Nocte Obducta – Verderbnis

“Der Tod kommt auch zu dir!“

Artist: Nocte Obducta

Album: Verderbnis (Der Schnitter kratzt an jeder Tür)

Spiellänge: 40:11 Minuten

Genre: Avantgarde Black Metal

Release: 04.11.2011

Label: MDD

Link: http://www.nocte-obducta.de/

Klingt wie: teilweise wie Eisregen, Dopamine

Bandmitglieder:

Gesang – Alex
Gesang – Torsten
Gesang – Thomas
Gesang – Stefan
Gesang/Gitarre/Bass/Keyboard – Marcel
Gesang/Keyboard – Flange
Schlagzeug – Matze

Trackliste:

  1. Tiefrote Rufe
  2. Schlachtenflieder
  3. Schweißnebel
  4. Niemals Gelebt
  5. El Chukks Taverne
  6. Obsidian zu Pechstein
  7. Wenn Ihr Die Sterne Seht

tapirliebe_in echt

Nocte Obducta sind zurück und haben ein brandneues Album im Gepäck! Doch wer auf ein lautes brutales Werk, wie die vorigen hofft, wird diesmal enttäuscht. Die Rheinländer sind ruhiger geworden und präsentieren eindrucksvoll eine ganz neue Seite. Veränderungen sind wichtig, um neuen Schwung hineinzubringen und die Fans bei sich zu halten. Schon das Line Up zeigt eine Vielzahl von Sängern, die auf Verderbnis ihr Können beweisen. Musikalisch bleibt es dennoch Black Metal, wenn auch auf sanftere Weise.

Aufgrund der verschiedenen Sänger, stellt auch jeder Song ein ganz eigenes Werk für sich dar. Kein Titel ähnelt dem anderen, gerade durch die unterschiedlichen Intonationen. So gibt es neben dem üblichen Screamen auch Stücke mit sehr klarem Gesang, wie beispielsweise Schweißnebel. Der Track erinnert auch eher an Eisregen und hat weniger mit typischem Black Metal zu tun. Auch ist hier zu beobachten, dass die Instrumente sich im Gesangsabschnitt fast komplett herausnehmen und so eine gespenstische Atmosphäre schaffen. Zudem ist das Tempo vermindert und eher schleichend gewählt.

Die Up-Tempo-Nummern werden mit wiederholenden Riffs gespielt und stehen ganz im Zeichen des Black Metals. Doch findet man auch Titel mit mehreren Rhythmen, die den Rahmen der Monotonie sprengen. Ein Beispiel hierfür ist der Song Niemals Gelebt, der aggressiv, aber unterhaltsam gestaltet ist. Man löst sich demonstrativ von starren Mustern und bringt bewusst neue Einflüsse hinein. Schwerpunkte werden unterschiedlich gewählt, denn einmal stehen mehr die Gitarren im Vordergrund und mal die textlichen Darbietungen. Man hat die Stärken der einzelnen Künstler perfekt in Szene gesetzt und ideale Bedingungen für jeden geschaffen.

Natürlich darf ein langes Stück nicht fehlen und mit Obsidian zu Pechstein wird man diesem gerecht. Der klare Shout ist verständlich und man erlebt als Hörer die ganze Geschichte. Emotional klingt es verzweifelt und das Keyboard untermalt die drückende Stimmung zusehends.
Das Album ist melodisch und kraftvoll zugleich und bricht mit klaren Linien. Abwechslung und Veränderungen im Tempo sind ausreichend gedeckt und bringen Lebendigkeit hinein.

Fazit: Definitiv lässt sich sagen, dass mit einmal Hören nicht Schluss ist. Um die ganze Bandbreite und die verschiedenen Mentalitäten zu erfassen, bedarf es mehrmaligem Hören. Nocte Obducta präsentieren eindrucksvoll eine ganz neue Facette, lösen sich von alten Strukturen und gehen neue Wege. Mir hat das Album gut gefallen, auch wenn es darüber wieder gewiss geteilte Meinungen geben wird. Anspieltipps: Tiefrote Rufe, Niemals Gelebt
Nadine S.
7
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