Masters Of The Underground mit Alpha Tiger, Space Chaser, Delirious und Addict am 20.01.2018 im JUZ in Andernach

„Masters Of The Underground mit Alpha Tiger, Space Chaser, Delirious und Addict am 20.01.2018 im JUZ in Andernach“

Eventname: Masters Of The Underground

Bands: Alpha Tiger, Space Chaser, Delirious, Addict

Ort: JUZ Andernach, Stadionstr. 88, 56626 Andernach

Datum: 20.01.2018

Kosten: 15 € VK, 20 € AK

Genre: Thrash Metal, Power Metal, Speed Metal

Besucher: ca. 100

Veranstalter: A Chance For Metal www.acfmf.de

Link: https://www.facebook.com/events/126342121422999/

Setlisten:


1. Bloody Race
2. Abaddon
3. We Are Antisocial
4. Storm Of The Dead
5. Sick Masses
6. Bang Or Die
7. Depression Is Killing Me
8. Endtime
9. I Want More


1. Thrashold
2. Skate Metal Punks
3. Interstellar Overlords
4. Anthem
5. Predator
6. Flight
7. Decapitron
8. Harbringer
9. Atomcrusher
10. Metro Massacre


1. Intro San Francisco
2. Drowning In Your Blood
3. Psychotic Dissaray
4. Your Decision
5. Freezer
6. Intro Rain
7. No One
8. I Am The Enemy
9. Toxic Trace
10. Troops Of Violence
11. 666 + Ragers Elit


1. Intro
2. Comatose –
3. Crimson Desert
4. To Wear A Crow –
5. Lady Liberty
6. Karma
7. Long Way Of Redemption
8. If The Sun Refused To Shine –
9. Black Star Pariah

Das erste Undergound Highlight im noch jungen Jahr im JUZ in Andernach steht an! Im Rahmen der Masters Of The Underground Veranstaltungsserie geben sich heute Abend Alpha Tiger, Space Chaser, Delirious und Addict die Ehre.

Doors 18:00 Uhr, Beginn 19:00 Uhr. Genau mittendrin bin ich da. Irgendwie erahne ich Böses. Recht spärlich sieht es vor und im JUZ vom Besucherandrang her aus, auch wenn ein paar weit angereiste Fans da sind, wie zum Beispiel Elke, die ich mittwochs noch beim Iced Earth Konzert in Wiesbaden getroffen habe. Heute sind wirklich die da, die auch bei fast jedem Event in Andernach zu finden sind. Viel voller wird es bis zum Beginn der Veranstaltung leider nicht mehr. Das tut der guten Stimmung der anwesenden Undergrounder keinen Abbruch.

Los geht es mit Addict aus Mülheim-Kärlich. Sie bringen den Spirit der Achtziger und Neunziger in Verbindung mit klassischem Thrash Metal auf die Bühne. Richtig schöner geiler Old School Thrash, der die Headbanger aufwärmt. Die Jungs um Frontmann Pat Schoene machen ihre Sache als Opener ausgezeichnet. Bei ihrem Auftritt beim The Last Stand in Mendig im letzten Jahr konnten sie mich schon richtig begeistern. Das ist auch am heutigen Abend wieder so. Nicht nur bei mir. Sie haben zwar die undankbare Aufgabe des Openers, können durch ihren hervorragenden Job aber ganz klar punkten. Patrick Schöne (Vocals / Guitar), Franco Amenta (Guitar), Mike Wiederstein (Bass) und Ronny Zeche (Drums) haben mittlerweile schon so etwas Routine in ihrem Set. Die pure Spielfreude typischer Underground Bands merkt man ihnen an. Auf der Setlist stehen fast alle Titel der 2015 erschienenen limitierten EP Storm Of The Dead. 45 Minuten klassischer Thrash Metal im Spirit der Achtziger und Neunziger gibt die Band zum Besten. Thrash, Thrash, Thrash … Bang or die. Lediglich der Titel Missing Souls wird nicht dargeboten. Zudem gibt es noch neues Material und als Zugabe den Judas Priest Klassiker Breaking The Law. Großer Applaus vom Publikum. Klasse, was auch eine spärliche Anzahl an Fans an Applaus raushauen kann. Die Jungs von Addict haben es sich auf jeden Fall verdient!

Nach der, wie immer professionellen Umbauphase, geht es mit Space Chaser weiter. Space Chaser sind astreine Berliner Thrasher. Stark beeinflusst vom Bay Area Sound der Achtziger, jagen sie uns die Riffs nur so um die Ohren. Im positiven Sinne sehr auffällig: die wilde Performance der Gruppe. Die Musiker an den Saiteninstrumenten bewegen sich, ebenso wie Sänger Siegfried Rudzynski, wie Derwische über die Bühne. Klasse Riffs inklusive perfekter Soloeinlagen werden herausgeschleudert. Und dazu ein geiles und sauberes Screaming von Sänger Siegfried Rudzynski. Ihm gelingt es, in wahre Höhen zu kommen. Durch meine Tätigkeit bei Time For Metal ist mir die Band nicht unbekannt. Zuletzt habe ich noch ein Review für ihre Labelkollegen The Moth beim Label This Charming Man gemacht. Daher freue ich mich sehr, sie heute Abend hier in Andernach das erste Mal zu sehen. Die Jungs aus Berlin haben mit Watch The Skies und Dead Sun Rising bereits zwei hervorragende Alben am Start. Beide erschienen beim Label This Charming Man. Sie veranstalten heute ein wahres Thrashgewitter in Andernach. Die Show beginnt mit dem Song Thrashold vom Album Watch The Skies. Dann geht es kreuz und quer durch beide Alben. Mit dem genialen Metro Massacre endet die geile Show von Space Chaser. Thrash mit leichten Akzenten von Crossover. Ein geiles Thrash Massaker bieten uns die Jungs aus Berlin. Schon toll, was uns Jan hier immer wieder für geniale Underground Thrasher präsentiert. Waren doch zuletzt auch Dust Bolt aus München und Fabulous Desaster aus Bonn hier, die ebenfalls Wahnsinnsshows abgebrannt haben. Großes Kompliment an Space Chaser für ihre fast einstündige Show. Die Jungs haben am heutigen Abend auch das Vinyl am Merchstand dabei. Wird natürlich mitgenommen. Am Merchstand unterhalte ich mich noch lange und gerne mit den Jungs aus Berlin. Die Freunde von Fabulous Desaster sind heute auch da und wir haben noch eine Menge Spaß.

