Omago – Decrepitus

Südamerikanisches Trio und der Hang zum traditionellen Death Metal

Artist: Omago

Herkunft: Chile / Brasilien

Album: Decrepitus

Spiellänge: 35:15 Minuten

Genre: Death Metal

Release: 18.06.2021

Label: Eigenproduktion

Link: https://omago.bandcamp.com/releases

Bandmitglieder:

Gesang – Eduardo Jarry
Gitarre – Victor Hugo Targino
Schlagzeug – Demetrius Pedrosa

Tracklist:

  1. Sore Loser
  2. Headless
  3. Vile Schemer Vile
  4. Burn The Books
  5. Decrepitus
  6. No Reconciliation
  7. Kingdom Of Cowards
  8. Cold
  9. Worst Blind
  10. Brother Against Brother

Die Brasilianer Demetirus und Viktor Hugo, die seit 2007 schon zusammen bei Thyresis zocken, schnappten sich 2020 den ehemaligen Behavior Sänger Eduardo aus Chile und gründeten diese internationale bzw. südamerikanische Formation namens Omago. Ruckzuck brachte man eine EP heraus, verspürte Lust weiterzumachen und nun liegt mir das Debüt vor.

Mit Sore Loser eröffnet das Trio das Buffet und da ich immer Hunger habe, bin ich mal gespannt, ob ich gesättigt werde. Kurz mal schauen. Okay, etwas über drei Minuten. Das klingt schon einmal gut. Oh, die ersten Parts klingen schon einmal ganz geil und werden Freunde des alten amerikanischen Death Metals bespaßen können. Die Vocals klingen ein wenig nach Corpsegrinder, aber nicht ganz so intensiv. Greenway und de Koeijer noch hinzu und schon hat man den Klang von Eduardo. Musikalisch, wie schon gesagt, bedient man die klassische Schiene und da eher die brutale Richtung, also die Zeit, als Morbid Angel, Deicide, Immolation, Cannibal Corpse oder Monstrosity meine Ohren und mein Herz eroberten. Natürlich bin ich noch heute ein Riesenfan der gerade genannten Gruppen und deswegen geht mir der Opener gut in den Magen und ich bin erst einmal gesättigt, möchte aber noch mehr. Das Riffing und die Tempowechsel sind aber schon sehr geil und die Produktion ist auch druckvoll. Was Neues gibt es nicht, aber die alte Schule wird gut neu interpretiert.

So gar nicht kopflos gehen sie bei Headless zu Werke. Feines aggressives Riffing mit Geschwindigkeitswechsel. Schön auf die zwölf im Uptempo. Das Tempo wird dann herausgenommen und groovt, so wie man früher eben gegroovt hat. Und dann wird das Tempo wieder aufgenommen. Feines Geballer, geht gut ins Ohr. Der Drummer treibt gut und dann wieder in den groovigen Midtempopart, der an Death erinnert. Dann muss natürlich auch noch ein Solo her, ist klar. Danach wiederholt man die Geschichte noch einmal und liefert am Ende noch kurz ein neues Riff dazu ab.

Vile Schemer Vile gibt auch von der ersten Sekunde an Gummi, geht in einen druckvollen, recht groovigen Part, nimmt noch einmal Fahrt auf und bietet dann einen recht hektischen Part. Auch hier gibt es feine Tempowechsel. Technik und Höchstgeschwindigkeit passen hier sehr gut zusammen. Den Refrain kann man mitgrölen, das eingestreute Solo ist passend, bleibt hängen und wird am Ende auch niedergeballert. Der Highspeedpart ist echt fett. Dann noch einmal der Refrainpart, der wie Roots Bloody Roots wiedergegeben wird und gut ist.

Burn The Books kommt mit einer Cleangitarre und Sprechgesang am Anfang und baut sich dann auf. Groovig zu Beginn und dann eine Highspeedattacke. Nach einem vertrackten Part folgt wieder der Cleanpart. Hm, nicht so mein Ding. Zu Beginn ganz cool, aber noch einmal wiederholen. Im Midtempo geht es dann erst einmal weiter und dann wieder in den Ballerpart und natürlich folgt ein Solo. Das Ende ist dann aber geil. Schön fix und ganz zum Schluss erklingen die Growls alleine.

Decrepitus folgt. Ich bin immer sehr gespannt, ob der Namensgeber des Albums auch der beste Song ist und ich muss sagen, hier passt es wieder. Wie ein alter ICE bewegt sich der Song durch die südamerikanische Schienenlandschaft. Mit geilem Songaufbau, fettem Riffing und knüppelnden Drums kann man mich echt kriegen. Hier passt eigentlich alles. Das Tempo wird überwiegend hochgehalten. Erst nach ca. drei Minuten bremst man ein wenig ab und der Part ist auch echt fett. Der Groove zieht sich ganz schön, macht aber Laune.

Den Groovepart hat man noch im Kopf und schon wird man wieder von einer Highspeedattacke eingeholt. No Reconciliation ist auch so eine Granate. Schön auf die zwölf. Das haben sie drauf. Immer wieder kleine Auflockerungen oder wilde Gitarrenparts. Passt.

Hm, im Grunde gibt es hier nicht viel zu meckern. Traditioneller Death Metal – nicht mehr, aber definitiv auch nicht weniger. Das Album flutscht ohne Ende und bis auf ein oder zwei Songs ist alles in bester Ordnung. Gute Ergänzung zu den Klassikern. Cool finde ich, dass es das Album auf CD und Tape gibt. Macht was her.

Omago – Decrepitus
Fazit
Ihr mögt gerne den amerikanischen, traditionellen Death Metal, hört eh den ganzen Tag nur Morbid Angel, Deicide, Immolation, Death und Monstrosity und möchtet mal eine andere CD auflegen? Ja, dann seid ihr bei Omago richtig. Eine gute Ergänzung zum Rahmenprogramm.

Anspieltipps: Sore Loser und Decrepitus
Michael E.
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