Artist: Naat
Herkunft: Genua, Italien
Album: Fallen Oracles
Spiellänge: 39:54 Minuten
Genre: Post Metal, Post Sludge
Release: 06.03.2020
Label: Argonauta Records
Link: https://www.facebook.com/pg/naatband/about/
Tracklist:
1. Sleepeater
2. Liquor
3. Relics
4. The Moth
5. Inner Shelter
6. Ether
7. The Highest Tower
Fallen Oracle ist nach dem im Jahre 2016, ebenfalls bei Argonauta Records erschienenen, selbst betitelten Erstling das zweite Album der aus Genua (Italien) stammenden, rein instrumentalen Post Metal Sludge Band.
Zu den Namen der einzelnen Bandmitglieder konnte ich im Netz leider nichts finden. Mir ist lediglich bekannt, dass es sich bei Naat um ein Quartett und um Gründungsmitglieder solcher Bands wie Antea, Lilium und Stone Smokers handelt. Die Gründung der Band geht auf das Jahr 2014 zurück. In der Vergangenheit gab es zudem eine Jamsession mit der italienischen Ausnahmekünstlerin Lili Refrain, zu deren neuestem Werk Ulu (hier geht es zum Review) ich vor Kurzem ebenfalls ein Review machen durfte.
Nicht nur das Cover von Fallen Oracles kommt progressiv daher, auch die Musik, die sich auf dem Longplayer befindet. Erhältlich ist es über Argonauta Records als CD. Schade, dass dieses Album nicht als Vinyl erhältlich ist, denn eine Vinylveröffentlichung hätte Fallen Oracles wirklich verdient. Mal schauen, vielleicht kommt die ja bei entsprechendem Erfolg noch.
Massiv und mit schweren Riffs eröffnet Sleepeater das Album und raubt dir gleich den Schlaf. Durch die brachialen Riffs schlängeln sich irgendwie singende Leadgitarren. Der Song wirkt zur Mitte hin auf einen Schlag sehr progressiv, obwohl er in seiner Grundstruktur sehr heavy und brachial ist und bleibt.
Mit Liquor befinden wir uns dann schlagartig im Post Metal Bereich. Liquor ist ein vor sich hinfließender Song, der sehr atmosphärisch wirkt und wie ein edles Getränk (vielleicht ein Likör!) so dahinfließt. Der Song bleibt spannend und wird nie langweilig.
Relics leitet uns nur kurz in den darauffolgenden Song The Moth über und man mag mir verzeihen, der das unruhige Zappeln, Surren und Kreiseln einer Motte unter einer Straßenlampe darzustellen vermag. Die Motte, die sich windet und wendet und deren Schicksal es ist, dort unter der Laterne zugrunde zu gehen. Die Erwartung des nahen Endes ist gewaltig und zu jeder Zeit im Song zu spüren. Kurzen Verschnaufpausen folgt der erneute Weg ins Verderben.
Inner Shelter ist erneut ein Riffmonster, der dem Opener Sleepeater in seiner Grundstruktur ähnelt. Der Songtitel wird dem Song nicht gerecht, da er für mich eher wie ein innerer Konflikt rüberkommt.
Sehr wohlig, sanft, ruhig und voller Atmosphäre geleitet uns Ether, wirklich gleich einem Äther, in The Highest Tower rüber. The Highest Tower ist immer noch von Sinnen vom vorangegangenen Ether und kann daher nur langsam die Höhen erklimmen. Der Sound bahnt sich seinen Weg, wird immer voller und mit andauerndem Spiel auch immer dynamischer. Es ist kein bequemer Weg, The Highest Tower oben auf dem Berg zu erreichen. Notwendige Pausen müssen da auch sein, um den beschwerlichen Weg weiter fortzuführen. Der Spannungsbogen wird in dem längsten Song des Albums richtig gespannt. Eine tolle Reise über fast neun Minuten bis zum The Highest Tower.