Marduk – Memento Mori

Im schwedischen Morast brodelt es zum 15. Mal bedrohlich

Artist: Marduk

Herkunft: Norrköping, Schweden

Album: Memento Mori

Spiellänge: 41:55 Minuten

Genre: Black Metal

Release: 01.09.2023

Label: Century Media Records

Link: http://marduk.nu/

Bandmitglieder:

Gesang – Daniel „Mortuus“ Rostèn
Gitarre – Morgan Steinmeyer Håkansson
Bassgitarre – Devo Andersson
Schlagzeug – Simon Schilling

Tracklist:

  1. Memento Mori
  2. Heart Of The Funeral
  3. Blood Of The Funeral
  4. Shovel Beats Sceptre
  5. Charlatan
  6. Coffin Carol
  7. Marching Bones
  8. Year Of The Maggot
  9. Red Tree Of Blood
  10. As We Are

Zum 15. Mal fahren Marduk mit einem neuen Studioalbum aus der Hölle zu uns empor. Der Sound bleibt frostig, tödliche Riffs schieben die Kadaver vor sich her und die Wut von Daniel „Mortuus“ Rostèn scheint unermüdlich. Auf Knopfdruck funktioniert Memento Mori, das neueste Werk der Schweden, das sicher nicht aufgenommen wurde, um billig irgendwelche Gefangenen zu nehmen. Blutrünstig, mit dem Messer zwischen den Zähnen, wird da weitergemacht, wo Frontschwein und Viktoria aufgehört haben. In zehn Nummern lassen die Skandinavier 42 Minuten tiefsten Schwarz Metal für sich sprechen.

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Was sind dann bitte Marduk auf Memento Mori? Für meinen Anspruch am schnörkellosen Schweden Black Metal geht es in Richtung Platin. Auf den Punkt genau servieren die Schweden brutalste Melodien, agieren dabei wie zu den ersten Tagen, ohne die aktuellen Werke zu vernachlässigen. Kalt, unnahbar und unfreundlich. Drei kleine Worte, die das ganze Album prägen. Daniel „Mortuus“ Rostèn kotzt sich die Seele aus dem Leib, während die Künstler an den Instrumenten in den Uhrwerkmodus verfallen. Wie am Rosenkranz aufgefädelt, bringen Marduk den Titeltrack und Opener in Stellung. Das nächste Highlight lautet Shovel Beats Sceptre. Angewidert wird eine dunkle Arme aufgestellt, um jeden Funken Hoffnung im Keim zu ersticken. Düster und schwermütig rollt die Maschine aus Schweden los. Ebenfalls hoch im Kurs ist Marching Bones in einer wirklich gelungenen Auskopplung. Ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten schreddern die Schweden einfach pauschal alles, was in den Fleischwolf geworfen wird. Das Resultat: Während Year Of The Maggot und Red Tree Of Blood erklingen, fliegen hinten aus dem Schredder blutige Fleischklumpen und Knochensplitter. Einmal angestoßen, hält Memento Mori keiner mehr auf! Als Anwärter für das rasanteste Black Metal Album des Jahres kommt der Silberling erst mit As We Are abrupt zum Stehen. Der letzte Track stößt in über fünf Minuten den glühenden Speer weit in das pulsierende Herz und schließt das nächste vor Pech so triefende Marduk Kapitel.

Marduk – Memento Mori
Fazit
Von der Überholspur bekommt man Marduk wohl nicht mehr herunter. Erneut erschaffen sie ein Werk, welches seinesgleichen sucht. In dem Sektor kommt an die Schweden so schnell keiner mehr heran. Zwar fehlen hier und da die walzenden Naturgewalten, wie man 1999 bei Panzer Division Marduk lieben gelernt hat, dafür agieren sie deutlich düsterer und ziehen Satan ohne Betäubung den Zahn. Gallig, widerlich, mit dem Finger in der vor Eiter triefenden Wunde. So kennen wir Marduk und auch so leben sie Memento Mori.

Anspieltipps: Shovel Beats Sceptre und As We Are
René W.
8.4
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8.5
8.4
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