Weiter geht es mit Delirious. Delirious sind alte Thrasher aus Hamm / Westfalen. Bereits seit 1990 in der Szene tätig, kommen sie bisher auf drei Alben, wobei das Letzte mit dem Titel Moshcircus 2016 erschienen ist. Liveerfahrung ist durch die Teilnahme an großen Festivals vorhanden. Hier stehen insbesondere das Rock Hard Festival und das Wacken Open Air zu buche. Heute steht das JUZ in Andernach an. Ich muss schon sagen: Das ist richtig schwergewichtiger Thrash, den die Band uns heute um die Ohren haut. Ganz besonders natürlich Sänger und Schwergewicht Markus „Betty“ Bednarek. Er hat tolle Screams drauf, weiß bestens zu unterhalten und hat auch in den Songpausen immer einen parat. Die Jungs haben es echt drauf, den Sound der Bay Area rüber zu bringen. Alte Recken, die wirklich was können. Ihr erstes Album wurde übrigens von Victor Smolski (Rage) produziert. Auf der Setliste stehen neben den Songs vom 2015er-Album Moshcircus auch ältere Sachen. Zu ihrer Performance kann man eigentlich nur sagen: Alte Thrash Underground Recken mit modernem Thrash in der Gegenwart angekommen. Klasse Show, viel Beifall. Ich will mir eigentlich nach der Show noch die neue CD am Merchstand holen und mit den Jungs ein paar Worte reden. Leider ist der Merchstand schnell abgebaut und die Band sehe ich leider nicht mehr.

Zu guter Letzt der heutige Topact Alpha Tiger aus Freiberg (Sachsen). Nach dem vorangegangenen Thrash Inferno ist dies jetzt natürlich ein Stilbruch. Aber was soll´s. Das nehmen wir jetzt auch noch gerne mit. Alpha Tiger geben hier Power und Speed Metal zum Besten. Seit 2011 unterwegs, haben sie jede Menge Liveerfahrung. So tourten sie bereits als Support von W.A.S.P, Sepultura, Gamma Ray oder Majesty und haben nahezu jedes große Open Air gerockt. Ich nenne hier mal nur das Hellfest, Wacken Open Air, Metalfest, Rock Hard oder das Bang Your Head Festival. Und heute Abend Zwischenstation im JUZ in Andernach. Das sind natürlich Welten zwischen Wacken und Andernach. Da muss eine Underground Band durch. Ich habe sie bereits einmal 2015 als Support im Kubana in Siegburg bei Battle Beast gesehen. Damals noch ganz frisch am Mikrofon Sänger Benjamin Jaino, der auf Vorgänger Stephan „Heiko“ Dietrich folgte. Mit an Bord am heutigen Abend haben sie ihr noch recht frisches selbst betiteltes Album Alpha Tiger, das im August 2017 erschienen ist. Zugleich ist es das erste Album mit Sänger Benjamin Jaino. Man merkt heute Abend, dass Benjamin Jaino nun schon eine Weile bei der Band ist. Klar, er ist ja jetzt schon einige Zeit dabei und Routine ist eingekehrt. In der Performance hat er sich gegenüber dem Gig damals im Kubana wesentlich gesteigert. Vom neuen Album schaffen mit es Comatose, To Wear A Crow und If The Sun Refused To Shine nur drei Songs auf die heutige Setlist. Den Rest steuern ältere Songs der Alben Man Or Machine und Identity bei. Das ist schon eine runde Sache, die Alpha Tiger heute Abend hier abliefern. Leider sind es nun zum Schluss noch einige Leute weniger geworden. Einige Thrasher, ebenso wie die weit angereisten Fans, haben den Veranstaltungsort schon verlassen. Die Fans, die dageblieben sind, bekommen eine gute Performance geboten.

Fazit: Drei starke Bands des deutschen Thrash Metal Undergrounds haben am heutigen Abend im JUZ in Andernach eine klasse Thrash Show abgeliefert. Dazu noch Alpha Tiger mit ihrer Mischung aus Speed und Power Metal, die ebenfalls eine gute Performance ablieferten. Schade, dass heute die anwesenden Fans eher Mangelware waren. Die beteiligten Bands haben sich jedoch nicht lumpen lassen und ihre Shows toll durchgespielt. So manche größere Band könnte sich hier ein Beispiel nehmen. Schade finde ich, dass das Engagement aller Beteiligten leider nicht durch einen größeren Zuspruch gewürdigt wird. Ggf. trägt auch ein Überangebot in der Szene dazu bei, wobei ich in der näheren lokalen Szene kein Überangebot sehe. Das Masters Of The Underground hat mir mal wieder tolle Bands und Unterhaltung geboten.