zugeht. Dieser Song ist mit fast zehn Minuten auch der längste Song auf dem Album. Da gibt es mitten im Song einen kompletten Stilwechsel. Heads & Spirits teilt sich praktisch in zwei Teile, denn ab der fünften Minute wird er zu einem Song mit psychedelisch angehauchtem Feeling.

Mit Blåkulla kommt noch einmal eine ganz andere Wendung in das Album. Blåkulla, oder auch der Blocksberg, der Hexenberg, ist noch einmal ein Stück dunkler. Im Verlauf wird Blåkulla jedoch grooviger, bevor er zu den dunkleren Riffs zurückkommt. Age Of Aqualion ist ein Spagat zwischen erdrückender Langsamkeit und Stoner.

Was macht man wohl schon, wenn man auf dem Blocksberg war und die Hexen gesehen hat!? Da will ich mich jetzt nun doch nicht großartig auslassen. Witchfucker scheint jedoch ein Zeugnis davon zu geben. Auch hier hat man wieder ein paar Rhythmuswechsel eingebaut.

Lord Drunkalot – Heads And Spirits
Fazit
Die kroatischen Doomer Lord Drunkalot legen mit Heads And Spirits ihr Debütalbum vor. Das Album hat eine Menge schöner Doompassagen zu bieten. Ab und zu geht es mit ihnen auch schon mal durch. Allzu ernst scheinen sie es sowieso nicht zu nehmen. Jedenfalls könnte dieser Eindruck durch den Bandnamen und die Alias-Namen der Bandmitglieder entstehen.

Anspieltipps: 2+2=3, Blåkulla und Witchfucker
Juergen S.
7.8
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