Artist: Necrophobic
Herkunft: Stockholm, Schweden
Album: Dawn Of The Damned
Spiellänge: 47:59 Minuten
Genre: Death Metal, Black Metal
Release: 09.10.2020
Label: Century Media Records
Link: https://www.facebook.com/necrophobic.official
Bandmitglieder:
Gesang – Anders Strokirk
Gitarre – Sebastian Ramstedt
Gitarre – Johan Bergebäck
Bassgitarre – Allan Lundholm
Schlagzeug – Joakim Sterner
Tracklist:
- Aphelion
- Darkness Be My Guide
- Mirror Black
- Tartarian Winds
- The Infernal Depth Of Eternity
- Dawn Of The Damned
- The Shadows
- As The Fire Burns
- The Return Of A Long Lost Soul
- Devil’s Spawn Attack
1989 gründete Schlagzeuger Joakim Sterner die Death Black Formation Necrophobic in Stockholm. Noch im selben Jahr ging der erste Demo-Song Realm Of Terror (1989) an den Start, drei EPs folgten in den nächsten vier Jahren. 1993 erschien ihr Debütalbum The Nocturnal Silence (1993). Von Anfang an hat die Band auf einen hochwertigen Sound gesetzt, was zu der Zeit nicht unbedingt üblich in der Szene war.
Wie in vielen anderen Bands fanden auch bei Necrophobic zahlreiche Besetzungswechsel statt. Sänger Anders Strokirk (ex-Blackshine), aber auch die Gitarristen Sebastian Ramstedt und Johan Bergebäck (beide ex-Exhumed, ex-Nifelheim) kehrten schließlich nach längerer Abwesenheit zur Band zurück. Gemeinsam erschufen sie ihren Meilenstein Mark Of The Necrogram (2018) als Höhepunkt ihrer inzwischen mehr 30-jährigen Karriere. Ein Jahr später kam Bassist Allan Lundholm als Verstärkung hinzu. Danach ging es an die Arbeit zum neunten Studioalbum Dawn Of The Damned (2020). Bei der Produktion ihres neuesten Werks setzten die Stockholmer wie schon beim Vorgänger auf Zusammenarbeit mit Fredrik Folkare (Unleashed).
Die Schweden sind dem Black Metal der 90er-Jahre treu geblieben, haben aber als frische Nuancen klassische Heavy Metal Elemente eingebracht. Ziel des düsteren Konzeptalbums war ein reichhaltigeres Spektrum mit mehr Dynamik und mächtigerem Sound. Diese insgesamt zehn Songs sollen einen verschlucken und auf der anderen Seite wieder ausspucken. Songwriter Sebastian Ramstedt hat in den Lyrics seine innersten Gedanken und aufschlussreichsten vergangenen Erfahrungen verarbeitet. Es geht um unumkehrbare Entscheidungen im Leben, Brücken niederbrennen zu müssen, aber auch Zerstörung, eingebettet in tiefschwarzem satanistischen Pathos.
Meine ersten Eindrücke verschaffe ich mir, indem ich sowohl bei Vorgänger Mark Of The Necrogram (2018) als auch der aktuellen Scheibe Dawn Of The Damned (2020) hineinhöre. Necrophobic setzen mit ihren neuen Songs den eingeschlagenen Weg konsequent fort. Ähnliche Äußerungen waren auch in einem Bericht von Metal.de zu lesen, dem kann mich nur anschließen.
Gleich zu Beginn beeindruckt Opener Aphelion mit einem wuchtigen Instrumentalintro, der das Tor zur Hölle öffnet. Nahtlos gestaltet sich danach der Übergang zu Darkness Be My Guide ohne hörbare Pause. Das Dauerfeuer auf die Gehörgänge ist dabei nahezu unerbittlich. Mirror Black treibt die Geschwindigkeit weiter voran. Energische Leads attackieren ohne Unterlass die Trommelfelle. Dass eine Menge Energie in die Gitarrenarbeit investiert wurde, hört man hier deutlich heraus. Tartarian Winds vollzieht triumphierend seinen Siegeszug, dieser mitreißenden Melodie entkommt man einfach nicht. Weiterhin fesselt The Infernal Depth Of Eternity, auch hier begeistern wieder gekonnte Slides bei den Gitarrenläufen. Bitterböse Töne schlägt Dawn Of The Damned an, es läuft mir eiskalt den Rücken hinunter. Direkt danach folgt die nächste emotionale Achterbahn. The Shadows beginnt mit einem überaus schrillen Intro. Danach sorgen klassisches Metalriffing im Wechsel zu diabolisch anmutenden Klängen für eine gespenstische Atmosphäre. Düster schließt sich As The Fire Burns an, die durchdringenden Leads schrauben sich bis in die letzte Hirnwindung. Melodie und Gesang erinnern mich irgendwie an The Pentagramm Burns von Satyricon. Diese Nummer hat mächtig Druck auf dem Kessel. Weiter geht’s mit The Return Of A Long Lost Soul. Anfänglich legt dieser Track im gedrosselten Tempo los, der Fokus liegt dabei auf Rhythmik und unheimlicher Atmosphäre. Ab Songmitte zieht dann das Tempo wieder an. Die filigrane Gitarrenarbeit begeistert mich einmal mehr. Beim Rausschmeißer Devil’s Spawn Attack heißt es noch einmal mit Vollgas ins Verderben rennen. Hier bekommen Necrophobic zusätzlich Unterstützung von Sänger Schmier (Destruction). Die Scheibe hat es wirklich in sich!
Es ist verdammt schwer, einen Meilenstein zu toppen – Necrophobic haben genau das geschafft!
Verfügbare Formate: Ltd. Mediabook, CD, LP, Digital Album