Nervous Decay – Nervous Decay

Franzosen auf den Spuren von Chuck und Co.

Artist: Nervous Decay

Herkunft: Frankreich

Album: Nervous Decay

Spiellänge: 41:05 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 02.04.2021

Label: Great Dane Records

Link: https://www.facebook.com/Nervous.Decay.Band/

Bandmitglieder:

Gesang und Bassgitarre – Guillaume Pavaillon
Gitarre – Nathan Thebault
Gitarre – Grégoire Bonin
Schlagzeug – Guilhem Lesage

Tracklist:

  1. Cerberus Brace
  2. Daily Poison
  3. Mirrors Of Pain
  4. Nervous Decay
  5. Shield of Delusion
  6. Doomsday Clock
  7. Lobotomy

Das Quartett Nervous Decay stammt aus Nantes / Frankreich und ist seit dem Jahre 2017 aktiv. Viel ist bis dato nicht passiert. Nach einem Demo und einer Single haben sie nun endlich ihr selbst betiteltes Debüt veröffentlicht.

Los geht die Französische Revolution. Cerberus Brace wird mit einem kleinen Intro inklusive Sprachsequenz eingeläutet, welche Bestandteil des Songs ist. Ein Scream erfolgt und dann langsames Riffing. Die Drums begleiten dieses Geschehen. Es folgen Vorspieler, die recht thrashig daherkommen. Dann gibt man Gas und bietet im schnellen Midtempo schönes Thrash Metal Riffing. Alles im Namen der alten Schule und schön klassisch. Die Produktion ist auf alt getrimmt und auch die Vocals – erinnern an alten französische Death/Thrash Metal à la Mercyless. Ein grooviger Part wird ziemlich ausgereizt und es folgt ein Solo. Mit langsamem Riffing, welches aber geil klingt, geht es weiter und es folgt ein Midtempopart. Dieser kommt einem schon bekannt vor. Der Song zieht sich mit seinen sechs Minuten auch ein wenig, leider, aber man wird an die guten Neunziger erinnert.

Auch Daily Poison kommt mit einem Intro vorweg. Klingt wie eine Szene aus einem Horrorfilm. Dann geht die wilde Reise los. Im schnellen Tempo und mit recht gutem Riffing galoppieren die Franzosen vorwärts. Das Tempo wird rausgenommen, ein melodisches Lead erklingt und man nimmt wieder Fahrt auf. Irgendwie klingt man teilweise sehr hektisch, aber dieses Old School Feeling hört man beim Hören gut heraus. Die growligen Vocals werden wieder mit Screams kombiniert. Ein langsamer Part wird rausgekramt. Dieser wird mit einer Melodie verfeinert und klingt so richtig fett. Danach gibt man wieder Gummi. Am Ende kommt man mit abgehacktem Riffing daher. Auch diesen Song hätte man meines Erachtens kürzer gestalten können, man zeigt sich aber technisch versiert. Hier darf man ruhig mal den Namen Atheist ins Spiel bringen.

So geht es eigentlich weiter und weiter. Auch Mirrors Of Pain fängt erst gemütlich und langsam an, nimmt dann das Tempo, bietet recht technische Riffs und haut ein wildes Solo raus. Im Midtempo beackert man dann die Landschaft. Der doppelte Gesang gefällt mir echt. Klingt so richtig nach alter Schule, da kann man nicht meckern. Gerade diese lang gezogenen Schreie sind interessant. Nach drei Minuten hauen sie ein fettes Riff im groovigen Tempo raus, liefern ein melodisches Solo ab und variieren ein wenig das Tempo. Das Riffing kann sich aber hören lassen und man wechselt später auch kurz ins Uptempo. Ab dem Mittelpart hat der Song mich. Der Wechsel der Geschwindigkeiten schockt. Hier und da klingen die Riffs nach ganz alten Death. Thrashig geht es ebenfalls zur Sache.

Mit einer Radioansage von Bullshit Radio startet der selbst betitelte Song Nervous Decay. Auf diese kleinen Intros und auf längere Songs stehen die Burschen anscheinend. Mit Stakkato-Riffing und groovigem Rhythmus, welcher schon ein wenig an Roots von Sepultura erinnert, legt man dann so richtig los und zum Glück entwickelt dieser Song sich zu einem old schooligen Death Metal Song. Sehr schnell, aber auch technisch und groovend. Dieses Riffing zu Beginn des Songs taucht auch wieder auf und thrashig wird es ebenfalls.

Shield Of Delusion bedient da eher die atmosphärischen Fans und geht schon fast in Richtung Schweden Death Metal. Dabei verwendet man ein hypnotisch klingendes Riff zu Beginn.

Man muss sagen, dass die Burschen für ein Debüt ganz schön geil klingen. Diese technische Kante, die sie u.a. bei Songs wie Doomsday Clock zeigen, ist zwar nicht unbedingt meine, aber dürfte Fans von Atheist erfreuen. Hier und da verwenden sie da dann auch richtig geile Melodien, wie z.B. beim Rausschmeißer Lobotomy. Der Song fetzt auch total und knallt von der ersten Sekunde an. Ja, cooles Teil und so was am Ende des Albums.

Im Ganzen erinnern die Jungs schon an Death, muss man sagen, ohne natürlich dieses Niveau erreichen zu können. Aber wer kann das schon. Freunde von Chuck und Co. sollten zugreifen. Guter klassischer Death Metal amerikanischer Natur.

Nervous Decay – Nervous Decay
Fazit
Die Franzosen von Nervous Decay haben im Proberaum sehr oft die Band Death gehört, aber auch ein wenig Atheist. Dem Thrash Metal sind sie auch nicht abgeneigt und dem klassischen Death Metal ebenfalls nicht. Diese Kombination funktioniert ganz gut, auch wenn das Songwriting nicht immer knallt und die Songs teilweise ein Stück zu lang erscheinen. Old School Deather können zugreifen.

Anspieltipps: Mirrors Of Pain und Lobotomy
Michael E.
7.9
Leser Bewertung1 Bewertung
9.5
7.9
Punkte