Necronomicon – Constant To Death

28.04.2023 – Thrash Metal, Power Metal – El Puerto Records – 48:31 Minuten

Noch etwas mehr in die Restekiste der liegengebliebenen Alben eingetaucht. Dieses Mal sind nicht die abgrundtiefen schwarzen Ecken dran, sondern die thrashigen Windungen. Und dabei entdecke ich sogar noch ein deutsches Urgestein.

Constant To Death ist das mittlerweile elfte Album der deutschen Underground Thrash Institution aus Lörrach. Das Quartett um das einzig verbliebene Gründungsmitglied und Frontmann Freddy (Gesang, Gitarre) hat sein neues Album bereits am 28.04.2023 auf El Puerto Records herausgebracht.

Necronomicon erblickten 1983 das Licht der Thrash Metal Welt. Aufhorchen ließen sie erstmals im Jahre 1986 mit ihrem selbst betitelten Debüt Necronomicon. Es folgten bis 1994 drei weitere Alben, die in der Thrashszene nicht unbeachtet blieben. Screams sollte dann für lange Zeit das letzte Album sein. Es folgen die Insolvenz des damaligen Labels und Rechtsstreitigkeiten wegen des Bandnamens. Es sollten zehn Jahre ins Land gehen, bis es mit Construction Of Evil wieder ein Lebenszeichen in Form eines Albums geben sollte. Constant To Death ist nunmehr das siebte Album seit dieser Wiedergeburt.

Bereits zum 2018er-Album Unleashed Bastards hatte ich ein Review gemacht. Danach gab es erneut einen kleinen Umbruch im Jahre 2019, denn der kanadische Drummer Rik Charron (Dark Ministry, ex-Exciter) und der amerikanische Gitarrist Glenn Shannon (ex-Mind Assassin) kamen neu hinzu. Man wurde international und Album Nummer zehn mit dem Titel The Final Chapter wurde 2021 unters Volk gebracht.

Dass es nicht beim letzten Kapitel geblieben ist, zeigt die Band nun mit dem neuen Album Constant To Death. Necronomicon wollen anscheinend noch einmal voll angreifen. Man hat sich mit internationalen Musikern verstärkt und legt mit dem aktuellen Album eine blitzsaubere Produktion vor. Mastermind Freddy zum Album: „In den 12 Songs ist alles drin, von typisch Necronomicon über salonfähigem Power Metal bis hin zu meinem musikalischen Ursprung Punk.“

Inhaltlich setzen sich die Songs auf Constant To Death mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, Kirchen, sexuellen Missbrauch, Kinderarmut und Hunger auseinander.

Das hört sich auch alles gut an und ist es sicherlich auch. Was mich ein wenig stört, ist der Einzug von Power Metal. Ok, es ist immer noch genügend Thrash Metal da …. Das ist allerdings auch nur ein persönliches Befinden meinerseits. So wird es halt für die breitere Masse gefälliger (oder wie Freddy sagt: salonfähig) und man dürfte neue Fans hinzugewinnen. Dann bin ich allerdings als Fan von ursprünglichem Thrash, der rattert und knattert und auch nicht unbedingt blitzsauber abgemischt sein muss, wieder raus. Das war ich bei der Entwicklung von Flotsam And Jetsam, die einen ähnlichen Weg gegangen sind, dann übrigens auch.

Metaller, die allerdings auf die Kombi Thrash und Power Metal, blitzsauber produziert stehen, werden mit Constant To Death sehr gut bedient. Auf jeden Fall haben sich Necronomicon mit diesem Album einer breiteren Fangemeinde geöffnet.

HIER! geht es für weitere Informationen Necronomicon – Constant To Death in unserem Time For Metal Release-Kalender.

Necronomicon – Constant To Death
Juergen S.
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