Headliner: Mob Rules
Special Guest: Warwolf
Ort: Jahnhalle, Nordenham
Datum: 28.10.2023
Genre: Heavy Metal, Power Metal, NWOBHM
Besucher: ca. 200
Veranstalter: Jahnhalle (https://jahnhalle.de/)
Setlisten:
Es geht ins beschauliche Nordenham, westlich der Weser. Eine etwas weitere Fahrt, allerdings gewinnen wir dank Zeitumstellung eine Stunde in der Nacht. Perfekt also für einen tollen Konzertabend mit zwei großartigen Bands, Mob Rules und Warwolf. Es ist ein Heimspiel für Mob Rules, deren Gitarrist Sven Lüdke zur “Kommandozentrale” der Jahnhalle gehört. Die Jahnhalle, benannt nach Turnvater Jahn, entstand in den 80er-Jahren aus einer ehemaligen Turnhalle und wird als Jugend- und Kulturzentrum genutzt. Sie ist überregional ein beliebter Anlaufpunkt nicht nur für Konzerte, auch für Kabarett, Poetry, Lesungen und der lokale Nachwuchs der Musikszene wird vielfältig unterstützt. Alte Poster an den Wänden zeugen von zahlreichen Auftritten und verleihen dem großen Saal einen gewissen Charme. Etwa 200 Leute verteilen sich auf zwei Ebenen, auch die Sitzplätze neben der Bühne sind gut in Beschlag genommen worden. Vor der Theke befindet sich der Merchstand, strategisch schlau geplant. Vor der Bühne selber hat man sehr gut Platz und ist hautnah dran an den Acts, da der Fotograben fehlt. So kann man schon mal ganz gut einen ersten Blick erhaschen auf die Setliste des Special Guest, Warwolf.
Die Jungs sehen wir dieses Jahr nun zum dritten Mal. Sowohl beim Rock In Rautheim (hier nachzulesen) als auch bei Against Evil in Hagen (hier nachzulesen) waren sie ein Garant für gute Stimmung und mitreißende Klänge. Jetzt haben sie nicht nur ihr neuestes Album im Gepäck, The Apocalyptic Waltz, erschienen am 23.09. dieses Jahres. Auch Gitarrist Peter Müller, der gesundheitlich kürzertreten musste, ist nun mit von der Partie. Schön, dass es ihm wieder gut geht.
Es wird dunkel und endlich geht es los, Drummer Holger Bloempott betritt die Bühne und gibt den Takt vor für den ersten Song des Abends, Daywalker. Viel Arbeit für die Saitenhexer Frank J. Noras, Peter Müller und Florian Abegg. Die Saiten werden mit sichtbarer Freude zum Glühen gebracht. Danach geht’s auch schon zu einem Song des neuen Albums, Flying Dutchman. Auch hier zeigt Sänger Andreas von Lipinski, was er alles draufhat mit seinem Goldkehlchen. Die Stimmung im Publikum ist super, es wird von der ersten Minute an mitgesungen und keiner kann stillstehen. Es geht weiter mit Cold Blood. Anders, als der Songname es vermuten lässt, wird es hier definitiv nicht kalt. Stattdessen wird eine heiße Sohle hingelegt, sowohl vor als auch auf der Bühne. Natürlich dürfen Nosferatu und Necropolis nicht fehlen, die das Set abschließen.
Es war wie die letzten Male ein Genuss, Warwolf live zu erleben. Dieses Mal in voller Besetzung, was die Dynamik auf der Bühne noch lebhafter gemacht hat. Das Quintett wird gefeiert vom Publikum. Noch ein Foto für Social Media. Anschließend geht es in die Umbaupause.
Zeit, sich noch mal dem Merchstand und dem einen oder anderen Bedürfnis zu widmen. Schnell ist das Equipment ausgetauscht und ein Fan legt seine Wunschsetliste für Mob Rules aus. Diese ist sehr variabel, bestehend aus zwei Liedern: Rain Song in Dauerschleife und als Zugabe Black Rain. Das sind super Songs, keine Frage. Die tatsächliche Setliste weicht jedoch ab, wie gleich zu hören sein wird. Sebastian Schmidt betritt die Bühne. Er hat schon mehrere Auftritte mit Mob Rules gemeistert und die freie Stelle an den Drums ist noch nicht besetzt. Vielleicht hören wir demnächst eine Entscheidung, möglicherweise zu seinen Gunsten. Die letzten Klänge vom Intro gehen über in On The Edge, einen kraftvollen Song, der einen nicht stillstehen lässt. Das Publikum ist sehr textsicher unterwegs und grölt begeistert mit. War es bei Warwolf schon heiß, wurde nun die Heizung höher gedreht. Es geht direkt weiter mit Children’s Crusade und Somerled. Klaus Dirks begrüßt gutgelaunt zum heutigen Abend und plaudert immer wieder aus dem Nähkästchen.
Mob Rules stellen unter Beweis, was für eine fantastische und mitreißende Liveband sie sind. Und die Menge macht mit, immer wieder wird mitgeklatscht, die Nackenmuskulatur trainiert und Mob Rules gerufen. Bei My Kingdom Come singt Klaus mit einer schönen Maske. Nach Sinister Light und Ghost Town naht leider das Ende des Sets. Sehr zum Missfallen der Fans, die unter lauter Klatschen und Zugaberufen die Band erneut beschwören für Ghost Of A Change. Und, sehr zum Gefallen der Metalheads, Rain Song.
Alles Schöne hat irgendwann ein Ende und so ist es nun auch hier. Die Jungs verabschieden sich und werden gebührend gefeiert für den unterhaltsamen Abend. Wer Lust hat, Mob Rules noch zu sehen, sie spielen auf dem Metal Hammer Paradise in Weissenhäuser Strand. Das wird der letzte Auftritt des Jahres sein. Nächstes Jahr können wir uns auf das dreißigjährige Bandjubiläum freuen. Klaus und Sven haben zwischendurch verkündet, dass es ein ganz besonderes Jahr werden wird. Da sind wir alle ganz gespannt, was auf uns zukommt.
Vielen Dank an Mob Rules und Warwolf für den super unterhaltsamen Abend mit schöner Musik und netten Gesprächen. Vielen Dank auch an das Team der Jahnhalle für den tollen Service.