Metallica And The San Francisco Symphony – S&M2

Der gelungene Nachfolger des Klassik-Klassikers

Artist: Metallica And The San Francisco Symphony

Herkunft: Los Angeles & San Francisco, USA

Album: S&M2

Spiellänge: 143:28 Minuten

Genre: Heavy Metal, Thrash Metal

Release: 28.08.2020

Label: Blackened Recordings Inc.

Link: https://www.metallica.com/sm2/

Bandmitglieder:

Gesang und Gitarre – James Hetfield
Gitarre – Kirk Hammett
Bassgitarre – Robert Trujillo
Schlagzeug – Lars Ulrich

Tracklist:

  1. The Ecstasy Of Gold (Live)
  2. Call Of Ktulu (Live)
  3. For Whom The Bell Tolls (Live)
  4. The Day That Never Comes (Live)
  5. The Memory Remains (Live)
  6. Confusion (Live)
  7. Moth Into Flame (Live)
  8. The Outlaw Torn (Live)
  9. No Leaf Clover (Live)
  10. Halo On Fire (Live)

  1. Intro To Scythian Suite (Live)
  2. Scythian Suite, Opus 20 II_ The Enemy God And The Dance Of The Dark Spirits (Live)
  3. Intro To The Iron Foundry (Live)
  4. The Iron Foundry, Opus 19 (Live)
  5. The Unforgiven III (Live)
  6. All Within My Hands (Live)
  7. (Anesthesia) – Pulling Teeth (Live)
  8. Wherever I May Roam (Live)
  9. One (Live)
  10. Master Of Puppets (Live)
  11. Nothing Else Matters (Live)
  12. Enter Sandman (Live)

Wer Part eins der legendären Zusammenarbeit von Metallica und dem Orchester San Francisco Symphony noch nicht kennen sollte, der hat jetzt Gelegenheit, dies nachzuholen und die kulturelle Wissenslücke schnell noch zu schließen. Ab dem 28.08.2020 gibt es dann nach gut 20 Jahren S&M2 als Fortsetzung, beziehungsweise Ergänzung. Denn neben den alten Klassikern gibt es auch so manch einen, nach 1999 erschienen Metallica Track als neue Interpretation. Die 22 Songs lesen sich wie eine Best-of Liste. Im Vorfeld konnte man von den damals im September 2019 bei den beiden Aufnahmekonzerten anwesenden Medienvertreter*innen vernehmen, dass es Begeisterungswellen und Gänsehautmomente gegeben hätte. So bin ich, als ich den Zugang zu dem neuen Material erhalte, extrem gespannt und erhoffe, dass diese sagenhafte Konzertstimmung auch im Nachgang transportiert werden kann und auf mich überspringt.

Wie damals, beginnt auch die neue Ausgabe mit dem Klassiker The Ecstasy Of Gold und zaubert instant Gänsehaut. Spätestens, wenn das Publikum bei The Memory Remains stimmungsvoll mitsingt, ist alles klar, die nächste legendäre Scheibe ist geboren. Bei Moth Into Flame zeigt das Orchester, was man bei einem Track der neueren Generation noch wieder neu interpretieren kann. Im Verlauf des Albums gibt es immer wieder Wechsel zwischen alten und neueren Liedern. Dadurch wird eine Verbindung zwischen lang vergangener Zeit und jüngster Vergangenheit von Metallica geschaffen, die zeitlos ineinander verschmilzt. Geschlossen wird am Ende mit den Klassikern Wherever I May Roam, One, Master Of Puppets, Nothing Else Matters und Enter Sandman.
Alle Tracks sind Livesongs, das Publikum jubelt oder singt und genau das gibt einem das Gefühl, dass man mitten im Konzert dabei ist – genau so soll eine Liveplatte sein. Und dazu bekommt man einen massiven Inhalt von über 2,5 Stunden Musik zum fast normalen Preis eines Albums – was ich im Gegensatz zu den Konzertticketpreisen von Metallica schon erstaunlich günstig finde.

Das Cover ist meiner Meinung nach sehr gelungen. Hier zerschmettert das Metallica „M“ ein Streichinstrument. Das linke Schall-Loch des Instruments steht für San Francisco Symphony, während das rechte Schall-Loch die Zahl „2“ für das zweite Album abbildet.

Metallica And The San Francisco Symphony – S&M2
Fazit
Katharina R.:
Ich habe damals schon das erste S&M Album gefeiert und hier gab es nur zwei Möglichkeiten: Top oder Flop. Glücklicherweise ist es ein Top geworden. Mit Sicherheit eines der besten Alben des Jahres 2020. Und auf jeden Fall mal wieder der Beweis: Totgesagte leben länger. Nicht jede Fortsetzung ist was für die Tonne und Metal und Klassik passen sehr gut zusammen. An das erste Stück reicht es allerdings nicht ganz heran, somit gibt es hier einen halben Punkt Abzug.

Anspieltipps: The Memory Remains, Wherever I May Roam und One

Kai R.:
Wenn die alten Herren von Metallica zu einer Kooperation einladen, dann wird wahrscheinlich niemand auf der Welt Nein sagen. Beim ersten Zusammentreffen mit Metallica und dem San Francisco Symphony hat man aus meiner Sicht 1999 Musikgeschichte geschrieben. Denn so, wie man Songs, wie Devils Dance, Master Of Puppets, One und Co gemeinsam neu interpretierte, war ein absoluter Meilenstein. Kaum schaffte es ein Livealbum bei mir (und wahrscheinlich vielen anderen) so oft in den CD-Spieler wie S&M(1). Jetzt, mehr als zwanzig Jahre später, traut man sich also erneut an ein solches Projekt heran. Das, was Metallica gemeinsam mit San Francisco Symphony hier abliefern, ist das, was ich seit langer Zeit vermisst habe. Ein Livealbum, welches das Wort „Live“ auch so wirklich verdient hat. So spielt man oft genug atmosphärische Publikumsgesänge ein, die nicht nur bei Mitsingtracks wie The Memory Remains für ordentlich Gänsehaut sorgen. Dass man sich erneut mit den musikalischen Fachleuten aus San Francisco zusammengesetzt hat, war nach dem damaligen Erfolg von S&M ja fast schon obligatorisch. Es ist davon auszugehen, dass man mit S&M2 verkaufstechnisch an die Erfolge von damals (1,5 Millionen Platten/ Platin) locker anknüpfen kann. Denn auch wenn ich nicht finde, dass man 100 % an die Qualität des Vorgängers rankommt, gibt es eigentlich nichts Vergleichbares auf dem Markt, was an Klasse und Qualität rankommt. So muss ich als jemand, der eigentlich kein Metallica Fan ist eingestehen, dass Metallica hier wieder einen Bestseller geliefert haben. Die Songauswahl ist top, der Klang ist perfekt und die beschriebene Atmosphäre sorgt für meinen Geschmack zu einem Pflichtkauf für das Jahr 2020.

Anspieltipps: The Memory Remains, The Ecstasy Of Gold und Nothing Else Matters
Katharina R.
9.5
Kai R.
9.5
Leserbewertung2 Bewertungen
9.3
9.5
Punkte
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